Haltet euch fest: Ich besitze eine Jacke! Und nicht nur das! Dieser Zustand wird getoppt durch die Tatsache, dass diese Jacke Taschen besitzt! Und weil ich das alles so unglaublich finde, schrecke ich auch nicht davor zurück, diese Taschen zu benutzen. Die Jacke trage ich aber nur in den kalten Herbst und Wintermonaten. Danach hänge ich sie weg. Doch vorher wird der sich innerhalb von wenigen Monaten angesammelte Schatz aus meinen Taschen beim Herausnehmen dokumentiert. Viel Spaß nun beim wissenschaftlichen Erforschen des Inhalts meiner Jackentaschen!
Das ist sie. Meine geliebte Jacke. Ich habe sie im Winter 2004 / 2005 getragen. Nun beginne ich also, ihr ihren Inhalt zu entreißen. Die dort mit dem Finger angedeutete Tasche wird nun entleert! Viel Spaß!
Fangen wir an mit meinem Schlüssel. Ja, liebe Leute, dieser Haufen da ist ein Schlüssel. Es besteht aus mehreren Schlüsseln, von denen ich eigentlich nur einen wirklich brauche. Dabei handelt es sich natürlich um einen Haustürschlüssel. Ansonsten habe ich noch einen Schlüssel für ein Schulfach, welches ich in meiner Schullaufbahn nie sinnvoll genutzt habe. Dann ist da noch ein alter Haustürschlüssel. Wir haben mal das Schloss ausgewechselt und ich war daraufhin zu faul, den Schlüssel abzumachen. Außerdem habe ich noch einen Schlüssel für eine Geldkassette dran. Doch die Kassette habe ich schon längst weggeschmissen, da ich nie Geld drin gefunden habe. Dann ist da noch ein Flaschenöffner mit einem Borussia Dortmund Motiv drauf. Ich war mal Dortmund Fan und hatte da sowas gerne dabei. Heute benutze ich ihn nur noch, um anderen Leuten die Bierflaschen zu öffnen. Das Stoffding ist ein sogenannter “Key-Lacer” oder wie man die schreibt. Eigentlich ist da ein South Park Motiv draf… aber das hat sich irgendwie zersetzt… jedenfalls erkennt man es nicht mehr wirklich. Als nächstes erblickt man einen USB-Stick. Den habe ich vor Jahren mal bekommen. Man kann gigantische 32 MB drauf speichern. Der Wahnsinn. Die zerbrochene Schutzkappe von dem Ding befindet sich in einer anderen Tasche. Und dann ist da noch ein Schlüsselanhänger in Form eines NES-Controllers. Der ist einfach nur cool. Als letztes komme ich noch zu einer komischen Konstruktion, die sich an meinem Schlüssel befindet. Aber zu der werde ich im folgenden Bild genaueres sagen.
Das ist sie. Um das ganze mal ein bisschen zu beschreiben: Das Ding besteht aus zwei Kugelschreibermienen. Diese Mienen wurden mit so komischen kleinen Federn, die in Kugelschreibern immer drin sind, zusammenge…drahtet. Die Federn sind fast bis aufs Äußerste gedehnt. Was das bringt, weiß ich nicht. Man konnte es aber als Waffe verwenden. Eine Miene festhalten, damit rumwedeln und schon hatte irgendjemand anderes die andere Seite im Auge stecken. Das Teil habe eigentlich nicht ich gebaut, ich habe es aber während des Unterrichts nach einem Kampf behalten dürfen. Eigentlichgehört es nicht zu meinem Schlüssel. Warum es aber doch dran ist, seht ihr im folgenden Bild.
Dumm wie ich bin, habe ich das Teil in der gleichen Tasche aufbewahrt, wie meinen Schlüssel. Und innerhalb weniger Sekunden hat sich das Teil an meinen Schlüssel geknotet. Wie feste das ist zeigt das obige leider etwas unscharfe Bild. Der Draht hat sich verfangen und ist ohne Vernichtungsschlag nicht mehr zu entfernen. Und vernichten will ich das Ding nicht. Also wird es wohl für immer an meinem Schlüssel bleiben.
An diesen Anblick sollte man sich gewöhnen. In jeder Tasche trage ich ein wenig Müll rum. Den tue ich da eben rein, bis die eine voll ist. Dann kommt wieder was in die nächste. Ich erspare mir mal Bilder jedes einzelnen Paieres. Grob zusammengefasst haben wir hier: Kontoauszüge, ein Bahnticke mit passendem Fahrplan, eine Kinokarte für Ring 2 und einfach nur Müll. Links sehen wir einen Haufen Husten-Bonbon-Einwickel-Papier. Diese Bonbons esse ich sehr gerne. Die Verpackung aber nicht.
Dies ist ein grüner Labello, den mir ein Mädchen, das schräg gegenüber von mir in Mathe sitzt, geschenkt hat. Sie hat ihn mir geschenkt weil mir aufgefallen ist, dass sie viele grüne Sachen dabei hat und ich ihr sagte, sie solle mir das Teil schenken, wenn es leer ist. Das hat sie dann auch getan.
Diese vier Kugelschreiber habe ich vom Blutspenden. Ich kann mir nicht erklären, warum ich so viele dabei habe. Ich glaube es kam so: Ich wollte Freunden von mir welche mitnehmen, habe dann aber gemerkt, dass ich keine habe. Also habe ich sie behalten. Wichtig: Der untere, waagerecht liegende Stift funktioniert nicht. Die Miene fehlt. Ich habe keine Ahnung, warum ich sie rausgenommen habe. Aber es wird schon seine Gründe gehabt haben. Ansonsten: Spendet Blut!
Das ist also der Inhalt meiner ersten Jackentasche. Ich habe das ganze mal schön zusammengelegt. Warum? Weil ich sonst nichts zu tun habe.
Weiter zur nächsten Tasche! Auf gehts!
Erst mal das unwichtigste: Der Müll. Wir haben hier rechts die Reste einer “English-Winegums”-Verpackung. Den Inhalt habe ich gegessen. Die Packung nicht. Darum habe ich sie in der Tasche. Links liegen: Ein Kontoauszug, ein Bahn-Fahrplan aus dem Automaten und Müll. Ganz links, der kleine zusammengefaltete Zettel ist ein Brief, den ich mir mit einem Kollegen in Mathe geschrieben habe. Nach dem Bild wurde er sofort verbrannt, um Beweismittel zu vernichten.
Das ist Essen. Ja, wirklich. Oben so komisches Zeug. Innen glaube ich Lakritz und außen so ne Ummantelung. Da ich es nicht genau weiß kann der aufmerksame Leser daraus erkennen, dass ich die Dinger nicht mag. Darum verwahre ich sie auch in meiner Jackentasche auf, anstatt in meinem Mund. Ähnlich ist das auch mit dem Konfekt da links unten. Das mag ich auch nicht. Rechts unten sinf Fishermens-Friend-Imitate. Diese mag ich eigentlich, nur leider ist mir die Verpackung von ihnen aufgegangen und sie haben sich somit in meiner Tasche verteilt. Von da an habe ich sie nicht mehr gegessen. Wie lange dieses Essen bereits in der Tasche war, weiß ich nicht. Aber die Fischermens-Imitate haben beim rausnehmen so komisch geklebt und waren leicht feucht. Keine weiteren Kommentare.
Dies ist die Schutzkappe meines in Tasche 1 erwähnten USB-Sticks. Sie ist irgendwann zerbrochen und damit ich sie nicht verliere, habe ich sie in die Tasche getan. Und was soll ich sagen? Ich habe sie nicht verloren! Nur aufstecken kann ich sie nicht mehr, da erheblich viele Teile fehlen.
Dies ist die metallene Außenhülle eines Kugelschreibers oder ähnlichem. Wenn man oben Papierkugeln reintut, konnte man die immer gut rausschießen. Konnte? Ja, weil da oben so ein blaues Ding drinsteckt. Das ist eines der oben erwähnten Bonbons von denen ich nicht weiß, woraus sie bestehen. Das fand ich ziemlich eklig. Darum habe ich den Fast-Stift in meiner Tasche nicht mehr angefasst.
Hier nun das Bild zweier Haarspangen. Die habe ich der Schule auf dem Boden gefunden. Hatte überlegt, dass ich sie im Falle eines Falles mal als Dietrich hätte benutzen können. Aber der Fall ist nie eingetreten. Ob der Besitzer sie aufgrund starkem Lausbefall oder ähnlichem weggeworfen hat, kann ich nicht sagen. Mir ist davon nichts begegnet.
Das ist also der Inhalt meiner zweiten Tasche. Ich sage es gleich im Voraus, es war die widerlichste Tasche. Es war schließlich Essen drin. Die Tasche klebt ein wenig und riecht auch komisch. Aber mit ein bisschen Atomenergie bekommt man das sicher wieder raus.
Der Inhalt der ersten Tasche vermischt mit dem Inhalt der zweiten. Ein schönes Bild. Aber warum aufhören? Wir haben doch gerade mal die Hälfte geschafft!
Es folgt die nächste Tasche.
Dies ist eine in Papier eingerollte Kastanie. Diese war ein Geschenk eines Mathekollegen, welches er mir in einer besonders lustigen Mathestunde zukommen ließ.
Dies sind zwei weitere Briefchen aus der besagten Mathestunde. Das eine ist sogar ein total cooles Auffalt-Ding, bei dem irgendwelche Zahlen kommen, die Sinn ergeben und was mit quadrieren zu tun haben. Kling nur halb so spannend, wie es eigentlich ist. Aber die Geste zählt.
Papiermüll. Mehr will ich dazu nicht sagen, außer: Der obere Zettel ist was über einen Bausparvertrag. So gehe ich also mit wichtigen Dokumenten um.
Ein Aufkleber von den Turboschnecken. Die Turboschnecken sind ein Sportverein in Lüdenscheid. Vor irgendeiner Veranstaltung von denen hat ein Bekannter von mir diese schönen Aufkleber verteilt. Und weil ich die Schnecke cool finde, habe ich ihn aufgehoben.
Erinnerungen an eine exklusive Team-America Vorstellung. Wir sehen hier zwei Kondome. Einmal die Verpackung von vorne und einmal von hinten. Sehr schön, wie ich finde. Undten ein Button. Ich glaube, früher hieß das mal Brosche. Aber ich bin mir da auch nicht so sicher. Wer es weiß: Interessiert mich nicht. Da die Nadel der Brosche verbogen ist, konnte man sie nicht mehr schließen und immer wenn ich was aus der Tasche holen wollte, habe ich mich gestochen. Aufgrund der ungünstigen Kombination von Nadeln und Kondomen rate ich vom Gebrauch dieser Gummies ab.
Dies ist ein Stück Watte vom Weihnachtsbaum meiner Schule. Ich dachte mir, dass man sowas immer mal gebrauchen könnte und somit nahm ich es mit. Da der Baum eh nicht so wirklich schön war, war es auch kein Verlust für ihn. Es schien mir auch so, als würde die Jacke durch die Watte in der Tasche plötzlich wärmer halten als vorher. Ob das stimmt, weiß ich nicht und ich werde es nicht nachprüfen können, denn jetzt scheint ja die Sonne und da ist mir eh warm.
Das ist die Verpackung von vier Kugelschreibern. Warum ich die in meiner Jackentasche habe, weiß ich nicht. Ein Detektiv würde folgendes vermuten: Ich habe die Stifte gekauft, sie schon in der Stadt aus der Hülle genommen, sie an meine Hosentasche gesteckt und die Hülle daraufhin eben in die Jackentasche gestopft. Und Herr Detektiv, was soll ich sagen? So wars!
Das ist er also… der Inhalt meiner dritten Jackentasche.
Drei Taschen vereint. Es folgt noch die Letzte und dann ist das Werk vollkommen!
Zeit für Tasche 4!
Dies ist eine CD-ROM, die mir bei einer Informationsveranstaltung der Bundeswehr an meiner Schule überreicht wurde. Ich habe sie daraufhin gleich in meine Tasche gesteckt. Daraus resultiert auch, dass ich sie noch nie ausprobiert habe. Ich bin aber auch ein wenig misstrauisch, denn ich habe den Verdacht, dass sich auf dieser CD ein Spionageprogramm befindet, welches nach der Installation eine sofortige Verbindung zur Bundeswehr herstellt, über die ich abgehört werden kann. Und aus dem Grund ist die CD gut in meiner Jacke aufgehoben gewesen, denn dort wurden die Spionagestrahlen durch Müllstrahlen überdeckt und somit ausgeschaltet. Wer das alles für Blödsinn hält sollte mal bei der Bundeswehr nach der geheimen Spionage-CD fragen. Ich bin sicher, dass man dort nur schwammige Antworten erhalten wird.
Dies ist ein “Z”. Dieses “Z” habe ich auf der Spielemesse bekommen. Mit ihm konnte man an einer großen Scrabble-Wand Scrabble spielen und dadurch was gewinnen. Da ich aber nie etwas gewinne habe ich den Stein lieber aufbewahrt. Vielleicht gewinne ich ja dadurch was. Wenn nichts von Wert dann wenigstens Erfahrung.
Zwei weitere Team America Buttons oder Broschen oder von mir aus auch Kekskrümel. Auch bei diesen beiden Apparillos waren die Nadeln hinter verbogen und hinderten einen somit am Schließen. Somit war die Gefahr beim Greifen in die Jacke also doppelt so groß wie bei der vorherigen Tasche. Doch mit dieser Gefahr konnte ich leben, da ich eher was in die Tasche hineintat, als etwas herauszunehmen.
Eine zerknüllte Kaufhof-Tüte. Tut mir leid, aber da fällt mir nichts mehr zu ein. Eine Tüte eben.
Ein gelbes “Key-Lacer-Ding. Ich weiß nicht, ob bei dem Teil “der”, “die” oder “das” heißt. Dies ist aber vollig nebensächlich. Interessanter ist, dass ich das Teil ebenfalls auf der Spielemesse bekommen habe. Ich benutze es aber nicht, da ich an meinem Schlüssel ja bereits gezeigt ein solches Teil hängen habe. Das Teil wird somit anderweitig benutzt. Beispielsweise um Leute damit von hinten zu erwürgen. Dass ich dies getan habe, möchte ich hier aus Sicherheitsgründen abstreiten, denn ich habe dies nie bewusst getan oder mit dem Ziel, jemanden zu erwürgen beziehungsweise dies nicht zu tun.
Papiermüll. Was soll ich sonst dazu sagen? Man sieht eine Eintrittskarte für die Spielemesse und weiteres Papiergedöns. Außerdem haben wir da links noch Plastikfolie. Und rechts so komische Allergie-Tabletten-Aufbewahr-Und-Rausdrück-Behältnisse. Es befinden sich aber keine Tabletten darin, weil ich im Winter ja keine brauche und es bei diesen Wetterhältnissen sinnlos wäre, sie mitzuschleppen habe ich nur die leeren Behälter dabei. Gefüllt ware das nur unnötiger Ballast.
Dieses Buch habe ich bereits in einer meiner Kolumnen angesprochen. In dieses kleine Buch schreibe ich mir immer Notizen zu Dingen auf, die mir gerade einfallen und über die ich schreiben will. Außerdem stellt dieses Buch eines der Wenigen Objekte dar, die ich aus der alten Jacke in die von nun an verwendete Sommerjacke übernehmen werde.
Dies ist der Stiel eines Lutschers. Ich erinnere mich nur noch daran, wie ich einmal in der Schule einen Lutscher aß und dann im Angesicht meiner Kollegen aus Spaß das abgenagte Ding in meine Tasche steckte. Dort habe ich es dann wohl auch vergessen. Es war ziemlich schwer, das Teil da rauszubekommen, da es in Inneren meiner Tasche klebte. Die Fransen am Ende sind Zeichen des Kampfes zwischen mir und der jäcklichen Befestigung des Stiels. Außerdem kleben da noch andere kleine Sachen dran bei denen ich nicht weiß, wo die herkommen, dessen Ursprung ich aber auch niemals feststellen möchte. Sollten Biologen an einer Erforschung dieses Objektes interessiert sein, sollen sie sich bitte mit einer großen Stange Geld an mich wenden.
Der Inhalt der letzten Jackentasche! Es ist vollbracht! Schon bald wird der Inhalt meiner Taschen vereint sein!!!
Es ist vollbracht! Die Inhalte der Taschen wurden vereint! Das Resultat aus dieser Metamorphose von vier Haufen Müll könnt ihr auf den folgenden zwei Bildern sehen! Und nicht nur das! Durch Draufklicken kann man sich die Bilder sogar noch einmal in groß betrachtet! Noch mehr Fabren, noch mehr Details und noch mehr Müll! Das ist Service! Ich hoffe, ihr fandet das Unternehmen lustig und es hat euch gefallen. Wenn ihr es einfach nur widerlich fandet ist das auch OK.
Und so sieht es dann also aus: Das Ende. Alles, was ich aus der Tasche gezogen habe wandert in eine Plastiktüte, welche verschlossen und mit einer Jahreszahl versehen in meinen Schrank wandert. Nur die Stifte, das Buch und den Schlüssel werde ich weiterverwenden. Der Rest wird als mein Nachlass in die Geschichte eingehen. Danke, für eure Aufmerksamkeit.