Tag zwei ist zuende. Nach den beiden gestrigen Eröffnungsfilmen gab es dann heute das normale Programm. Das heißt: Aussuchen, welchen der zwei parallel laufenden Filme man sehen will. Ich habe heute vier Filme gesehen. Und zwar folgende:
Film 3 – Fair Play
In einer Firma ist der Kampf um die Spitzenpositionen ausgebrochen. Jeder versucht, den anderen runterzuziehen und schlecht zu machen. Vor allem im Sport wird geschummelt, was das Zeug hält. So kommt es im Finale zu einem kleinen Ausflug unter den Mitarbeitern, bei dem endlich Klartext gesprochen wird.
Die Inhaltsangabe ist ein wenig schwammig. Aber so empfand ich den Film auch. Ich habe mir ja die Inhaltsangaben aus dem Programmheft zu den Filmen nicht groß durchgelesen und deswegen auch nichts erwarten können, aber als ich im nachhinein die Inhaltsangabe aus dem (sowieso sehr häufig übertreibenden) Programmheft durchgelesen hatte, war ich sozusagen im Nachhinein enttäuscht. Hier liest es sich so, als würde ein Wettkampf dem anderen folgen und als würde beschissen werden, was das Zeug hält. Aber irgendwie wurde das alles gar nicht so übertrieben im Film dargestellt.
Und dann haben wir da noch den Anfang. Die Rede ist von den ersten… 50 Minuten oder so. Bis auf ein Squash Spiel (welches mir durch die Dramatik und die Inszenierung sehr gefallen hatte und mich hoffen ließ, dass der ganze Film so sein würde (leider war dem nicht so)) herrschte hier die totale Langeweile. Der Film hatte sowieso ein Problem bei mir: Es war auf Französisch. Ich hasse diese Sprache. Bei einem Actionfilm ist das noch OK (wenn nicht viel geredet wird). Aber hier wurde anfangs extrem viel geredet und damit kann ich einfach nichts anfangen. Die Untertitel haben natürlich geholfen. Aber es klingt einfach so schrecklich (ja, ja, es ist nur eine Sprache. Aber ich mag sie eben nicht! Neutrale Einstellungen sind bei Filmbesprechungen sowieso fehl am Platze.).
Was dann übrigens wiederum gut gelungen war, war das Ende. Dieses war recht spannend und packend inszeniert. Aber leider hat das dem Film auch nicht mehr geholfen, meine durchschnittliche Betrachtung zu ändern. Schade drum. Man hätte aus dem Film viel mehr machen können, wenn er sich an das Programmheft gehalten hätte (wie blöd diese Aussage ist soll zeigen, wie ungut ich den Film dann letztendlich auch fand).
Film 4 – KM. 31
Ein japanischer Horrorfilm aus Mexiko / Spanien. Wenn ihr versteht, was ich meine. Also kleines weißes Kindergespenst erschreckt Erwachsene. Zum Inhalt: Eine Frau überfahrt einen kleinen Jungen und wird gleich darauf ebenfalls von einem Auto überfahren. Sie landet schwer zugerichtet im Krankenhaus. Ihre Zwillingsschwester spürt, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugeht und kommt schon bald auf eine geisterhafte Fährte.
Mal wieder hat sich herausgestellt, dass den Geisterfilmen die Geschichten ausgehen. Es gab hier einfach nichts neues zu entdecken. Das Verfolgen der Geister, das Enttarnen der Hintergründe am Ende (wobei ich noch immer nicht sicher bin, ob ich auch verstanden habe, was die einem sagen wollten) und all das andere Zeugs dazwischen kam mir irgendwie bekannt vor.
Atmosphärisch konnte der Film mit den „japanischen Vorbildern” ebenfalls nicht mithalten. Es gab ein paar wenige spannende Momente, die einen aber nicht so sehr fesselten, wie die eben angesprochenen ähnlichen Filme. Das Ende war mir dann auch ein wenig zu effektlastig, oder wie man das nennen soll. Zudem war es einfach dumm. Ich hatte mir Zusammenhänge der Geister mit dem Leben der Zwillinge überlegt, die sich alle als sinnlos herausstellten. Aber man will ja nichts verraten. Darum seht einfach selbst.
Viel mehr bleibt nicht zu sagen. Ein durchschnittlicher Geisterfilm, der ein paar interessante Punkte zu bieten hat, mehr aber auch nicht. Der Junge war viel zu nebensächlich und das Finale hat mich enttäuscht. Schade drum.
Film 5 – All the boys love Mandy Lane
Mandy Lane ist die Wichsvorlage der Schule. Soll heißen: Alle Jungs finden sie geil. Also alle dummen Jungs. Und die Mädchen auch. Egal. Diese Mandy fährt jedenfalls mit ein paar Freunden in ein abgelegenes Haus, mitten im Nirgendwo. Sie möchten dort Zeit verbringen und abhotten. Doch leider gesellt sich noch ein Killer in die Runde der Glückseligkeit, des Alkohols und der Drogen, der jeden abmurkst, der sich ihm in den Weg stellt.
Ja. Die Geschichte klingt ziemlich Slashertypisch. Nun. Das ist sie auch. Eigentlich trifft man hier auf alles, was in eine Slashergeschichte passt. Geile Jungs, Drogen, Alkohol, geile Mädels, Drogen und Alkohol. Oh. Und natürlich einen Killer. Aber mal ehrlich: Wir sehen einen Slasher. Was will man da anderes sehen?
Aber allen, die jetzt schon ignorierend weggucken (und somit meine Zeilen nicht mehr lesen können) möchte ich (sinnloser weise) sagen, dass sie den Film unbedingt anschauen sollten. Erst einmal ist er wirklich gut inszeniert. Er ist spannend, die Charaktere alle irgendwie sympathisch rüber (und wann hat man das in einem solchen Film schon mal?) und auch sonst langweilt man sich nie.
Doch vor allem der Schluss sollte hier noch einmal lobend hervorgehoben werden. Keine Angst. Ich verrate nichts. Aber es ist wie… ein Tritt in die Eier. Zumindest habe ich ähnlich überrascht geguckt (innerlich). Unbedingt ansehen, wenn man Slasher mag, die sich gegen Ende noch etwas einfallen lassen.
Film 6 – Botched
Ich sage es gleich: lest nicht die Inhaltsangabe im Programmheft. Es wird zu viel verraten. Ich hatte sie zwar auch gelesen, aber nur oberflächlich um zu sehen, worum es im Groben geht. Dadurch hatte ich sie auch gleich wieder vergessen. Nach dem Film habe ich sie mir dann noch einmal durchgelesen und fand, dass da zu viel drin steht und einige überraschende Wendungen bereits verraten werden. Egal. Hier meine kürzere Inhaltsangabe.
Ein Gangster versucht, mit seinen zwei Kumpanen ein Kreuz zu stehlen. Das machen sie in Russland in einem Hochhaus. Doch als sie das Kreuz ergattert haben, geschieht auf dem Weg nach unten etwas unvorhergesehenes. Der Fahrstuhl bleibt stecken. Und zwar genau im 13ten Stockwerk des Gebäudes. Dort geht nicht alles mit rechten Dingen zu und schon bald verbünden sich die Gangster mit ihren Geiseln, um überhaupt irgendwie lebend aus dem Gebäude zu entkommen.
Botched ist herrlich abgedreht. Alle Charaktere haben irgendwelche komischen Eigenschaften, die den Film deutlich aufwerten und ab der ersten Minute interessant machen. Und vor allem witzig. Im Vergleich zu z.B. Black Sheep habe ich wirklich mehr gelacht. Die Darsteller spielen ihre Rolle extrem gut und werten den Film ungemein auf.
Erschreckend muss ich feststellen, dass ich zum ersten mal in meinen Filmfestberichten den Blutgehalt erwähne. Denn hier wurde er wirklich auffällig gut eingesetzt und das Kinopublikum applaudierte auch an einigen Stellen. Sehr schön gemacht und vor allem nicht ZU übertrieben eingesetzt (Bis auf die „Fahrstuhl Szene“, die war schon sehr krass). Der Film lebte von der Geschichte und den Charakteren, nicht vom Blutgehalt. Dieser war lediglich ein (häufig eingesetztes) Mittel zum Zweck der Unterhaltung. Gefällt mir mehr als sinnloses Blutgespritze. Zumindest bei diesem Film.
“Botched” war eines meiner persönlichen Filmfest Highlights. Also unbedingt ansehen und sich amüsieren. Die DVD steht sozusagen schon in meinem DVD Regal.
Das wars vom zweiten Tag des Festivals. Heute waren es schon einmal vier Filme und wenn morgen zeitig alles klappt, werden es dann wohl fünf werden. Ich freue mich schon drauf und bin gespannt, was ich so alles antreffen werde. Bisher war das Festival schon mal sehr abwechslungsreich. Zwar war nicht alles toll bisher, aber das erwarte ich auch nicht. Ich will einfach viel zu sehen bekommen.
Noch was: Heute kam um 23:45 Uhr der erste Death Note Film. Ich hätte ihn gerne gesehen. Aber er ging 130 Minuten. Das heißt, dass ich vermutlich erst nach 2:00 Uhr aus dem Kino gekommen wäre. Um diese Uhrzeit fährt aber keine U-Bahn mehr und ich hätte zu Fuß gehen können. Ein Marsch, der auch mal gut und gerne 45 Minuten bis zu einer Stunde in Anspruch nehmen kann. Da greife ich dann doch lieber auf die DVD zurück. Und vor allem: Ich kann gleich schlafen gehen.
Morgen muss ich dann auch endlich mal wieder was “richtiges” essen. Habe mich heute von 5 belegten Brötchen ernährt. Das hält einen zwar satt, aber so ein richtiger Essensersatz ist das auch nicht. Also morgen ein wenig früher losfahren und zu KFC oder so gehen. Ich muss nur mal was festes im Magen haben. Und Fett dürfte da genau das richtige sein. Aber gesund ist es auch. Der Zinger Burger hat ja immerhin Salat. Mjam.
Bis morgen.