Da ich meine Freizeit gern in abgedunkelten Räumen vor erhellten Bildschirmen verbringe, laufen mir in regelmäßigen Abständen diverse Filme über den Weg. Gerne würde ich über jeden von ihnen vereinzelte Rezensionen schreiben, leider macht das nicht nur sehr viel Arbeit, sondern mittlerweile einfach jeder. Darum gehe ich anders an die Sache heran. Ich nehme mir die zwölf letzten Filme vor, die ich gesehen habe und verpacke sie in einen einzigen Text. Ohne ihre Titel zu nennen.
Dabei entsteht ein chaotischer Mix aus Informationen, Nebensächlichkeiten und Meinungen. Erst zum Schluss wird dann kurz aufgelistet, welche Filme in welcher Reihenfolge erwähnt wurden. Wenn ich einen Film kurz hintereinander mehrmals gesehen habe, kann er auch wiederholt angesprochen werden. Es geht eben einfach um die letzten zwölf gesehenen Filme meines Lebens. Wer beim Lesen raten möchte, worum es gerade geht, darf dies selbstverständlich gerne tun.
Immer wieder hört man in den Medien Horrorgeschichten über auf die Erde stürzende Meteoriten, Kometen und was weiß ich noch alles. Doch wie hat man sich das eigentlich vorzustellen, wenn so ein Ding auf die Erde kracht? Ich habe es gesehen: Ein grelles, grünes Licht verbreitet sich um die Absturzstelle und die Toten im Unfallumkreis werden wieder lebendig. Da kann man nur hoffen, dass die Umgebung nicht von irgendwelchen Mafiosi als Grabstätte genutzt wurde. Sollte dies der Fall sein, kann einem nämlich auch die Armee nicht mehr helfen. Zumindest nur schwer. Und das trotz andauernd klickender Gewehre. Ist dann auch noch ein Model dabei und baggert die Soldaten an weiß man gar nicht, ob man jetzt lachen oder weinen soll. Letztendlich ist das alles dann aber doch viel zu albern, um wirklich ernst genommen zu werden. Aber albern heißt zu Glück nicht schlecht. Das ist das Geschehen nämlich bei Weitem nicht. Es geht blutig zu, gibt keine Längen und alles wirkt wie eine Satire auf Trashfilme. Als Trashfilm verpackt. Muss man mögen.
Genauso wie die Vorlage dieser Mangaverfilmung. Ich betone: Die Vorlage, nicht die Verfilmung. Diese ist nämlich unterirdisch schlecht. Zunächst freut man sich ja noch, wenn man von einer Verfilmung seines Lieblingsmanga / -anime liest, das Endresultat jedoch enttäuscht auf ganzer Linie und zerstört alles Positive, was man mit dem Namen in Verbindung bringt. Warum verfilmt man etwas, wenn man sich gar nicht an die Grundthemen hält? Warum verfrachtet man ein großartiges Universum in ein anderes, viel langweiligeres? Und wie sehr kann man typische und vor allem sympathische Charaktereigenschaften eigentlich so sehr versauen, dass man vom bloßen Zuschauen Kotzkrämpfe bekommt? Mir fällt absolut nichts Gutes zu diesem Vollschrott ein und ich habe wirklich versucht etwas Lobenswertes zu finden. Ich scheiterte. So wie der Film. Verdammter Dreck.
Aber zum Glück gibt es immer etwas, womit man sich aufheitern kann. Nazis töten zum Beispiel. Und noch besser: Ihre Skalps sammeln. Das nenne ich doch mal ein Hobby. Es war wirklich an der Zeit, dass ein Film das Thema rund um Hitler mal auf eine etwas andere Art aufbereitet als man das in Deutschland so gewohnt ist. Vor allem, wenn das so unglaublich spannend und mitreißend geschieht, wie hier. Einige Darsteller liefern eine Meisterleistung ab und gerade durch die vielen ruhigen und langen Dialoge hat der Film eine grandiose Atmosphäre, die ich in dieser Art und Weise gerne häufiger sehen würde.
Aber nicht so häufig wie Filme die Monster beinhalten. Natürlich sollte ich erwähnen, dass ich solche Filme liebe und ich es zu meinem Lebensziel gemacht habe, jedes Tier und Wesen auf der Welt einmal in einem Monsterhorrorfilm gesehen zu haben. Seit neustem kann ich nun auch Gargoyles abhaken. Leider habe ich mir ihren Auftritt etwas spektakulärer gewünscht. Die Effekte fand ich zwar alles andere als schlecht, leider war die Geschichte um die Viecher herum mehr als seicht und machte deutlich, dass man Monster zeigen wollte und keine guten Dialoge. Oder gute Darsteller. Abseits der Monster zumindest. Aber egal. Darum gucke ich diese Filme ja auch nicht.
Am liebsten gucke ich Filme übrigens zu Hause. Da kann man jederzeit pausieren, zwischendurch auf die Toilette gehen und fühlt sich zudem sicher. Zumindest meistens. Nicht sicher sollte man sich als Bewohner eines Geisterhauses fühlen. Auch, wenn man es als Schriftsteller eigentlich zur Ideenfindung besucht hat. Es kann nämlich schnell passieren, dass sich der Wandschrank als Wohnung eines riesigen Monsters herausstellt oder einem erst kürzlich verstorbene Menschen über den Weg laufen. Ich persönlich finde das aber gar nicht so schlimm. Vor allem nicht, wenn alles sehr atmosphärisch umgesetzt wurde, die Effekte einen überzeugen können und man so in den Genuss eines der besten Geisterhausfilms kommt, den man bisher gesehen hat. Auch das Thema der Vergangenheitsbewältigung fand ich passend und wirkte nicht aufgesetzt, wie das sonst gerne mal der Fall ist.
Da freut man sich doch richtig auf einen Nachfolger. Zwar haben Nachfolger ja nicht immer einen guten Ruf aber was kann man bei einem Geisterhausfilm schon großartig falsch machen? Wer wandelt solche Filme schon plötzlich in alberne Komödien um? Mit miesen Darstellern, fehlender Atmosphäre, peinlichen Albernheiten und einer miesen Szene nach der anderen? Das wäre ja schön dumm. Würde ich jetzt zumindest sagen, wenn der der Regisseur dieses Werks nicht genau das getan hätte. Depp. Er schafft es tatsächlich lediglich ein einziges Mal mich zum Lachen zu bringen. Und das immerhin mit Hilfe des wohl genialsten Nebencharakters aller Zeiten. Einem Elektriker. Danke dafür. Mehr davon und der Film wäre für sich alleine stehend gut gewesen. Als Nachfolger eines ernsten Horrorfilms dagegen kann man ihn getrost vergessen. Oder noch besser: Auslassen.
Aber man soll eine Serie ja nicht wegen eines einzigen Fehltritts verdammen. Es gibt ja noch einen dritten Teil, der wieder alles richtig machen kann. Von der Atmosphäre hat man es diesmal auch wieder richtig gemacht. Die lustigen Szenen hat man in einen großen Müllsack gepackt und verbrannt, die düstere Atmosphäre und sogar die Brutalität dafür deutlich erhöht. Leider hat man dabei etwas anderes vergessen. Und zwar das Haus. Ja, ein Geist kommt vor, aber das Namensgebende Haus dagegen scheint man irgendwie übersehen zu haben. Dafür bekommt man eine Dosis vorhersehbare Ereignisse und platte Schauspieler extra spendiert. Ich hätte mich ja mehr über das Haus gefreut. Einfach weil der Film es im Namen trägt. Und die Serie eigentlich darum geht.
Jetzt mal ehrlich. Der vierte Versuch muss doch klappen. Oder? Kurzer Faktentest: Geister? Ja. Haus? Ja. Wahnsinn, ich bin überwältigt! Zurück zu den eigenen Wurzeln heißt es ja immer, schön wenn sich auch mal jemand daran hält. Nach zwei Aussetzern schafft es der vierte Teil der Reihe endlich, die bekannten Elemente wieder zu vereinen, sie dabei aber immerhin so zu präsentieren, dass sie neu wirken. Anderer Ort, andere Charaktere und eine tatsächlich interessante Geschichte (mit Wendung) hatte ich der Serie schon gar nicht mehr zugetraut. Schön, dass sie so ihren Abschluss findet und einem dadurch dann doch wieder positiv in Erinnerung bleibt. Wenn man die Mittelteile vergisst.
Jetzt aber genug von Häusern. Ich fühle mich ja schon richtig eingeengt. Da hilft nur ein Ausflug in die Wildnis. Zum Beispiel in einen großen Wald mitten im Nirgendwo. Das denkt sich auch ein Armeetrupp, der in diesem abgelegenen Teil der Welt eine Übung durchführen möchte. Leider stolpert er bewaffnet mit Spielzeuggewehren mitten in ein Rudel Wölfe. Sagte ich Wölfe? Schön wäre es. Ich meinte natürlich Werwölfe. Wäre sonst ja auch ein wenig langweilig gewesen. Letztendlich geht es nun also darum, besagten Tieren zu entkommen. Man findet echte Waffen, merkt aber, dass diese fast genauso wirkungsvoll sind, wie die Imitate zuvor und verschanzt sich in einem Haus. Es gibt einige sehr blutige Kämpfe, wahnsinnig gute Werwolfeffekte (ich liebe Handarbeit) und alles in allem bleibt ein sehr guter Film übrig. Leider empfand ich die Darsteller als fast vollständig austauschbar. Sie sahen sich zu ähnlich und charakterlich konnte ich kaum Unterschiede erkennen. Aber egal. Die Werwölfe sahen ja gut aus. Weil sie nicht aus dem Computer kamen.
Wie das enden kann, wenn alles aus dem Computer kommen soll, zeigt der nächste Streifen. Ein paar ganz üble Computerhackerspieleprogrammierer setzen sich zusammen, um das beste Computerspiel aller Zeiten zu programmieren. Ich möchte an dieser Stelle schnell etwas erwähnen: Dieser Film hat Potential für einen mehrseitigen Bericht und es fällt mir wirklich schwer, mich kurz zu fassen. Die drei Programmierer allein sind schon großartig. Vor allem der, der mittelalterliche Kampfausrüstung mitschleppt. Immer. Warum auch nicht? Er ist ja für die Programmierung der Waffen zuständig. Zurück zur Handlung. Es passiert nämlich etwas Unerwartetes: Ein Blitz schlägt in den Server ein und die KI des Spiels wird rückgekoppelt. In die Realität. Darum kämpft das Spiel jetzt “in echt” gegen die Menschen. Mit Hilfe eines Motion-Captioring-Anzugs. In dem zuvor übrigens eine nackte Frau Bewegungen vorgeführt hat. Aber die ist da schon gar nicht mehr da. Sie sollte nur schnell mit ihren Brüsten vor der Kamera herum wedeln. Jetzt stehen jedenfalls die Hackertypen der KI gegenüber und versuchen sie zu besiegen. Indem sie das Spiel zu Ende spielen. Also in echt jetzt. Nur auch virtuell. Gleichzeitig. Ach verdammt, der Film war so komisch, dass er schon wieder geil war. Informatiker werden definitiv ihren Spaß haben. Vor allem mit der deutschen Synchronisation. Alle anderen aber auch. Muss man gesehen haben. Wirklich.
Wem das jetzt zu viel Handlung auf einmal war, der sollte sich vielleicht mit kürzeren Geschichten begnügen. Auch mit denen kann man nämlich einen Film füllen indem man drei von ihnen aneinander reiht. So kann man auch alle möglichen Themengebiete abdecken. Ehepaare entführende Hinterwäldler, Krankenhäuser voller verrückter Ärzte und eine schüchtern wirkende Frau auf Mannsuche können dadurch zu einem Werk verschmelzen, das es mit seinen überraschenden Wendungen leider ein wenig übertreibt. Beim ersten Mal war man noch beeindruckt, dass etwas Unerwartetes eintrifft, beim zweiten Mal ist man aber schon darauf gefasst und das dritte Mal überrascht einen dann nichts mehr. Schade eigentlich. Die Geschichten an sich sind jedenfalls alle ganz gut gemacht. Die zweite gewinnt dabei den Vergleich. Der Wendungsschwarm am Ende wirkt aber leider etwas ZU aufgesetzt und gewollt.
Aber was will man auch von Schwärmen erwarten? Eigentlich kommen einem beim Wort “Schwarm” ja auch eher negative Assoziationen. Zum Beispiel mit einem Wespenschwarm, der sich in einer Kleinstadt ausbreitet, dort unschuldige Menschen zersticht und in wandelnde Zombiewespendrohnen verwandelt. Es folgt der für diese Filme typische Insektenbekämpfer, der der einzige Mensch zu sein scheint, der die Stadt noch retten kann. Mitsamt weiblicher Gehilfin und Kind natürlich. Wespenschwarm? Wohl eher ein Klischeeschwarm, der leider nie richtig an Fahrt gewinnt und dessen eigentliche Hauptdarsteller, nämlich die Wespen, in meinen Augen viel zu kurz kommen. Und das Kind hat mir auch nicht gefallen. Es war eine unsympathische Rotzgöre. Danach hatte ich jedenfalls keine Lust mehr auf Filme und habe erst mal eine Pause eingelegt. Doch der nächste Filmschwarm kommt bestimmt. Ob wieder Wespen dabei sind kann ich aber noch nicht sagen. Ich bin gespannt.
Filmliste (Filmnummer – Jahr, Titel, gesehen am)
037-2010, Zombie Self-Defense Force, 21.02.2010
038-2010, Dragonball: Evolution, 24.02.2010
039-2010, Inglourious Basterds, 02.03.2010
040-2010, Gargoyles: Flügel des Grauens, 13.03.2010
041-2010, House, 14.03.2010
042-2010, House 2: Das unerwartete, 14.03.2010
043-2010, Horror House: House 3, 14.03.2010
044-2010, House 4, 14.03.2010
045-2010, Dog Soldiers, 17.03.2010
046-2010, Evilution: Die Bestie aus dem Cyberspace, 28.03.2010
047-2010, Twists of terror: Das Grauen lauert überall, 31.03.2010
048-2010, Black Swarm, 03.04.2010