Bobos Filmbox – 2016-01 – Tier Edition – #6 – Planet der Affen

Bobos Filmbox - 2016-01 - Tier Edition - #6 - Planet der Affen

/// ZiB

Ausnahmsweise handelte es sich bei dem heutigen Film aus Bobos Box um einen, den spa und ich beide bereits kannten. Aber wie das so ist… man kauft sich die “Planet der Affen” Box inklusive aller Fortsetzungen, also muss natürlich die Erinnerung an den ersten Teil aufgefrischt werden, bevor man den Rest gucken kann.

Bobos Filmbox - 2016-01 - Tier Edition - #6 - Planet der Affen

Worum es geht, werden bei diesem Klassiker wahrscheinlich die meisten wissen: Eine kleine Crew von Astronauten ist unterwegs, um das Weltall zu erforschen. Nach einer langen Reise stürzt ihr Raumschiff auf einem fremden Planeten ab, auf dem primitive Menschen und erstaunlich zivilisierte, aufrecht gehende Affen leben. In dieser verkehrten Welt wird der Astronaut Taylor eingefangen und von den Affen wie ein wertloses Tier behandelt. Eine Wissenschaftlerin setzt sich zwar für ihn ein, aber die Machthabenden beschuldigen sie dafür der Ketzerei.

Ich bin sehr froh, “Planet der Affen” noch einmal gesehen zu haben, denn die Gesellschaftskritik kam bei mir als Kind natürlich nicht wirklich an. Dabei ist es nicht nur eine fesselnde Sci-Fi-Story, sondern den Menschen wird ein Spiegel vorgehalten. Die Affen sind rassistisch, stur und unterdrücken andere Meinungen. Wissenschaftliche Forschung, die ihren religiösen Schriften widersprechen könnte, wird nicht anerkannt. Und wer nicht ins System passt, wird notfalls mit Gewalt zum Schweigen gebracht. Man könnte auch so weit gehen, Kritik an unserem Umgang mit Tieren hinein zu interpretieren, weil die Menschen wie Versuchskaninchen behandelt werden. In jedem Fall steckt eine Menge dahinter. Die Parallelen zwischen Affen und Menschen sind zwar nicht gerade subtil eingebaut, aber das stört finde ich nicht.

Abgesehen von seiner Botschaft punktet der Film aber auch einfach durch eine spannend Geschichte. Auch heute noch. Und was wäre dieser Text, wenn ich nicht auch noch auf das Ende eingehen würde? Ich war überrascht, dass es schon ziemlich früh engedeutet wird, allerdings sagt sich das natürlich leicht, wenn man es schon kennt. Haha, ich habe es doch gleich gewusst! Soweit ich mich erinnere, war ich aber als Kind ganz schön überrascht. Schade nur, dass das Ende auf der DVD-Rückseite mit einem großen Bild vorweg genommen wird… Selbst wenn es die meisten kennen, wäre es doch kein Problem gewesen, irgendein anderes Motiv zu wählen.

/// spa

“Wer hat die Kokosnuss geklaut?” fragt sich im ersten Teil der “Planet der Affen”-Reihe niemand, und das, obwohl die Affen hier, wie im Lied, tatsächlich sprechen können. Dafür werden aus der Richtung des menschlichen Protagonisten einige Fragen geäußert: Wo ist er? Wann ist er? Was soll das hier alles? Warum sind hier überall Affen? Ich hätte “Planet der Affen” sehr gerne ohne das Wissen über dessen Auflösung gesehen, um zu erfahren, ob das Ganze auch heute noch so funktioniert hätte, wie ich es als Kind erfahren durfte, doch leider, leider habe ich ein zu gutes Gedächtnis.

Doch über das Ende dieses Films zu sprechen ist ermüdend, das hat ZiB schließlich bereits getan. Darum richte ich meinen Blick lieber auf andere Dinge. Dinge, die als Kind an mir vorbei gingen. Dinge wie die Gesellschaftskritik oder die Kritik an der Religion. Wie voll dieser Film davon ist, hatte ich vollkommen vergessen.

Seine Kritik bringt der Film die ganze Zeit über zwar ziemlich unmissverständlich rüber, erhebt dabei aber zumindest aus meiner Sicht nicht zu sehr den Zeigefinger und beschimpft dabei nicht die Andersdenkenden. Anfangs überlegt man als Zuschauer: Warum zur Hölle behandeln die Affen die Menschen so schlecht? Warum lassen sie den vermeindlich intelligenten Menschen nicht zu Wort kommen? Warum stellen sie dessen Wissen in Frage und klammern sich lieber an ihren Glauben? Irgendwann macht es dann jedoch klick und man merkt, dass Affen und Menschen hier eigentlich das Gleiche sind. Es geht um festgefahrene, gesellschaftliche Strukturen. Um die Angst vor Wissen, dass die gewohnten Bahnen in andere Richtungen lenken kann. Und um ein Volk, dass sich für überlegen hält und andere deswegen unterdrückt. Äußerlich ist “Planet der Affen” ein ruhiger Film, doch in seinem Innern brodelt es so sehr wie in dem Vulkan aus Congo. Das war übrigens auch ein Affenfilm. Darum erwähne ich ihn ja auch an dieser Stelle. Verstanden? Gut.

Ich kann “Planet der Affen” jedem ans Herz legen. Mir hat er richtig gut gefallen. Ja, die Kostüme können mit dem aktuellen Remake nicht mithalten. Aber dieser Umstand hat mich absolut nicht gestört. Der Film hat eine Botschaft und will diese Rüberbringen. Wer sich dabei über die Mittel aufregt, ist hier leider fehl am Platz.

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