Manchmal stößt man im Internet auf Dinge, die man umgehend kaufen muss. Für die einen handelt es sich hierbei um ansprechenden Deko-Kram, Klamotten, Technik-Gedöns oder Messer, um sich selbst die Augen aufzuschlitzen, für mich dagegen um LEGO-Imitate. Mittlerweile sollte amazon wirklich alles über mich und meine Vorlieben wissen, weshalb es mich auch nicht mehr wundert, wenn mir auf einmal irgendein Zeug in die Empfehlungen geschleudert wird, das perfekt zu dieser Internetseite passt. Und da kann man dann natürlich nicht nein sagen.
Da gerade die Osterzeit angebrochen ist, möchte ich euch etwas schenken. Und zwar vier kleine Texte zu vier kleinen Nicht-LEGO-Figuren der Firma Block Tech.
Diese Tüte landete nämlich vor einiger Zeit bei mir zu Hause.
4 Tüten, 4 Figuren und eine Menge Steine? Das klingt nicht nur nach Spaß, das sollte gefälligst auch zu einem solchen werden, weil ich ansonsten ganz laut anfangen würde zu weinen.
Aber zum Glück schaut uns schon beim ersten Blick auf die Tüte ein freundlicher Polizistenmann ins Gesicht, der nicht nur schwer davon überzeugt ist, uns in den nächsten Tagen gut unterhalten zu können, sondern gleichzeitig weiß, dass er uns ganz gehörig mit seinem Schlagstock verprügeln wird, wenn wir etwas Gegenteiliges behaupten sollten.
Während ich noch darüber nachdenke, wie ich mein Sportprogramm umstellen muss, um selbst eine so beeindruckende Schulterregion entwickeln zu können, konzentriere ich mich gleichzeitig auf das Auspacken der Tüte.
Im Innern der Tüte befinden sich vier weitere, kleinere Tüten, deren Inhalte der Grund für meine Existenz sind.
Und darum möchte ich an dieser Stelle auch keine weiteren Worte über das ganze Drumherum verlieren. Ihr wisst, was ich will. Und ich weiß, warum ihr hier seid. Ich ziehe eine zufällige Tüte und lasse damit die Spiele beginnen.
Die erste Tüte zeigt einen freundlichen Feuerwehrmann.
Auf der Rückseite sehen wir eine Teileliste.
Hierbei handelt es sich meiner Meinung nach um ein ganz nettes Konzept. Normalerweise kennen wir aus dieser Rubrik ja die Angewohnheiten der Billig-LEGO-Hersteller, ihre Sets mit hässlichen und instabilen Modellen auszustatten, in denen die Figuren manchmal nicht einmal Platz finden. Hier hat man sich etwas Anderes überlegt und einfach fünfzig unterschiedliche, bunte Bausteine hineingelegt. Irgendwie eine coole Sache, da man mit diesen Steinen in der Regel mehr anfangen kann, als mit den kleinen, schlechten Modellen.
Sowohl die Steine als auch die Figur befinden sich in der Tüte und nach dem Ausschütten ist festzustellen, dass man die Figur scheinbar selber zusammenbauen muss.
Ich trenne also die Figurenteile von den anderen Bausteinen.
Eine Anleitung liegt der Tüte übrigens nicht bei. Klar, man soll schließlich die eigene Kreativität spielen lassen, wenn man mit den Bausteinen spielen möchte. Jedoch hätte man vielleicht ein einfaches Bild beifügen sollen, wie die Figur zusammengebaut werden muss. Versteht mich nicht falsch: Für mich war es kein Problem. Jedoch zähle ich ja auch zu den letzten, großen Professionellen im Billig-LEGO-Sektor.
Nach dem Zusammenbau der Figur stelle ich erfreut fest, dass sie genauso erfreut über den Zusammenbau ist, wie ich. Vielleicht hat der arme Feuerwehrmann schwer in der Tüte leiden müssen? Vielleicht schmerzte seine entkonstruierte Existenz und fügte ihm unendliche Seelenpein zu? Man kann nur spekulieren. Fakt ist: Die Figur sieht glücklich aus.
Die Figur hat eine leichte Wölbung im Gesicht, die eine Nase darstellen soll. Auch zwei Ohren sind auszumachen. Also im Grunde ist alles dran, was drangehört. Am Gürtel trägt der Feuerwehrmann sogar eine kleine Axt. Ein bisschen besorgniserregend ist lediglich die Taille, da es ein wenig so aussieht, als hätte hier jemand den Gürtel zu eng geschnallt.
Den Vergleich mit dem Tütenaufdruck muss die Figur nicht scheuen, obwohl ein paar Unterschiede vorliegen. Gerade die Augen und der Mund sehen auf der Tüte deutlich größer aus, jedoch liegen bei allen Aufdrucken leichte Abweichungen vor. Auf der Tüte sehen wir eindeutig die digitale Konzeptzeichnung und wenn man eine Sache mittlerweile wissen sollte, dann ist es die Tatsache, dass Dinge nach dem Drucken immer anders aussehen als ihre digitalen Vorlagen. Auf der Tüte sieht der Feuermann jedenfalls so aus wie ich ihn mir vorstelle, nachdem er die Flüssigkeiten aus seinen zwei Reagenzgläsern am Gürtel leergetrunken hat.
Wie auch immer. Um das Ganze hier nicht zu angenehm zu gestalten, möchte ich darauf hinweisen, dass man der Figur ihren Helm abnehmen kann, wenn man mit den Konsequenzen leben kann.
Ich möchte natürlich niemandem vorschreiben, wie er sein Leben leben sollte, jedoch möchte ich an dieser Stelle doch darum bitten, nicht allzu lange ohne Helm herumzulaufen, um zu verhindern, dass Menschen bei diesem Anblick auf einmal in Zeitungen inserieren, um schneller von Mörder*innen gefunden zu werden.
Außerdem kann es nicht gesund sein, wenn es einem in den Hohlkopf regnet.
Na ja. Lasst uns hier nicht weiter über Oberflächlichkeiten reden. Letztendlich kann ja niemand etwas dafür. Und ich bin mir sicher, dass die Sechskant-Hände gerade im Feuerwehrs-Beruf zu irgendetwas nützlich sein dürften.
Die hohlen Kniescheiben sind vermutlich der Grund dafür , warum die Figur trotz ihrer beeindruckenden Waden nicht sitzen kann. Da will man ein schönes Endbild knipsen und muss dann feststellen, dass das Gegenüber den Hintern nicht stillhalten kann.
Zum Glück liegen dem Paket ja ein paar Steine bei. Klemmt man die Figur auf einen Stein, bleibt sie sitzen und fällt nicht mehr um. Ein Hoch auf die Schwerpunkte.
Die Steine haben übrigens eine ordentliche Qualität und es ist eigentlich auch ganz cool, dass so viele unterschiedliche Farben dabei sind. Es handelt sich hier um keine besonderen Steine, sondern eher um klassische Grundlagenformen. Auch das finde ich gut.
Und damit kommen wir für heute zu einem Ende. Morgen geht es weiter. Mit welcher Figur? Lasst euch überraschen!