Liebes Tagebuch,
in meinem heutigen Traum hielt ich es für eine gute Idee, einem Piratensender bei der Verbreitung seiner Musik zu helfen, indem ich ein verlassenes Hochhaus betrat, um dort weit oben eine Antenne anzubringen. Da diese Idee noch nicht blöd genug war, nahm ich zudem meine Freunde mit. Ein paar der Typen waren irgendwie gar nicht meine Freunde, da sie mich andauernd beleidigten und mir Drogen in meine Getränke mischten. Warum ich mit ihnen abhing? Keine Ahnung. Ein bisschen froh war ich schon, als plötzlich ein verrückter Killer ankam, der uns alle umbringen wollte.
Ich versuchte, mit dem Fahrstuhl zu entkommen, das war aber alles andere als einfach. Der Killer hatte die Tür verschlossen. Also begab ich mich aufs Dach. Dort stieg ich in einen Hubschrauber und verließ die Stadt. Leider kollidierte ich auf dem Weg mit einem Pteranodon und stürzte über einem Dschungel ab, in dem noch heute Dinosaurier lebten.
Mit Hilfe meines Sohnes und ein paar Mitreisenden gelang es mir zum Glück, mich aus dem Wrack zu befreien und tolle Aufnahmen dieser eigentlich ausgestorbenen Tiere zu machen. Bis sie begannen, uns auffressen zu wollen. Irgendwie endete heute alles damit, dass man mich umbringen wollte. Also schmiss ich die Ausrüstung einen Wasserfall hinunter und ging nach Hause, um ein Abendessen mit den neuen Nachbarn zu veranstalten.
Eigentlich waren ja meine Frau, mein Sohn und ich die neuen Nachbarn, schließlich hatten wir das Haus erst frisch bezogen. Es war auch mehr ein Ferienhaus. Aber egal. Die neuen Nachbarn luden sich quasi von selbst ein und nach einem sehr merkwürdigen Abendessen… wollten sie uns alle töten. Ich weiß ja auch nicht. Irgendwie bezweifle ich, dass ich mit dieser Wirkung auf mein Umfeld sehr alt werde.
Auf jeden Fall nicht so alt wie mein Traumopa. Der lebte in einem Altersheim, das abgerissen werden sollte. Um ihn und seine Altersgenossen zu retten, überfiel ich mit ein paar Freunden eine Bank. Leider lief das alles andere als gut und nach wenigen Minuten stand die Polizei vor der Tür. Aber wir hatten Glück im Unglück. Als uns die Polizei umstellt hatte, fiel plötzlich eine Zombiehorde über sie her und machte uns den Weg frei. Nein, machte sie gar nicht. Wir hatten nur einen neuen Gegner vor uns.
Mir reichte es irgendwann mit dem Gekämpfe. Ich ließ mich von einem Auto anfahren und blieb als fasttoter Fleischklumpen auf der Straße liegen. Angefahren wurde ich von einem Serienkiller mit Cowboyhut oder so. Genaueres weiß ich leider nicht mehr, ich war schließlich mit Krabbeln beschäftigt. Meine Beine funktionierten nicht mehr richtig. Als ich endlich aufwachte, waren meine beiden Beine eingeschlafen. Das erklärte einiges. Leider nicht alles. Was ist in letzter Zeit nur wieder los mit mir?
Guten Tag,
spa
…
Notizen des Tagebuchs:
Patient…
- umgibt sich hin und wieder mit Leuten, die ihn nicht mögen.
- mag Dinosaurier.
- hat Angst vor seinen Nachbarn.
- sieht einen Banküberfall als Lösung seiner Geldprobleme.
- hat Angst, von einem Auto angefahren zu werden.
- mag keine Cowboys.
- schläft in einer so merkwürdigen Position, dass ihm beide Beine einschlafen.
Maßnahmen:
- Patienten erklären, was wahre Freundschaft ist.
- Besuch im Dinosaurierbereich des Senckenbergmuseums.
- Abendessen mit den Nachbarn (vorher sicherstellen, dass sie keine Killer sind).
- Beibringen, nicht mehr bei Rot die Straße zu überqueren.
- Alle Winnetou-Filme gucken.
- Schlafverhalten untersuchen lassen.