Das Fantasy Filmfest in Frankfurt hat begonnen und ich hoffe mal, dass ich es schaffe, jeden Tag etwas über die gesehenen Filme schreiben zu können (hängt von meiner Motivation ab. Und die schwankt des Öfteren hin und her wie ein Uhrenpendel).
Endlich habe ich mich dazu durchgerungen, mir dieses Jahr Dauerkarten anzuschaffen. Das heißt, dass ich dieses mal ganz entspannt ins Kino gehen kann und spontan entscheiden werde, welche Filme ich mir ansehe. Ich habe zwar schon anhand des Programmheftes angekreuzt, welche der zwei parallel laufenden Filme mich am meisten ansprechen, aber habe ich das so schnell gemacht, dass ich mich schon jetzt nicht mehr daran erinnern kann, was ich morgen für Filme sehen werde. Dadurch bleibt es spannend und ich freue mich schon auf die nächsten Tage.
Aber nun erst mal zu Tag 1. Hier wurden insgesamt (zum Einstieg) zwei Filme gezeigt, die ich natürlich auch gleich beide hintereinander gesehen habe.
Film 1 – Black Sheep
Der Eröffnungsfilm klang schon einmal vielversprechend. Schafe rasten aus und greifen Menschen an. Was will man mehr? Ich ging mit den Erwartungen in den Film, ein kurzweiliges, lustiges Geschichtlein zu bekommen. Und genau das traf auch ein. Die Geschichte ist schnell erklärt und will für ihre Handlung auch keinen Preis gewinnen. Umweltschützer klauen aus einem kleinen Genlabor ein Gefäß, in dem sich ein mutierter Schafembryo befindet. Das Glas zerbricht, Minischaf kommt frei und beißt alles, was ihm in die Quere kommt. Schafe werden sauer und die Menschen rennen.
So abgedreht das ganze klingt, so wird es auch präsentiert. Die Schafe und ihre Angriffe wurden schön in Szene gesetzt und irgendwie muss man sich zu Beginn erst einmal damit anfreunden, dass die Viecher plötzlich böse sind. Aber das ist schnell gemacht.
Was mir an dem Film nicht gefallen hat ist schwer zu beschreiben. Er hätte lustiger und schneller sein können. Ich hätte gerne mehr gelacht. Und ein wenig zu sehr bezog er sich gegen Ende auch auf die mutierten Schafsmenschen, die ja bereits im Trailer zu sehen waren. Ich hätte mir hier eher die Schafe an sich im Mittelpunkt gewünscht. Schade drum. Auch ein paar Witze trafen bei mir nicht ins Schwarze, was ich aber nicht wirklich ins Negative werten kann, denn welcher Film schafft es schon, bei einem mit jedem Witz einen Treffer zu landen.
Insgesamt war der Film ein schöner Anfang für das Filmfestival. Severance letztes Jahr hat mir aber doch besser gefallen. Egal. Kann man sehen. Übrigens: Ich mag keine Furzwitze. Außer ich mache sie selber. Das wollte ich noch anmerken.
Film 2 – The Restless
Ich werde mich bei der Inhaltsangabe mal kurz fassen, denn ich fand, dass The Restless seine Geschichte so schön erzählt hat, dass ich da nicht zu viel von verraten möchte. Yi Gwak ist ein Dämonenjäger und bekämpft diese mit aller Kraft. Doch dann verschlägt es ihn (warum verrate ich nicht) an einen geheimnisvollen Ort (im Film genannt “Midheaven”, eine deutsche Übersetzung dafür will mir gerade nicht einfallen), der eine Art “Vorhimmel” oder etwas in der Art darstellen soll. Doch auch dieser heilige Ort wird von Dämonen überrannt. Yi Gwak tut alles, um die Leute dort zu beschützen.
Schwer, eine Inhaltsangabe zu verfassen, ohne zu viel zu verraten. Aber ich glaube, dass mir das recht gut gelungen ist. Ich komme auch gleich mal zum eigentlichen Punkt dieses Textes: Der Film hat mir unglaublich gut gefallen. Er hätte gerne noch 2 Stunden länger gehen können, auch wenn ich glaube, dass dann über die Hälfte des Kinos bereits vor dem Ende des Films gegangen wäre. Ich habe schon zwischendurch ein paar Leute “langweilig” oder ähnliches sagen hören. Einige meinten auch, der Film hätte gerne auf die Hälfte gekürzt werden können.
Auf welche Hälfte? Natürlich auf die “Action-Hälfte”. Die Kampfszenen wurden nämlich extrem genial und sehr bildgewaltig in Szene gesetzt. Selten habe ich bei Kämpfen dieser Art ein so breites Grinsen der Freude im Gesicht gehabt, als hier. Jeder Kämpfer hat eine einzigartige Eigenschaft, die er voll ausnutzt. Es gibt viele schnelle Schnitte, wodurch der Film in diesen Sequenzen ein unglaubliches Tempo vorlegt. Doch trotzdem verliert man niemals den Überblick über das Geschehen. Grandios.
Aber (und da bin ich wohl einer der wenigen Leute im Kino gewesen) auch zwischen den Kämpfen gab es viel zu sehen. Und zwar Geschichten um die vorkommenden Charaktere. Jeder hat eine eigene Geschichte, die erzählt werden muss. Und jeder hängt mit dem Anderen auf irgendeine Weise zusammen. Um diese Geschichten aber auch die Entwicklung der Charaktere zu erzählen nimmt sich der Film viel Zeit. Und das habe ich auch als gut empfunden. Denn ich fand diese Stellen genauso interessant und gut inszeniert, wie die Kämpfe. Nur eben “in Zeitlupe”. Wer mit so etwas nichts anfangen kann wird dem Film wohl nicht viel abgewinnen können und nur die Actionszenen mögen.
Schlussendlich war dieser Film für mich genau der Grund, weshalb ich das Festival besuche. Einen solchen Film würde man hier in Deutschland wohl höchstens auf DVD zu sehen bekommen. Aber vor allem der Endkampf kam auf der großen Leinwand dermaßen beeindruckend rüber, dass ich beinahe laut gelacht hätte. Wundervoll. Aber genug mit der Schwärmerei. Man merkt sicher, dass ich den Film mochte. Die DVD ist schon so gut wie bestellt. Und wenn sie aus Korea kommt (englische Untertitel vorausgesetzt).
So. Genug vom ersten Tag. Hat gut angefangen und ich freue mich schon auf morgen. Da gibt es gleich mal vier Filme hintereinander. Ich habe nur keine Ahnung, was da kommt. Schöne Sache. Achso. T-Shirts gab es auch. Aber das Motiv an sich finde ich doof. Auf dem Shirt gehts aber auf dem Programmheft erinnert es eher an ein Krimi Filmfest oder ähnliches.
Bis morgen.