Was ist das?
Das ist blaues Licht.
Und was macht das?
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Es leuchtet blau
Diesen Beitrag widme ich all den technischen Geräten da draußen, die mit einem grellen, blauen Licht ausgestattet wurden, das es fast unmöglich macht, sie bei Dunkelheit zu benutzen.
Der oben abgebildete 3DS ist da nur ein Beispiel. Dessen blaue LED leuchtet nicht nur, sondern pulsiert und schaltet sich immer wieder ein und aus. Im zugeklappten Standby-Modus.
Ich spiele gerne mit meinem 3DS vor dem Schlafengehen im Bett. Bin ich damit fertig, lege ich ihn unter mein Bett. Ja, darunter. Warum nicht daneben? Weil dieses blaue Pulsieren mich unglaublich stört. Es wirkt, als würde die ganze Zeit ein Krankenwagen in Zeitlupe an meinem Gesicht vorbeifahren. Warum muss dieses Licht so grell sein? Und warum muss es pulsieren? Stil? Ich hasse Stil, und darum liegt der 3DS unter meinem Bett. Manchmal lege ich sogar noch eine der beiden am Vortag getragenen Socken auf seine Vorderseite, um das Licht vollständig zu bedecken.
Selbstverständlich kann dieses Licht auch praktisch sein. Will ich im Dunkeln meinen 3DS finden, muss ich nur dem Licht folgen. Aber auch da hätte ein stark gedimmtes Licht ausgereicht. Ohne Pulsieren.
Nun will ich aber gar nicht rumjammern. NOCH nicht. Denn der 3DS ist im Vergleich zu anderen Dingen in meiner Wohnung noch harmlos. Darf ich vorstellen? Die LED im PC meiner Frau.
Ja, da klebt ein Pokémonsticker auf der Lampe. Dieser wurde dort angebracht, um die Leuchtkraft der LED ein wenig zu senken. Mittlerweile müsste da aber mal wieder ein neuer Aufkleber drauf. Warum? Darum:
Auch mit beklebter LED reicht das Licht des Computers aus, das Zimmer bei Nacht in blauem Glanz erstrahlen zu lassen. Dadurch sieht es hier jede Nacht so aus wie in Filmen, in denen Nachtszenen mit Hilfe von blau beleuchteten Zimmern dargestellt werden. Ob das in echt auch nur die Computer der Techniker sind?
Gut, ein Computer wird bei den meisten Filmen nicht ausreichen. Da muss schon schwereres Geschütz aufgefahren werden. Der Decoder meiner Soundanlage zum Beispiel.
Schaltet man diesen ein, kann das hier produzierte Licht problemlos genutzt werden, um solarbetriebene Geräte aufzuladen.
Ja, ja, ja. Gleich kommen sie wieder an. Diese Wissenschaftler. Um mir meinen Witz kaputt zu machen. Lasst mich! Seht euch stattdessen doch einmal das oben abgebildete Leuchtdebakel an! Stellt euch vor, ihr guckt einen Horrorfilm. Wie soll man sich von der düsteren Atmosphäre mitreißen lassen, wenn neben einem ein Fahrzeug aus dem Film “Tron” die Reifen gewechselt bekommt?
Den Vogel hat aber der vor Kurzem von mir gekaufte Luftbefeuchter des Herstellers Medisana abgeschossen. Ich habe ein Problem mit trockenen Augen, vor allem nachts. Um meine Krankheitsgeschichte soll es hier jedoch nicht gehen. Ich benötigte einen Luftbefeuchter, der nachts neben meinem Bett steht, um die Luft zu befeuchten. Ich sah mich um und stieß auf das genannte Gerät. Ich las von Fällen, die meinem ähnelten. Menschen, die das Ding nachts neben sich stehen hatten und erfrischt aufwachten. Also schlug ich zu. Das ist das Gerät in Aktion.
Natürlich ist das nachgestellt. Ich schlafe nicht auf dem Boden. Meine Güte. Menschen, ey. Darum geht es hier doch gar nicht!
Worum es stattdessen geht, sollte auf dem Bild klar und deutlich zu sehen sein. Blaues Licht. Stellt man das Gerät nachts neben sein Bett und schaltet es ein, bekommt man Folgendes zu Gesicht:
Wenigstens musste ich meinen 3DS nun nicht mehr unter mein Bett schieben. Und das Drehen von Filmen bei Nacht stellte auch kein Problem mehr dar. Hin und wieder verlieh ich das Gerät übrigens an Großraumdiskotheken.
Der Luftbefeuchter hat mich dazu gebracht, diesen Text zu verfassen. Wie kann man ein Gerät nur mit einer solchen Leuchtkraft ausstatten? Eine Leuchtkraft, die überhaupt nicht benötigt wird!
Das Ding hat übrigens noch eine extra implementierte Lampenfunktion. Dann leuchten mehrere eingebaute LEDs unter dem Wassertank und sorgen für ordentliches Licht. Möchte man das Gerät also als Lampe verwenden, benutzt man diese dafür vorgesehene Funktion. Möchte man dagegen kein Licht, ist man aufgeschmissen.
Jeden Abend hielt ich von nun an folgendes Ritual ab: Ich legte mich nachts ins Bett und aktivierte den Luftbefeuchter. Dann zog ich meine zwei Socken aus, die ich den Tag über getragen hatte. Die eine rollte ich zusammen und legte sie vor den Ein-Aus-Knopf des Luftbefeuchters. Die andere legte ich über meinen 3DS. Es war wirklich eine schöne Zeit. Jeden Morgen erwachte ich mit einer feuchten Socke vor den feuchten Augen.
Mittlerweile benutze ich das Gerät nicht mehr. Ich habe mir ein anderes gekauft. Mit “Nachtfunktion”, während der alle Leuchtanzeigen bis auf eine deaktiviert werden und die eine Ausnahme auf ein Minimum runtergefahren wird. Meine Nächte sind seitdem dunkler, entspannter aber auch ein kleines bisschen langweiliger.
Was bleibt? Es ist schön zu wissen, dass ich jederzeit eine beleuchtete Nebelmaschine aus der Abstellkammer holen kann, wenn mal eine benötigt wird. Und sonst? Verzweiflung und Unverständnis. Will man dank blauem Licht futuristisch und modern wirken? Vermutlich. Einen wirklichen Nutzen haben die grellen LEDs schließlich nicht. Oder steckt ein größerer Plan dahinter? Will man die Menschen dazu zwingen, nachts ihre technischen Geräte auszuschalten? Die Antwort auf diese letzte Frage kann ich nicht liefern. Ich muss jetzt auch wieder los. Fotos von blauen LEDs machen. Die sehen nämlich alle ziemlich cool aus.