Fantasy Filmfest 2012 – Das “Fantasy Traumfest”-Tagebuch – Nacht #2

Liebes Tagebuch,

zunächst einmal die gute Nachricht: Ich war nicht schon zu Beginn meines Traumes eine Frau. Nicht, dass ich etwas gegen Frauen hätte, es beunruhigt mich nur, wenn ich andauernd davon träume, eine zu sein. Aber freu dich nicht zu früh, meine Frauenfantasie kommt schon noch. Später. Jetzt war ich jedenfalls erst mal ein Mann, der mit seinen Freunden in einem Auto saß und durch die Natur fuhr. Typischer Bestefreundeausflug, würde ich sagen. Bis auf die Tatsache, dass wir an einer Tankstelle auf eine komische Frau trafen und der Tankwart aus der Ferne von einem Scharfschützen erschossen wurde.

Wir gerieten in Panik und versuchten, zu fliehen, trafen dabei aber leider auf immer merkwürdigere Leute mit immer mehr Waffen. Irgendwann reichte es mir und ich verließ das Fahrzeug um meine Wäsche zu waschen. Schließlich hatte ich gestern meinen großen Termin beim Vortanzen. Ja, liebes Tagebuch, hier kommt wieder mein Wunsch, eine Frau zu sein, ins Spiel.

Mitten in der Nach saß ich also in einem Waschsalon und wartete auf die Fertigstellung meiner Wäsche. Ich hatte übrigens Schlafstörungen und musste deswegen Pillen schlucken. Ist es nicht komisch, von Schlafstörungen zu träumen? Egal. Während ich wartete, betrat ein anderer Mann den Waschsalon. Wir unterhielten uns und freundeten uns an. Zumindest für ein paar Minuten. Dann wurde er irgendwie merkwürdig und wollte mich töten.

Aus Angst floh ich in ein Jungeninternat. Haha. Ich hatte gerade Jungeninternet geschrieben. Ein lustiger Fehler. Schade, dass der Traum nicht so lustig war wie der Tippfehler. Ich war nämlich eine Frau, die Geistererscheinungen wissenschaftlich untersuchte und als Schwindel entlarvte. Darum war ich auch in diesem Jungeninternat. Dort spukte ein Junge herum, der seine Mitschüler in Angst und Schrecken versetzte.

Mich natürlich nicht. Ich war mir sicher, dass es sich hier um einen Streich handeln musste. Ich hatte Unrecht. Das stellte sich aber erst dann heraus, als plötzlich ein paar bewaffnete Männer in mein Haus eindrangen und meine Familie töteten. Sie machten weder vor meinem Kind, noch vor meiner Frau halt. Ach so, ich war übrigens wieder ein Mann. Ein ziemlich muskulöser Mann. Ich fand heraus, wer meine Familie getötet hatte und begab mich auf einen Rachefeldzug, um meinen Feind umzubringen und in einen Sarg zu stecken.

Den passenden Sarg hatte ich mir dafür auch schon ausgesucht. Ich hatte ihn bei einer alten Frau im Keller gefunden. Ihr verstorbener Mann hatte ihn zurückgelassen und sie wollte sich endlich von ihm befreien. Ich nahm den Sarg mit, entsorgte ihn aber nicht, sondern behielt ihn. War schließlich ein schönes Teil. Zunächst wollte ich ihn verkaufen, dann stellte sich jedoch heraus, dass es sich hier um ein ganz besonderes Objekt handelte.

Wenn man sich in den Sarg legte und einen in ihn eingebauten Mechanismus aktivierte, starb man und konnte sich von nun an für einen gewissen Zeitraum als Geist durch die Gegend bewegen. Danach erwachte man wieder zum Leben. Natürlich nutzte ich diese Möglichkeit für nützliche Dinge. Das Marschieren durch Frauenumkleidekabinen zum Beispiel. Oder die Suche nach Drogenverstecken. Als ich mich irgendwann in den Sarg legte und ihn aktivierte, wachte ich auf. Das war äußerst verwirrend, da ich zunächst dachte, mich noch im Traum zu befinden. Als ich versuchte, bei meiner Nachbarin durch die Tür zu gehen, erkannte ich den Irrtum jedoch schnell. Ich glaube, sie hat nichts bemerkt.

Guten Tag,

spa

———-

Notizen des Tagebuchs:

Patient…

  • wäre nicht gerne eine Frau.
  • hat Angst vor Tankstellen.
  • würde gerne tanzen können.
  • hat Angst, nachts in einem Waschsalon zu sitzen.
  • ist froh darüber, keine Schlafstörungen zu haben.
  • hat Probleme damit, neue Freundschaften zu schließen.
  • findet Tippfehler lustig.
  • glaubt nicht an Geister.
  • befürchtet, irgendwann in seiner Küche überfallen zu werden.
  • wäre gerne ein muskulöser Mann.
  • hat Angst vor Särgen.
  • steht auf seine Nachbarin.

Maßnahmen:

  • Tägliches Besuchen einer Tankstelle, um überteuerte Energydrinks zu kaufen.
  • Besuchen eines Tanzkurses.
  • Wäsche wird nicht mehr zu Hause gewaschen, sondern im nächsten Waschsalon. Nachts.
  • Patient muss von nun an täglich mehrere Beiträge einer bestimmten Person in einem bestimmten Forum lesen, damit er Tippfehler nicht mehr lustig findet.
  • Täglicher Küchendienst.
  • Aufsuchen eines Fitnessstudios.
  • Praktikum in einem Bestattungsunternehmen.
  • Man sollte den Patienten darauf aufmerksam machen, dass er verheiratet ist.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert