Fantasy Filmfest 2013 – Kaffeefahrt in die Welt der Fantasie – Teil #8

Fantasy Filmfest 2013 - Kaffeefahrt in die Welt der Fantasie - Teil #8

spa: Juhu!

Kaffee: Juhu was?

spa: Heute ist der letzte Tag, an dem ich mich vor Filmen mit dir über Filme unterhalten muss.

Kaffee: Morgen wird also ausgeschlafen?

spa: Und wie. Das waren ein paar Tage, sage ich dir.

Kaffee: Allerdings. Wie lief es gestern?

spa: Gut und schlecht. Nächstes Jahr sollte ich keine Komödien mehr gucken. Außer welche mit Jean Claude van Damme.

Kaffee: Jetzt bin ich neugierig.

spa: Der Reihe nach. Alles begann mit “Fresh meat”.

Fantasy Filmfest 2013 - Kaffeefahrt in die Welt der Fantasie - Teil #8

spa: Ein Mädchen besucht seine Eltern. Eigentlich lebt es in einem Mädcheninternat und freut sich darüber, die Familie wiederzusehen. Leider stellt sich schnell heraus, dass seine Eltern vor einiger Zeit beschlossen hatten, Kannibalen zu werden und sich von Menschenfleisch zu ernähren. Als die junge Dame fliehen will, stehen plötzlich ein paar Verbrecher vor der Tür, die sich uneingeladen bei ihnen vor der Polizei verstecken möchten. Selbstverständlich wissen sie nicht, was die Eltern aushecken.

Kaffee: DOCH SIE WERDEN ES SCHON BALD ERFAHREN!

spa: Aber hallo!

Kaffee: Und?

spa: Das war wohl nichts. Ich erwähnte ja bereits meine Komödienabneigung dieses Jahr. “Fresh meat” ist da ein schönes Beispiel. Ich fand ihn über weite Stellen nicht lustig. Das Lustigste war die Tatsache, dass mich der Vater an einen weniger bemuskelten Batista erinnerte.

Kaffee: Da hast du doch bestimmt als einziger drüber gelacht, oder?

spa: Ich glaube schon. Aber ich habe niemanden gefragt.

Kaffee: Warum funktionierte der Film denn nicht?

spa: Weiß nicht genau. Die meisten Personen waren ziemlich übertrieben, allen voran der Vater. Dessen Motivation war nicht nachvollziehbar. Aber die seiner Frau noch viel weniger. Vor allem weil dann plötzlich einfach so ein Sinneswandel kommt. Und über Blut lache ich mittlerweile auch nicht mehr einfach so.

Kaffee: Wäre damit alles gesagt?

spa: Ich glaube schon.

Kaffee: Dann mach doch einfach weiter. Warum Zeit verschwinden.

spa: Weißt du, die Tochter war lesbisch und verliebte sich in eine der Kriminellen. Die begann dann irgendwann, sich mit Milch zu überschütten. Und zweimal fanden sich jeweils zwei Charaktere unfreiwillig in einer Sexposition wieder. Und ein Dicker lief in Frauenunterwäsche herum. Und dann war da der…

Kaffee: Ist gut. Weiter.

spa: Aber…

Kaffee: Du musst dich von den Gedanken an diesen Film befreien. Inhaliere mich!

spa: Na gut.

Kaffee: Besser?

spa: Nein. Aber ich kann ja so tun als ob.

Kaffee: Das ist die richtige Einstellung. Du wirst es irgendwann noch ziemlich weit bringen.

spa: So wie die zwei Protagonisten in “Come out and play”?

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spa: Oh. Moment. Meine Frau klingelt an der Tür.

Kaffee: Warum?

spa: Sie will in die Wohnung.

Kaffee: Warum war sie weg?

spa: Brötchen und Kaffee kaufen.

Kaffee: Kaffee?

spa: Ja. Ich habe gestern die letzten Kaffeereste weggetrunken.

Kaffee: Du hast gerade keinen Kaffee?

spa: Nein.

Kaffee: Wie unterhalten wir uns dann?

spa: Ich mache mir mal eben Frühstück.

Kaffee: Moment.

spa: Da bin ich wieder. Kaffee, Brötchen… alles da.

Kaffee: Wie haben wir uns unterhalten?

spa: Liebe.

Kaffee: Das…

spa: Ein Paar macht Urlaub in Spanien. Sie fahren auf eine abgelegene Insel. Die Frau ich hochschwanger. Auf der Insel angekommen treffen die beiden jedoch lediglich auf die Kinder des Dorfes. Kein Erwachsener weit und breit.

Kaffee: Das mit dem hochschwanger hast du gut eingebaut. Wird bestimmt nicht wichtig sein.

spa: Natürlich nicht. Es stellt sich heraus, dass die Kinder der Insel verrückt spielen und alle Erwachsenen getötet haben. Jetzt sind die neuen Besucher an der Reihe. Die müssen fliehen.

Kaffee: Was hochschwanger vermutlich schwierig ist.

spa: Kann man so sagen. Der Film ist sehr ruhig und erzählt seine Geschichte ziemlich langsam. Leider wurde das Ganze weder spannend noch wirkten die Kinder beängstigend. Plätscherte alles vor sich hin und dann war Ende. Eine Szene fand ich gut, die will ich hier aber nicht verraten.

Kaffee: Hatte doch bestimmt etwas mit der Schwageren zu tun, oder?

spa: Kein Kommentar.

Kaffee: Ha.

spa: Danach kam “Son of Cain”.

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spa: Habe ich heute schon etwas zur Hundestatistik gesagt?

Kaffee: Nein.

spa: Sieben von neun. Es hört nicht auf.

Kaffee: Total faszinierend.

spa: Allerdings. Ein Hundemord war jedenfalls der Aufhänger dieses Films. Der Sohn einer reichen Familie ist emotional ziemlich fertig. Warum? Das weiß man nicht. Aber er tötet den Familienhund. Darum soll er in psychologische Behandlung.

Kaffee: Warum? Tote Hunde scheinen in der Filmwelt doch nun wirklich nichts Besonderes mehr zu sein.

spa: Das habe ich auch nicht so ganz verstanden. Der Psychologe hält es jedenfalls für eine gute Idee, den Jungen in eine Schachschule zu schicken.

Kaffee: Ergibt Sinn.

spa: Von da an entwickelt sich die ganze Geschichte dann weiter. Ich will nicht mehr viel sagen, da es doch ein paar interessante Wendungen gab. Es geht also um einen kranken Jungen, der geheilt werden soll, dabei aber meistens nur an seine eigenen Ziele denkt.

Kaffee: Klingt gut.

spa: War es auch. Bis auf ein paar Details. Der Psychologe wirkte irgendwie ziemlich unprofessionell. Der macht viele Dinge, von denen ihm andere abraten. Komischer Kerl. Aber gut. Was weiß ich schon.

Kaffee: Den Titel des nächsten Films.

spa: Sehr gut! “Welcome to the jungle”.

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Kaffee: Van Damme?

spa: Und wie.

Kaffee: Super!

spa: In einer Toilettenpapierherstellerfirma… ÜBRIGENS!

Kaffee: Was?

spa: Schon zwei Toilettenpapierhersteller!

Kaffee: Zwei?

spa: Ja! Erst im Kurzfilm “The man who could not dream”, dann in “Welcome to the jungle”.

Kaffee: Interessant.

spa: Es geht. Was deutlich interessanter ist: Der Film war neben “Wrong” die beste Komödie auf dem Festival. Er war verdammt lustig. Vor allem wegen van Damme. Der Kerl hat sich selbst nicht ernst genommen und spielt eine fantastische Rolle.

Kaffee: Sag jetzt erst einmal, worum es geht.

spa: Ach ja. Also Toilettenpapierhersteller. Im Betrieb kommt es immer wieder zu Streitereien unter den Mitarbeitern. Diese sollen deswegen einen Teambuildung-Ausflug unternehmen. Der Leiter der Aktion ist der Kriegsveteran “Storm”. Seine unterhaltsame Vorstellungsrede möchte ich mit diesem Bild zusammenfassen.

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spa: Absolut großartig.

Kaffee: Hahaha.

spa: Die Gruppe macht sich auf den Weg. Man fliegt auf eine einsame Insel und der Spaß beginnt. Der Spaß endet, als der Pilot plötzlich stirbt und man die Insel alleine nie wieder verlassen kann. In diesem Moment entwickelt sich der Film in eine “South Park”-Episode.

Kaffee: Wie bitte?

spa: Kennst du das, wenn in South Park etwas passiert und alle bis auf ein paar Leute komplett überreagieren?

Kaffee: Ja.

spa: Das passiert hier auch. Die Mitarbeiter verwandeln sich in einen primitiven Buschmenschenstamm. Das größte Arschloch ernennt sich selbst zum Gott und lässt sich sogar eine Statue errichten. Das ist natürlich vollkommen absurd, war aber genauso lustig. Der Film übertreibt auf sympathische Art und Weise. Und mitten drin ist van Damme, den ich für seine Rolle liebe.

Kaffee: Eine funktionierende Komödie. Dass ich das noch aus deinem Mund vernehmen darf. Ich weine.

spa: Toll. Jetzt schmeckst du salzig.

Kaffee: Du hast ein wirklich hartes Leben.

spa: Macht mir nichts. Ich bin ja ein harter Kerl.

Kaffee: Wie van Damme?

spa: Mindestens. Aber kommen wir doch von einer guten Komödie zu einer nicht so guten.

Kaffee: Gerne.

spa: Es folgte…

Kaffee: Warte. Ich meinte ungerne.

spa: Weiß ich doch. “Cottage Cou…” nein, Moment. Es gab noch einen Kurzfilm. “StrAngel”.

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spa: Langweilig. Und wieder einmal hat das 3D nichts gebracht.

Kaffee: Ach komm. Sei nicht so gemein.

spa: Der Kurzfilm war nicht wirklich beeindruckend. Die Geschichte hat mich überhaupt nicht mitgerissen. Gemeiner, zurückgezogener, reicher Mann gibt niemandem was ab, weil er glaubt, dass alle selbst schuld an ihrer misslichen Lage sind. Vieh kommt und sagt, er solle das nicht sagen. Er macht es trotzdem. Er kommt selbst in missliche Lage und stellt fest, dass man nicht immer Herr über sein Leben ist. Fertig.

Kaffee: Oh. Na gut.

spa: Kann noch so gut animiert sein. Wenn die Handlung nicht viel hergibt außer klassischem Moralgerede, komme ich lieber zum Folgefilm “Cottage Country”.

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Kaffee: Das war jetzt auch eine Komödie?

spa: Genau. Eine, die ganz gut anfing, dann jedoch wieder einmal immer schlechter wurde.

Kaffee: Erzähl.

spa: Da ist dieser Kerl.

Kaffee: Warum guckst du eigentlich nie nach, wie die Charaktere in einem Film heißen?

spa: Weil das total unwichtig ist.

Kaffee: Namen sind doch nicht unwichtig.

spa: Wo ist der Unterschied, wenn ich jemanden “Typ” oder “Franz” nenne.

Kaffee: Letzteres ist persönlicher.

spa: Ich will mit Filmfiguren nicht persönlich werden.

Kaffee: Aber es gehört sich einfach, die Namen zu nennen.

spa: Warum?

Kaffee: Es liest sich angenehmer.

spa: Seit wann ist es angenehm, diese Dialoge zu lesen?

Kaffee: Nein, wirklich. Nenn Namen!

spa: Nein. Zu faul.

Kaffee: Na gut. Mach halt.

spa: Ich mach mein Ding.

Kaffee: Depp.

spa: Also, der Typ und seine Lieblingstypin…

Kaffee: ARGH!

spa: … machen einen Ausflug in ein Haus am See. Das gehört den Eltern des Typen. Er möchte ihr im Urlaub einen Heiratsantrag machen, sie weiß das und freut sich die ganze Zeit drauf. Leider bekommen sie unerwarteten Besuch. Der Bruder vom Typen… weißt du… ich sehe das Problem mit den fehlenden Namen.

Kaffee: Siehst du?

spa: Aber der Bruder stirbt ja gleich. Jetzt lohnt sich das Nachschlagen auch nicht mehr.

Kaffee: Was passiert?

spa: Bei einem Streit haut der Protagonist seinem Bruder eine Axt in den Hals.

Kaffee: Passiert.

spa: Endet tötlich.

Kaffee: Passiert.

spa: Er und seine baldige Frau beschließen, die Leiche zu verstecken.

Kaffee: Was? Warum?

spa: Weil sie nicht ins Gefängnis gehen möchten.

Kaffee: Achso.

spa: Und dann töten sie die Freundin des Bruders.

Kaffee: Was? Warum?

spa: Weil aus normalen Menschen innerhalb weniger Minuten Killer werden können. Einfach so.

Kaffee: Passiert.

spa: Nein, tut es nicht. Die beiden Charaktere entwickeln sich schnell in eine Richtung, die ich schon bei “Revenge vor Jolly!”… dieses Ausrufezeichen macht mich fertig.

Kaffee: Lass es doch einfach weg. Wie die Namen von Filmcharakteren. Da macht dir das ja auch nichts aus.

spa: Das ist etwas anderes.

Kaffee: Nein.

spa: Jedenfalls ist das wie beim erwähnten Film. Und “100 bloody acres”. Die Protagonisten sind Arschlöcher. Ich mag sie nicht. Ich fiebere nicht mit ihnen mit. Sie sind unsympathisch. Ich will, dass sie geschnappt werden und in den Knast kommen. Aber nein. Sie töten weiter Unschuldige. Und ich soll dann darüber lachen. Was nicht geschah.

Kaffee: Lachten andere?

spa: Ja. Wie so oft bei diesen Komödien. Irgendwer muss sie ja gut finden.

Kaffee: Tja.

spa: “Cottage country” hatte eine tolle Idee. Ein versehentlicher Mord hat schon für viele gute Geschichten gesorgt. Hier verliert sich das Ganze jedoch in unsympathischen Charakteren. Dreck. Es geb sogar Geister. Warum? Keine Ahnung. Die haben die Handlung nicht weitergebracht.

Kaffee: Finale?

spa: Ja, bitte. “Jug face”.

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Kaffee: Igitt!

spa: Mich hat das Plakat auch überrascht.

Kaffee: Worum geht es?

spa: Puh. Kompliziert. Also: Da ist dieses Loch im Boden. Das kann Menschen heilen.

Kaffee: Toll!

spa: Leider verlangt es Menschenopfer.

Kaffee: Untoll!

spa: Hin und wieder bekommt ein Typ im Dorf eine Art Vision. Dann setzt er sich hin und bastelt einen Kopf aus Ton. Dieser Kopf stellt einen der um das Loch lebenden Einwohner dar. Derjenige geht zum Loch und wird dort geopfert, indem man ihm die Kehle aufschlitzt.

Kaffee: Düster.

spa: Ja. Dann kommt unsere Protagonistin ins Spiel. Die ist schwanger.

Kaffee: Schön!

spa: Von ihrem Bruder.

Kaffee: Unschön!

spa: Durch Zufall sieht sie, dass der frisch angefertigte Tonhaufen ihr Gesicht darstellt. Sie versteckt ihn, um ihr Leben zu schützen. Das findet unser Freund das Loch nicht gut.

Kaffee: Das kann ich mir denken.

spa: Es tötet Leute. Man schöpft Verdacht. Und so weiter.

Kaffee: Klingt jetzt nicht so schlecht.

spa: Tja. Teilweise stimme ich dir zu. Die Geschichte an sich fand ich spannend. Die Tongesichteridee fand ich toll. Das mit dem Opfern und dem anderen Zeug ebenfalls. Leider war dann der Film an sich nicht gut. Er war nicht spannend. Und das Ende halte ich für ziemlich fragwürdig.

Kaffee: Schade.

spa: Allerdings. Auf ein paar Logikfehler gehe ich jetzt auch gar nicht mehr groß ein. Hey, auch solche Filme muss es geben.

Kaffee: So ist es.

spa: Und das war es dann mit dem letzten Sechser-Tag.

Kaffee: Morgen fünf Filme?

spa: Ja. Und dann ist Ende.

Kaffee: Dann bitte ich um ein paar Statistiken.

spa: Gerne! Ich war gestern 574 Minuten, also 9,6 Stunden im Kino. Insgesamt komme ich somit auf 3410 Minuten, also 56,8 Sunden, also 2,4 Tage.

Kaffee: 2,4 Tage in 7 Tagen?

spa: Genau.

Kaffee: Dann genieß den heutigen Tag.

spa: Das werde ich.

Kaffee: Schon traurig?

spa: Ja. Sehr. Aber ich freue mich auch auf das morgige Ausschlafen. Dann werde ich dir endlich mal in aller Ruhe berichten können.

Kaffee: Ich bin gespannt. Achso: Was kommt heute?

spa: “Zombie hunter”, “The lords of Salem”, “The battery”, “Makkhi” und “You´re next”.

Kaffee: Viel Spaß. Bis morgen.

spa: Bis morgen.

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