Fantasy Filmfest 2012 – Das “Fantasy Traumfest”-Tagebuch – Nacht #6

Liebes Tagebuch,

in meinem heutigen Traum spazierte ich durch einen Wald und fand eine Frau. Sie schien ihr Gedächtnis verloren zu haben. Ich nahm sie mit in meine Waldhütte und genoss mein Glück. Und was für ein Glück ich hatte. Kurze Zeit später fand ich noch ein Kind in einem riesigen Fisch! Was man so alles findet. Leider wurde ich kurze Zeit später selbst gefunden. Und zwar von einem Killer. Wir sagen ein Lied zusammen, dann drückte er ab.

Ich konnte irgendwie entkommen und widmete mich wieder meiner Arbeit. Ich pustete Glühbirnen auf. Das klingt jetzt spannender als es ist. Man sitzt rum und pustet. Wobei ich größere Ziele hatte. Ich wollte nämlich meine Freundin überraschen. Die war doch tatsächlich der Meinung, ich hätte ihren Geburtstag vergessen. Ha, niemals! Ich schwang mich auf mein Fahrrad und fuhr los.

Während der Fahrt kam ich an einer Mauer vorbei. Die Mauer wäre ziemlich langweilig gewesen, hätte es da nicht dieses eine, kleine Loch gegeben. Mit der Aufschrift “Nicht durchgucken”. Ich guckte durch und erschrak. Die Menschen hinter der Mauer hatten alle keine Köpfe mehr. Ich schien der Einzige zu sein, der noch über dieses Körperteil verfügte. Klingt wieder mal besser als es ist. Wie immer. Deprimierend. Wie schlimm es ist, sich durch etwas von der Masse abzuheben, wurde mir noch nie so klar.

So wurde ich irgendwann von einem gemeinen Zirkusdirektor gefangen und als lebendige Meerjungfrau ausgestellt. Das Publikum war begeistert, ich dagegen nicht. Ich musste entkommen und schmiedete einen Plan. Die Umsetzung funktionierte besser als gedacht. Ich landete mit einem kleinen Raumschiff auf einem unbewohnbaren Planeten und transformierte ihn in eine grüne Oase.

Das Ergebnis war so gut, dass ich mich hier zur Ruhe setzte. Ich eröffnete einen Campingplatz, dessen Attraktion ein echter Werwolf war. Natürlich steckte ich lediglich in einem Kostüm, um die Besucher zu unterhalten. Als jedoch plötzlich merkwürdige Morde passierten, stellte sich meine Idee nicht mehr als besonders gut heraus. Darum zog ich wieder zurück in die Großstadt und ließ mich in einer kleinen Wohnung nieder. Hier lebte ich ungestört, bis meine Nachbarin vor der Tür stand, weil sie sich Zucker ausleihen wollte. Ich stieß sie versehendlich die Treppe hinunter und begann zu tanzen. Irgendwie hielt ich Tanzen in diesem Moment für angebracht. Und die beste Beschäftigung der Welt.

Ich schnappte mir vor Freude ein ganz besonderes japanisches Schwert und ging zielstrebig auf die Kung-Fu-Meister einer chinesischen Hafenstadt zu. Ich wollte eine eigene Kampfkunstschule eröffnen. Irgendwie waren die Meister da aber alles andere als dafür. Darum ließ ich ein paar Frauen für mich kämpfen. Ziemlich erfolgreich sogar. Ich konnte durch meine Fähigkeiten sogar ein paar Geister beeindrucken, die von nun an Kontakt zu mir pflegten.

Sie wollten mich auf irgendetwas aufmerksam machen. Irgendetwas Schlimmes hatte sich in der Wohnung meiner verstorbenen Mutter abgespielt und es war nun meine Aufgabe, dieses Geheimnis zu lüften. Leider verschwand dabei meine Freundin. Aber nach kurzer Zeit der Trauer war mir das schon wieder egal und ich suchte mir eine neue Begleiterin. Ich ließ sie bei mir wohnen und hatte den Eindruck, endlich wieder ein normales Leben führen zu können. Auch, wenn ich mich dabei beobachtet fühlte.

Das lag aber vermutlich einfach am Lokal nebenan. In diesem asiatischen Restaurant wurde einem das Fleisch der vorherigen Gäste serviert, wenn sie sich nicht an die Hausordnung gehalten hatten. Und mit Fleisch meine ich nicht die übriggelassenen Reste, sondern Menschenfleisch. Auch so ein wiederkehrendes Thema in meinen Träumen. Jedenfalls besuchte ich dieses Lokal, weil ich auf der Suche nach einem sagenumwobenen Schatz war. Dabei flogen mir die ganze Zeit irgendwelche Sachen ins Gesicht. Das war aber cool. Schließlich war es in 3D. Was auch immer das jetzt für einen Traum bedeuten mag. Irgendwie fiel es mir hier jedenfalls besonders auf.

Letztendlich brachte mich diese ganze Geschichte ins Grab. Nein, nicht in ein Grab, eher zu einem Grab. Ich reiste mit ein paar gerade erst kennengelernten Leuten mit dem Auto auf einen Rave. Oder wie man das nennt. So ein Ding mit Musik und Tanzen. Leider war all das hier gar nicht vorhanden. Es gab gar keine Fete. Man hatte mich reingelegt. In Wirklichkeit war hier alles voller Gladiatorenzombies, was mir definitiv zu viel des Guten war. Darum wachte ich auf.

Heute war ziemlich anstrengend, liebes Tagebuch. Ich habe ja schon viel komisches Zeug geträumt, aber das hier? Nachdem ich die Zeilen noch einmal überflogen habe, mache ich mir ernsthaft Sorgen. Ich glaube, ich sollte meine Träume nicht mehr weiter aufschreiben. Wenn das hier die falsche Person liest, werde ich vielleicht in eine Anstalt eingewiesen. Aber wäre das wirklich so schlimm? Ich weiß es nicht. Bis morgen. Ich brauche Urlaub.

Guten Tag,

spa

Notizen des Tagebuchs:

Patient…

  • ist auf der Suche nach einer Frau, mit der er ein Kind adoptieren kann.
  • hasst eintönige Arbeit.
  • bereitet gerne etwas für den Geburtstag seiner Frau vor.
  • ist ziemlich neugierig.
  • ist kein Mitläufer und gehört deswegen oft nicht dazu.
  • mag Pflanzen.
  • mag Monster.
  • hilft gerne seinen Nachbarn.
  • tanzt gerne.
  • kämpft nicht gerne selbst, sondern lässt dies andere für sich tun. Am liebsten Frauen.
  • fühlt sich beobachtet.
  • denkt immer noch über Menschenfleisch nach.
  • mag es, wenn ihm Zeug ins Gesicht fliegt.
  • mag Geschichten über Gladiatoren.

Maßnahmen:

  • Profile auf so vielen Kontaktbörsen wie möglich erstellen. Natürlich nicht auf denen für Elitepartnersucher. Dafür ist er zu dumm.
  • Einen abwechslungsreichen Job suchen. Gut: Schriftsteller. Schlecht: Call-Center-Mitarbeiter.
  • Ihm vorschlagen, sich als Geburtstagsorganisator selbstständig zu machen.
  • Blumen bestellen.
  • Einmal im Monat für 20 Euro versuchen, so viele Monsterfilme wie möglich zu bestellen.
  • Tanzkurs besuchen.
  • Der Ernährungsberater ist wirklich eine sehr gute Idee.
  • Seinen 3DS XL modden und die 3D-Funktion verstärken. Und in den Virtual Boy einarbeiten.
  • DVD-Box von “Rom” bestellen.

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