/// ZiB
Nach dem für mich äußerst traumatisierenden “Therapie für einen Vampir” hatte ich etwas Vorbehalte, mich schon wieder auf einen österreichischen Film einzulassen. Allgemein bin ich deutschsprachigen Horrorfilmen gegenüber sowieso immer etwas skeptisch. Das sind über Jahre gewachsene Vorurteile, die ich nur schwer aus dem Kopf kriege. Ich hatte bisher einfach sehr viel Pech mit diesen Filmen… “Blutgletscher” war dann allerdings eine sehr positive Überraschung.
Worum geht es? Der Klimawandel wird der Menschheit nicht nur durch Unwetter gefährlich, sondern die schmelzenden Gletscher können Dinge zu Tage fördern, die besser drin geblieben wären. Eine Handvoll Wissenschaftler, die auf einer kleinen Forschungsstation in den Alpen arbeiten, stäßt an einem solchen Gletscher auf eine merkwürdige rote Substanz. Was anfangs noch harmlos wirkt, zeigt schon bald heftige Auswirkungen auf die Tierwelt der Gegend. Und natürlich sind in diesem Moment Besucher auf dem Weg zu der Hütte…
“Blutgletscher” wird anscheinend gerne mit Carpeneters “The Thing” verglichen, und die Ausgangssituation erinnert tatsächlich daran. Aber der Film zieht finde ich sein eigenes Ding durch und kann gut für sich alleine stehen. Mir hat sehr gefallen, was sie aus der mysteriösen Substanz herausholen, die sie am Gletscher finden. Dahinter steckt jedenfalls mehr als in dem meisten ähnlichen Filmen, und es bietet Raum für abwechslungsreiche Monsteraction. Wer handgemachten Creature Horror zu schätzen weiß, kommt hierbei garantiert auf seine Kosten, denn diese Monster sehen richtig gut aus!
Mir fällt tatsächlich nicht viel ein, was ich an “Blutgletscher” zu bemängeln habe. Tempo, Spannung, Schauspieler, Effekte… stimmt alles. Das Ende ist ziemlich merkwürdig geraten, aber das ist nicht negativ gemeint. Alles in allem ein überraschend runder Genre-Beitrag.
/// spa
Zwischen Dinosauriern und Menschen lag das Zeitalter des Blutes. Das wissen nicht viele Menschen, “Blutgletscher” hat es sich jedoch zur Aufgabe gemacht, es allen ganz genau zu erklären. Selbstverständlich sollte man sich hier nicht auf die Suche nach wissenschaftlichen und geschichtlichen Fakten begeben. Hier treffen Menschen auf Hundespinnen und schlagen wild aufeinander ein. Das reicht docht eigentlich schon, um als guter Film durchzugehen. Oder?
Nicht ganz. Ein ganz kleines bisschen gucke ich dann doch immer noch auf die Geschichte und die Charaktere. Was bei Filmen wie “Angriff der Drachen” oder “Dark Invasion” für Kopfschütteln sorgt, war bei “Blutgletscher” überraschend gut. Die Schauspieler machen ihre Sache und spielen ihre ernsten Rollen in diesem alles andere als ernsten Film echt gut. Die Geschichte versucht gleichzeitig nicht mehr zu sein als nötig. Wissenschaftler stoßen auf merkwürdige Lebewesen, diese stellen sich als unvorteilhaft für die Gesundheit der Menschen und Tiere der Erde heraus und der Spaß beginnt. Warum mehr einbauen? Es funktioniert.
Das ist glaube ich tatsächlich das Beste an “Blutgletscher” gewesen. Er will nicht zu viel erreichen. Er hat wahnsinnig tolle Monster, die leider hin und wieder etwas zu sehr in der Dunkelheit leben, gleichzeitig stellen sich Charaktere und Geschichte nicht dem Guckspaß in den Weg. “Blutgletscher” ist ein toller Monsterfilm für einen unterhaltsamen Filmabend.