/// spa
Der folgende Film ist das, was “Starship Trooper” geworden wäre, hätten sich Menschen und Käfer einfach mal zusammengesetzt und miteinander geredet. Klar, auf der einen Seite tat “Starship Troopers” die Action äußerst gut, dennoch ließ er einen mit dem Gedanken zurück, ob das Blutvergießen nicht irgendwie hätte verhindert werden können.
“Enemy Mine” beginnt kriegerisch. Eine Raumstation der Menschen wird von den bösen Aliens angegriffen, die den Menschen schon seit Jahren die gute Laune vermiesen. Man steigt in Kampfraumschiffe und schießt aufeinander. Am Ende kommt es, wie es kommen muss: Auf beiden Seiten sind Verluste zu beklagen. Zwei dieser Verluste sind dabei gar keine richtigen Verluste, sondern Abstürze. Mensch und Alien fallen auf einen unbewohnten Planeten. Man stöbert sich auf und setzt den Kampf zunächst auch auf dem Boden fort. Bis die beiden Streithähne merken, dass man sich auf einem äußerst unwirtlichen Planeten befindet und nur überleben kann, wenn man das Kriegsbeil begräbt und von nun an zusammenarbeitet. Doch kann das funktionieren?
Das Thema ist heutzutage natürlich nichts Neues mehr. Zwei verfeindete Personen müssen lernen, miteinander auszukommen. Man lernt sich kennen und stellt fest, dass sich auf beiden Seiten eines Krieges Menschen (beziehungsweise Lebewesen) mit Gefühlen, Familien und Lebensgeschichten befinden, die nicht durchweg böse sind. “Enemy Mine” setzt das Ganze mit Hilfe eines Aliens und eines Menschen um, was dem Film eine zusätzlich befremdliche Note gibt. Als Zuschauer wissen wir natürlich, wie Menschen funktionieren, die Eigenarten des Aliens sind uns dagegen vollkommen unbekannt. Wir wissen nicht, was wir zu erwarten haben und lernen das Alien genauso wie der menschliche Protagonist erst nach und nach kennen. Was steckt hinter diesem befremdlichen Äußeren? “Enemy Mine” erhält durch diese Elemente eine durchweg spannende Atmosphäre. Man weiß nie, was als nächstes passiert.
Dass einer der beiden Protagonisten eigentlich nur ein Mensch in einem Gummikostüm ist, der Gurgelgeräusche von sich gibt, hat man überraschend schnell vergessen. Der Film nimmt sich und sein Thema ernst und wirkt dabei nie lächerlich. Manchmal kommt vielleicht ein kleines bisschen viel Kitsch durch, doch dauern beispielsweise ein paar merkwürdige Gesamgseinlagen nie so lang, dass ich ausschalten wollte.
“Enemy Mine” ist ein unglaublich faszinierender Film, der seine tolle Botschaft auf ganz unkonventionelle Art und Weise rüberbringt. Er wird nie langweilig, man trifft immer wieder auf neue Geschichten und Gefahren. Man sieht zwei vollkommen unterschiedlichen und eigentlich verfeindeten Wesen dabei zu, wie sie sich und die Kultur ihrer Völker kennenlernen. Dabei bleibt der Zeigefinger erfreulich unerhoben und am Ende war ich durchweg zufrieden. Ein schönes Ding.
/// ZiB
“Enemy mine” ist für mich einer dieser typischen Filme, die ich als Kind gesehen habe und deshalb mit dem Kino der 80er verbinde. Nicht, dass ich mich nach all den jahren an den genauen Ablauf erinnert hätte. Ich wusste, dass ein Mensch und ein verfeindetes Alien auf einem scheinbar unbewohnten Planeten abstürzen und sich in dieser Notsituation zusammenraufen müssen, um zu überleben. Die komplette zweite Hälfte hatte ich vergessen. Und auch, dass der Film eine Spur kitschiger war, als ich ihn in Erinnerung hatte…
Wenn man aber darüber hinwegsehen kann, ist “Enemy mine” immer noch sehenswert. Zum einen natürlich wegen der rührenden Geschichte, die von Freundschaft und Vorurteilen handelt. Es ist einfach schön zu sehen, wie sich die beiden Soldaten langsam immer besser verstehen. Trotzdem wird nicht so getan, als sei eine solche Verbrüderungsaktion vor dem Schauplatz eines intergalaktischen Krieges eine einfache Sache. Es kommt zwischen den beiden immer wieder zu Konflikten. Also auch wenn es ein paar gefährlich kitschige Szenne gibt, muss man “Enemy mine” hoch anrechnen, dass er es sich und seinen beiden Protagonisten nicht zu einfach macht.
Und auch optisch mag ich den Film. Ich finde diesen speziellen Stil sehr sympathisch, den Kulissen bei Fantasyfilme aus den 80ern haben. Man sieht, wie viel Mühe sich bei den Details gegeben wurde, und anders als bei Computeranimationen wirkt jeder einzelne Stein greifbar. Aber es ist eben doch eindeutig nur eine gut gemachte Kulisse. Diese Kombination lässt die Welt noch eine Spur befremdlicher wirken.
Wirkt “Enemy Mine” heute noch so auf mich wie als Kind? Er war weniger episch als ich ihn in Erinnerung hatte, was wahrscheinlich daran liegt, dass sich die Sehgewohnheiten insbesondere im Science Fiction und Fantasy Genre ziemlich gewandelt haben. Über diese fremde Welt so sehr gestaunt wie früher habe ich nicht mehr. Aber die Geschichte funktioniert glücklicherweise immer noch, und dafür mag ich diesen Film.
Fun fact: Dennis Quaid hatten wir mit Enemy Mine, Pandorum und Der Stoff, aus dem die Helden sind gleich dreimal in dieser Filmbox. Er hat’s wohl irgendwie mit dem Weltall.