FINDSPIRATION – Astronaut, Feuerwehr, erschrecken, Bar (2024-005)

In dieser Reihe lasse ich mir vier zufällige Begriffe von meiner Internetseite FINDSPIRATION.net anzeigen, um direkt im Anschluss einen kurzen, handschriftlichen Text zu schreiben, der diese Begriffe verarbeitet. Das Ganze nehme ich auf und schneide es zu einem kurzen Video zusammen, in dem man einerseits sieht, wie ich den Text schreibe, ihn gleichzeitig aber auch in seiner finalen Fassung von mir vorgelesen bekommt. Mit einem Klick auf das folgende Bild gelangt ihr zum Video. Solltet ihr kein Interesse an dem Video haben, könnt ihr den Text auch einfach unter dem Bild lesen.

Astronaut, Feuerwehr, erschrecken, Bar

In einer kleinen Bar auf der Schattenseite des Mondes saß eine junge Frau und trank ein Glas Mondmilch.

Sie genoss ihren Feierabend, den sie am liebsten als wohlverdienten Feierabend bezeichnete. Sie war Astronautin und wusste selbst nicht so genau, was diese Berufsbezeichnung überhaupt bedeutete, schließlich flogen die Menschen schon seit vielen Jahren mit Raumschiffen durch das All. Eigentlich waren Astronautinnen mittlerweile vergleichbar mit den Autofahrerinnen vor dem Zeitalter der Raumfahrt. Man fuhr damals zwar mit dem Auto, sah dies aber nicht als Beruf an. Es war eher eine Beschreibung einer Fähigkeit zur Fortbewegung. Heute flog man eben mit Raumschiffen durch die Gegend. Was machte sie also zur Astronautin?

Die Astronautin schüttelte den Kopf, leerte ihr Glas und gab dem Barkeeper mit einem Blick zu verstehen, dass sie Nachschub benötigte.

Der Barkeeper erwiderte den Blick, wandte sich um, öffnete eine Tür an der Rückseite der Bar und nickte dem Feuerwehrmann zu, der sich in einem hinter der Tür liegenden Raum befand. Er seufzte, als er den Barkeeper sah. Mondmilch. Er hasste dieses verfluchte Zeug. Aber er war eben ein Feuerwehrmann. Job ist Job.

Er setzte sich seinen mit Orangensaft gefüllten Rucksack auf, an dem ein großer Schlauch befestigt war, dessen Ende er mit der rechten Hand festhielt, um mit der linken seinen Helm zu verschließen.
Anschließend betrat er die Mondoberfläche und lief etwa zwei Minuten lang auf dieser herum, bis er die Farm erreicht hatte.

Die Mondmänner saßen angekettet auf dem Boden und schauten nervös auf, als der Feuerwehrmann sich ihnen näherte. Er ging zu einem der Mondmänner, löste seine Fesseln vom Boden und zog ihn hinter sich her in die Scheune. Sein Gegenüber ließ das alles einfach über sich ergehen. Den Willen der Mondmänner hatten die Menschen schon vor Jahren gebrochen.

Der Feuerwehrmann setzte dem Mondmann die Milchbrille auf. Jetzt sah es so aus, als würden ihm Schläuche aus den Augen wachsen. Einer aus jedem Auge.

Als die Brille korrekt saß, öffnete der Feuerwehrmann ein Ventil an seinem Rucksack. Orangensaft schoss aus dem Schlauch heraus und traf den Mondmann, der einen erschrockenen Schrei von sich gab. Der Saft brachte durch eine chemische Reaktion mit der Haut des Mondmanns dessen Augen zum Schmelzen.

Die Augenflüssigkeit floss durch die Schläuche der Milchbrille und sammelte sich in einem Glas, das an deren Ende befestigt worden war. Als das Glas gefüllt war, brachte der Feuerwehrmann den Mondmann zurück an seinen Platz. Die Augen würden in wenigen Tagen wieder nachgewachsen sein.

Das mit Mondmilch gefüllte Glas erreichte kurze Zeit später die Astronautin, die daraufhin weiter ihren Gedanken über ihre Berufsbezeichnung nachging.

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