// ZiB
Es war schon spät, und deshalb hofften wir, dass Bobo einen Film ziehen würde, der einerseits nicht zu fordernd, aber andererseits wegen der Einschlafgefahr auch nicht zu stumpf werden würde. Lockere Unterhaltung war erwünscht. Und die bekamen wir!
Den ersten “Critters” Film hatten wir bereits vor einigen Monaten gesehen, jetzt sollte also Teil 2 folgen. Und der knüpft nahtlos an den Vorgänger an. Die Bewohner der selben Kleinstadt erleben einen erneuten Angriff der bissigen Alien-Plüschkugeln, die halt einfach so wieder da sind. So etwas braucht keine großartige Erklärung in Filmen dieser Art. Im Mittelpunkt steht Brad Brown, der kleine Junge aus dem ersten Teil, der inzwischen in einer anderen Stadt wohnt und eigentlich bloß seine Großmutter besuchen möchte. Außerdem sind wieder die außerirdischen Kopfgeldjäger mit von der Partie, die schon im ersten Teil für Lacher sorgten.
Lacher… gutes Stichwort! Critters 2 ist wesentlich alberner als der Vorgänger, der mir zum Großteil noch ziemlich ernst vorkam. Die Critters haben ihren Wortschatz erweitert und sind nun durchgängig am herumkalauern. Und viele der menschlichen Charaktere wirken wie Karikaturen. Das ist einerseits unterhaltsam, aber manchmal auch ganz schön anstrengend. Wenn man von “Critters 2” aber nicht mehr als einen spaßigen B-Movie erwartet, wird man nicht enttäuscht. Ich kann sogar verstehen, wenn manche ihn vom Unterhaltungswert her besser finden als den ersten Teil. Und die Critter-Effekte sehen auch besser aus.
Sehr irritierend fand ich eine Szene, in der ein Jugendlicher mehrmals “Bölkstoff” statt Bier sagt. Ich kannte das Wort bisher nur von Werner und eine kurze Recherche ergab, dass es tatsächlich daher stammt. Als Critters 2 erschien, gab es die Werner Filme noch nicht, also hat anscheinend ein Übersetzer seiner Liebe zu den Comics Ausruck verleihen wollen. Ziemlich speziell.
Jetzt freue ich mich auf Critters 3 mit Leonardo DiCaprios legendärem Auftritt. Critters 2 bot ordentliche Unterhaltung. Nicht perfekt, oft ein bisschen sehr dämlich, aber genau richtig, wenn es sehr spät ist.
/// spa
Ich mochte den ersten “Critters”-Film – es ist nicht anders zu erwarten – vor allem wegen der Critters. Die Menschen waren allesamt uninteressant und ich hatte diesen kleinen Jungen, der hier die Hauptrolle spielt, bereits vergessen. Auch die außerirdischen Kopfgeldjäger hatte ich beinahe schon wieder verdrängt, was bei der Frisur des Anführers beinahe an ein Wunder grenzt.
Im zweiten Teil der Reihe waren mir die Critters dann aber leider ein bisschen zu albern. Hin und wieder einen lustigen Spruch kann man gerne einbauen, das hat schon anderen Slasher- und Monsterreihen nicht geschadet. Aber dass hier bei wirklich jeder Szene durchgängig irgendwelche Sprüche herumgeschrien werden mussten, ging wir wirklich auf die Nerven. Dass eine außerirdische Alienkillerkugelrasse popkulturelle Anspielungen von sich gibt, ergab absolut keinen Sinn, dass es dann auch noch deplatziert wirkte, setzte dem Ganzen die Krone auf. Schade, wirklich schade.
Denn an sich bekam man hier mehr vom alten. Die Geschichte war total bescheuert, ein paar Eier reichen aus, um die Critters zurückkehren zu lassen. Dass die Alienjäger davon Wind bekamen, wurde auch mehr schlecht als recht erklärt. Die Action ging ebenfalls in Ordnung, fiel insgesamt aber nicht so hart aus, wie man es sich vielleicht gewünscht hätte. Dies lag aber ebenfalls an der ewigen Sprücheklopferei, die jeden noch so kleinen Atemzug voller Anspannung umgehend im Keim erstickte.
Grundsätzlich mag ich die kleinen Wollkugeln aber immer noch. Ich hoffe, dass der dritte Teil, der sich ja neben dem vierten ebenfalls in Bobos Box befindet, wieder ein kleinwenig ernster wird. Aber wir werden sehen. “Critters 2” bot annehmbare Unterhaltung zu später Stunde, kann mit dem Vorgänger aber nicht wirklich mithalten.