Kaffee: Na?
spa: Na.
Kaffee: Wie geht´s?
spa: Super!
Kaffee: Gut, Jammertest bestanden.
spa: Ich bin so müde!
Kaffee: Nun gut. Wie war dein gestriger Tag?
spa: Gut.
Kaffee: Dann bis morgen.
spa: Schon wärs.
Kaffee: Ich wollte dir nur helfen.
spa: Weiß ich doch. Aber ich muss stark bleiben.
Kaffee: Ist das eine Träne?
spa: Nein. Ich schwitze nur aus den Augen, weil das Filmegucken so anstrengend ist.
Kaffee: Wie waren die Baguettes.
spa: 1 1/2 habe ich geschafft. Die letzte Hälfte aß meine Frau nach dem Festivaltag zu Hause.
Kaffee: Dann nahm das ja auch ein gutes Ende.
spa: Ende ist ein gutes Stichwort. Die Hälfte habe ich geschafft!
Kaffee: Juhu! Ab jetzt wird es immer weniger.
spa: Die Aussage habe ich auch noch nie verstanden.
Kaffee: Tja. Dann kommen wir doch besser zu Dingen, die du verstehst.
spa: Gerne. Film Nummer eins: “Revenge for Jolly!”.
Kaffee: Wie viele Filme mit Ausrufezeichen hast du jetzt gesehen?
spa: Zwei.
Kaffee: Oh. Dachte, da könnte man was draus machen.
spa: Leider nein. Die Festivalthemen sind dieses Jahr schwer zu finden. “I declare war” hat sowohl das “Tote Kinder”- als aus das “Tote Hunde”-Thema kaputtgemacht.
Kaffee: Schade.
spa: Aber “Revenge für Jolly!” passte dafür wieder zu der Hundegeschichte.
Kaffee: Inwiefern?
spa: Der Hund von einem Mann wird getötet. Der hat diesen Hund über alles geliebt. Der Kerl war in irgendwelche kriminellen Machenschaften verwickelt.
Kaffee: Haustiertötung als Warnung?
spa: Genau.
Kaffee: Gemein.
spa: Unser Protagonist ist auch völlig aus dem Häuschen. Er will den Tierkiller töten. Er macht sich mit seinem besten Freund auf den Weg und tötet Menschen.
Kaffee: Alle, die mit der Sache was zu tun hatten?
spa: Nein. Schön wärs gewesen. Ich sage es gleich: Die Protagonisten sind unsympathische Arschlöcher. Ich mochte sie nicht. Die töten wahllos und brutal alle möglichen Menschen. Einfach so. Ich hatte überhaupt keinen Spaß dabei. Die überfallen förmlich eine Prostituierte, quetschen sie und ihre Begleiterin aus und am Ende werden beide getötet. Das war absurd. Ich habe bis heute nicht verstanden, warum Leute im Kino die beiden angefeuert haben. Unsympathisches Pack.
Kaffee: Die Kinobesucher?
spa: Nein! Die zwei im Film!
Kaffee: Ach so. Hätte man falschverstehen können. Da dachte ich: Frag mal nach.
spa: Das war gut.
Kaffee: Danke.
spa: Jedenfalls hat der Film ein paar lustige Momente gehabt. Wie der erhängte Hund gefunden wurde, war das Beste am Film.
Kaffee: Du und Hunde. Das funktioniert wohl nie.
spa: Möglich.
Kaffee: Klingt aber nicht gerade nach einem guten Film.
spa: War es auch nicht. Nichts gegen ein paar Killer, die ausziehen, sich zu rächen. Aber das hier? Nicht so mein Ding.
Kaffee: Was kam denn dann?
spa: “Get Shorty”.
Kaffee: Ah, die Kurzfilme.
spa: Genau. Da ist es jetzt natürlich schwer, ein Plakat zu finden.
Kaffee: Nimm doch einfach das vom ersten Kurzfilm. Oder das erste, das du finden kannst.
spa: Gute Idee. Hier.
Kaffee: Wie gehen wir das jetzt an?
spa: Gar nicht.
Kaffee: Wie bitte?
spa: Es gab acht Kurzfilme. Es ging um Fotografie (“Death of a shadow”), eine Bustour (“Tumult”), Flugangst (“Fear of flying”), den Tod (“Malaria”), Träume (“The man who could not dream”), Clowns (“Bad penny”), Drogen (“Perfect drug”) und Aprilscherze (“Fool´s day”). Jetzt zu jedem der Kurzfilme etwas zu schreiben ist schwer. Ich will nicht zu viel sagen. Die gingen doch im Durchschnitt gerade mal zehn Minuten. Wenn ich welche Finde, werde ich Links zu den Kurzfilmen ist die obige Liste packen…
Kaffee: Na gut. Welchen fandest du denn am besten?
spa: Schwer. Humor: “Fool´s day”. Handlung: “Death of a shadow”. Inszenierung und Charaktere: “Malaria”. Süß: “Fear of flying”.
Kaffee: Kurzfilme lassen sich schwer in eine Top-Liste einordnen.
spa: Richtig. War wieder sehr abwechslungsreich. Leider war diesmal kein Horrorfilm dabei. Man hat sich nie erschrocken. Die Horrorkurzfilme haben mir fast immer sehr gut gefallen.
Kaffee: Das ist schade.
spa: Aber nicht enttäuschend. Man kann nicht immer alles bekommen, was man erwartet.
Kaffee: Ist das eine Überleitung zum nächsten Film?
spa: Nein! Der war super!
Kaffee: Schade.
spa: Ja. Wäre wirklich eine gute Überleitung gewesen. Apropos Überleitung! Das ist die perfekte Überle…
Kaffee: Lass es.
spa: “Saving general Yang”.
spa: Ein General hat sieben Söhne. Der Nachbarstaat greift die Heimat des Generals an, der nun ausgeschickt wird, die Angreifer aufzuhalten. Dabei gerät er duch allerlei Intriegen die hier nicht weiter thematisiert werden sollen, in einen Hinterhalt. Er verschanzt sich in einer Ruinenstadt. Nun ziehen seine sieben Söhne aus, um ihn zu retten.
Kaffee: Und? Wie immer?
spa: Ja. Kann man so sagen. Die Handlung ist nichts Weltbewegendes, ist aber ein guter Aufhänger, um Prügelszenen zu zeigen.
Kaffee: Hahaha. Gut gesagt.
spa: Ich kann nicht viel zu dem Film sagen. Die Kampfszenen waren hin und wieder etwas hektisch. Ich hätte gerne mehr gesehen. Die beste Szene dieser Art war das Duell zweier Bogenschützen in einem Kornfeld. Das hat mir unglaublich gut gefallen.
Kaffee: Wie lief das ab?
spa: Schwer in Worte zu fassen. Die beiden sehen sich im Feld nicht, auch wenn sie nur wenige Meter voneinander entfernt standen. Aber sie hören die Schüsse des Gegners. Hin und wieder gab es hier schöne Kameraperspektiven und Musikuntermalung gab es so gut wie keine. Man musste ja die Schüsse hören.
Kaffee: Hm. Das muss ich sehen.
spa: Ich weiß nicht, ob ich mir die DVD kaufen werde.
Kaffee: Das macht nichts. Kaffee hat eine den Menschen gänzlich unbekannte Methode, an Filme zu kommen.
spa: Erzähl.
Kaffee: Nein. Das hier ist deine Textreihe.
spa: Pöh.
Kaffee: Abschlusskommentar?
spa: Gut. Kein Oberhammer im Genre, aber dennoch solide gemacht. Die Brüder waren etwas schwer auseinander zu halten. Man hat versucht, das mit den Waffen zu schaffen, was aber nur beim Bogenschützen funktionierte. Weil er als einziger einen Bogen hatte. Auch lustig war, dass die Brüder immer mit Nummern angeredet wurden.
Kaffee: Was für Nummern?
spa: Der Älteste war Nummer eins. Von da an ging es aufwärts weiter.
Kaffee: Warum Namen, wenn man Nummern hat. Eindeutig eine Kritik am heutigen System der Kundennummern.
spa: Nein.
Kaffee: Manno.
spa: Danach kam “A field in England”.
spa: Der Film spielt im Bürgerkrieg des 17. Jahrhunderts. Ein paar Soldaten und ein Priester treffen sich mitten in der Schlacht auf einem Feld. Dort beschließen sie, der Schlacht den Rücken zuzukehren und zusammen zu verschwinden. Auf dem Weg… passieren dann allerlei Dinge.
Kaffee: Du immer mit deinen schlechten Inhaltsangaben.
spa: Inhaltsangaben gibt es überall im Internet. Da muss ich mir ja wohl keine Mühe geben, oder?
Kaffee: Auch wieder wahr.
spa: Außerdem habe ich nicht alles verstanden.
Kaffee: Wieso?
spa: Der Film ist voller Metaphern. Die Charaktere stehen eher für eine Bürgerschicht als für sich selbst. Es gibt merkwürdige Szenen und Dialoge, Drogenszenen, gefilmte Fotos…
Kaffee: Was?
spa: Nicht so wichtig. Sagen wir einfach, dass ich zu dem Film nach dem Festival noch einmal ein wenig nachlesen möchte.
Kaffee: Das ist ja nun nicht schlecht, oder?
spa: Weiß ich noch nicht. “Upstream color” hatte ich auch nicht sofort verstanden, aber das Rätseln während des Films hat Spaß gemacht. “A field in england” hat mich thematisch jetzt aber leider nicht so angesprochen, dass das Rätseln Spaß gemacht hat.
Kaffee: Ach so. Schade.
spa: Allerdings. Ansonsten war er gut gemacht. Schwarz-Weiß, ein paar großartige Kameraperspektiven und die Musik war hin und wieder ebenfalls außergewöhnlich. Es ist immer schade, wenn man bei einem solchen Film nicht sofort mitkommt. Aber wie gesagt: Vielleicht lese ich nach dem Festival noch einmal ein wenig darüber nach.
Kaffee: Viel Spaß dabei. Ich erwarte eine detaillierte Analyse.
spa: Das kannst du dir aus dem Kopf schlagen.
Kaffee: Dann werde ich dich von innen in den Kopf schlagen.
spa: Wie?
Kaffee: Du kippst mich in deinen Mund. Da bin ich dann in deinem Kopf, oder nicht?
spa: Und wie willst du mich schlagen?
Kaffee: Lass mich in Ruhe! Du immer mit deinen Fragen.
spa: Aber selbst.
Kaffee: WEITER!
spa: “Blancanieves”.
Kaffee: Was?
spa: “Blancanieves”.
Kaffee: Wie spricht man das aus?
spa: Da musst du die Veranstalter fragen. Die Ansagerin konnte den Filmtitel voll gut sagen.
Kaffee: Hm. Ich werde sie bei Gelegenheit mal darauf ansprechen.
spa: Wie?
Kaffee: Ich bin Kaffee. Viele Menschen trinken Kaffee.
spa: Ich verstehe dich nicht.
Kaffee: Kein Mensch versteht mich. Was war das nun für ein Film?
spa: Ein spanischer Schwarz-Weiß-Stummfilm.
Kaffee: Ach du Schreck.
spa: Das war auch meine Erwartungshaltung. Meine Einstellung war: Wann sollte man sich so etwas schon angucken, außer beim Filmfestival?
Kaffee: Und? Eingeschlafen?
spa: Ha! Wenn du wüsstest! Der Film war traumhaft!
Kaffee: Wie bitte?
spa: Ein perfektes Beispiel dafür, dass die Machart eines Films oder ein Genre gar nichts bedeutet. Der Film war super. Unterhaltsam, spannend, traurig, lustig.
Kaffee: Worum ging es?
spa: Es war sozusagen eine Neuinterpretation des Märchens Schneewittchen. “Blancanieves” ist übrigens die spanische Bezeichnung Schneewittchens.
Kaffee: Ah.
spa: Die grobe Handlung kann man sich also denken. Es gibt Schneewittchen, eine Stiefmutter und viele andere Dinge, die man aus dem Märchen kennt. Es dreht sich aber auch um spanische Elemente wie den Stierkampf oder das Tanzen. Insgesamt hat mich der Film wirklich umgehauen und ich bin froh, mich auf das “Experiment” eingelassen zu haben. Ich war begeistert.
Kaffee: Das ist schön zu hören.
spa: Und für mich der Grund, warum ich das Festival besuche. Man muss sich auch mal etwas trauen.
Kaffee: Gute Einstellung. Gutes Eigenlob.
spa: Ich will mich auch mal selbst loben dürfen. Unser Dialog ist da ideal.
Kaffee: Typ.
spa: Selber.
Kaffee: Weiter?
spa: “Hatchet 3”.
Kaffee: Hahahahahaha.
spa: Ja, so kann man den Film gut zusammenfassen. Was für ein Fest.
Kaffee: Wie die anderen?
spa: Wie die anderen. Er fängt wieder da an, wo der zweite aufgehört hat. Was ich toll finde. Unser Freund Viktor Crowley ist noch lebendig. Jetzt soll er aber endlich wirklich getötet werden.
Kaffee: Endlich!
spa: Es gibt Polizisten, ein SWAT-Team und so weiter.
Kaffee: Blut?
spa: Und wie.
Kaffee: Spaß?
spa: Siehe oben. “Hatchet 3” ist so, wie er sein soll. Dumm, brutal, lustig. Er nimmt sich selbst nicht zu ernst und macht sich sogar über die Handlung der ersten beiden Teile lustig. Ich bezeichne “Hatchet” als mein “Freitag der 13.”. Die “Freitag”-Teile konnte ich weitestgehend nur rückblickend nachholen. Bei “Hatchet” habe ich alle drei Teile im Kino gesehen und das will ich so lange wie möglich beibehalten. Die Reihe ist dumm und das braucht man manchmal einfach. Dummer, blutiger Spaß, der nicht mehr als das sein will. Weiter so!
Kaffee: Schönes Schlusswort! Das “Weiter so!” gebe ich an dich weiter. Noch drei Tage!
spa: Ja. Nicht mehr lange. Nur noch 17 Filme.
Kaffee: “Nur noch”. Wie das klingt.
spa: Statistik?
Kaffee: Schieß los.
spa: Gestern: 580 Minuten, also 9,7 Stunden. Insgesamt: 2.298 Minuten, also 38,3 Stunden, also 1,6 Tage.
Kaffee: Welche Filme sind heute dran?
spa: “Odd Thomas”, “Frankenstein´s Army”, “Cheap thrills”, “Wrong”, “100 bloody acres” und “Tulpa”.
Kaffee: Wie viele Filme waren das bis jetzt?
spa: 24 von 41.
Kaffee: Viel Spaß!
spa: Danke. Bis morgen!
Kaffee: Bis morgen.