Fantasy Filmfest 2010 – Das “Fantasy Traumfest”-Tagebuch – Nacht #7

Liebes Tagebuch,

soeben bin ich zu Hause angekommen. Der Flug von Griechenland nach Frankfurt verlief ohne nennenswerte Probleme. Ich sollte mehr darauf achten, was ich am Ende meiner Einträge schreibe. Es könnte eintreffen. Griechenland war übrigens sehr schön. Zumindest soweit ich das beurteilen konnte. Ich habe von meiner spontanen Kurzreise ja nicht viel mitbekommen. Den Hinflug habe ich zum Beispiel komplett verschlafen. Natürlich habe ich auch sehr ausgiebig geträumt. Mal wieder.

Angefangen hat diesmal alles in einer Sumpfregion. Mit einem Boot fuhr ich durch Schilflandschaften und ein paar Freunde leisteten mir dabei Gesellschaft. Wir hatten ziemlich viel Spaß, tranken Alkohol und brüllten fröhlich durch die Gegend. Wie man das eben so macht. Bis wir uns dazu entschieden, mit dem Boot die sicheren Gewässer zu verlassen und direkt durchs Schilf zu fahren. Das sorgte nämlich dafür, dass unser Boot einen großen Holzstock unter Wasser rammte, der sich fröhlich durch den Schiffsboden und einen meiner Freunde bohrte. Das war nicht nur unangenehm, sondern auch noch die Einleitung für die nun folgenden merkwürdigen Ereignisse.

Man sah sich selbst am anderen Ufer, hörte Geräusche, Stimmen und Schritte und irgendwie kamen immer mehr meiner Freunde ums Leben. Als mir das zu viel wurde, bin ich zurück nach Hause geschwommen. Nur um dort festzustellen, dass meine Firma pleitegegangen ist. Hartnäckig wie ich nun einmal bin, habe ich natürlich auf meine Abfindung bestanden. Auch wenn das bedeutete, dass ich mit meinen restlichen Arbeitskollegen ein halbes Jahr lang gelangweilt im leeren Firmengebäude warten musste. Es herrschte Anwesenheitspflicht. Sonst gab es keine Abfindung. Öde.

Kurz vor Ende der Sitzzeit bekamen wir dann plötzlich einen neuen Kollegen. Der war ein äußerst verschlossener Geselle und gab nicht viel über sich preis. Offensichtlich ein Spion der Firma um zu überprüfen, ob wir auch wirklich alle anwesend waren und uns benahmen. Also mussten wir uns von nun an still verhalten. Wir saßen herum und langweilten uns. Dafür wuchs das Misstrauen. Wir wünschten dem Neuen die Pest an den Hals. Wir konnten ja nicht ahnen, dass er sie tatsächlich bekommen würde. Er war der erste, der an der Beulenpest zugrunde ging und von nun an breitete sie sich in allen umliegenden Dörfern aus.

Aber es gab Gerüchte: Von einem Dorf in den Sümpfen, das von der Pest verschont blieb. Ich stellte mir einen Trupp ehrenhafter Ritter zusammen und mit einem Mönch im Schlepptau begab ich mich auf die Reise zu diesem gottlosen Ort. Es hieß, ein mächtiger Nekromant würde die Dorfbewohner schützen. Das konnten wir natürlich nicht durchgehen lassen. Im Dorf angekommen standen wir aber vor einem Problem: Der Nekromant war lediglich ein Highshoolmädchen mit großen psychischen Problemen. In einem Moment der Unachtsamkeit überrumpelte mich dessen Vater und verschleppte mich in sein abgelegenes Haus.

Dort erwacht stellte sich heraus, dass sie gerne mit mir auf einen Schulball gegangen wäre, da ich aber abgelehnt hatte, veranstaltete sie nun ihren ganz eigenen Ball zu Hause. Mitsamt an den Boden genagelten Füßen und vielen anderen unangenehmen Überraschungen. Aber zum Glück konnte ich entkommen. Nach Griechenland. Dort war ich aber auch nicht unbedingt besser dran. Auch hier traf ich auch verrückte Charaktere. Noch schlimmer: Ganz Athen war von Zombies überrannt. Ich bewaffnete mich mit allem, was man irgendwie als Waffe verwenden konnte, verbündete mich mit den letzten echten Menschen und versuchte, die Seuche zu beenden. Leider weiß ich nicht, ob ich es geschaffen habe, denn ich wachte plötzlich auf. An einem griechischen Flughafen.

Ich weiß nicht, was erschreckender ist. Dass ich in Griechenland aufgewacht bin oder dass ich es schlafwandelnd überhaupt bis dahin geschafft habe. Ich habe zu Hause sofort einen Arzt angerufen. Morgen habe ich einen Termin. Noch eine Nacht. Das werde ich schon schaffen. Vielleicht schließe ich mich sicherheitshalber zu Hause ein und verstecke den Schlüssel. Mal sehen. Ich halte schon durch.

Guten Tag, Dein SouthParkAss.

Notizen des Tagebuchs:

Patient…

  • hat sehr ausgeprägte Schlafwandelprobleme.
  • brüllt herum, wenn er Alkohol trinkt.
  • sieht sich manchmal selbst und hört Geräusche.
  • ist sehr auf Geld fixiert.
  • ist immer noch sehr paranoid.
  • ist sehr schüchtern im Umgang mit Mädchen.
  • hält Griechen für verrückt.

Maßnahmen:

  • Am Bett festketten.
  • Striktes Alkoholverbot.
  • Stärkere Beruhigungstabletten verschreiben.
  • Erklären, dass Geld nicht alles ist im Leben.
  • Profil auf Partnervermittlungsinternetseiten anlegen.
  • Statt drei Wochen Frankreichurlaub: Zwei Wochen Frankreich, eine Griechenland.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert