Bobos Filmbox – 2015-01 – Red Edition – #11 – Hidden

Bobos Filmbox - 2015-01 - Red Edition - #11 - Hidden

/// ZiB

Unter den letzten Filmen gab es keine Gurke, aber eine solche Glückssträhne kann ja nicht ewig anhalten. Vor allem, wenn man aus einer Box zieht, in der sich all jene DVDs tummeln, die wir aus unterschiedlichen Gründen in den letzten Jahren nie einlegen wollten. Heute zog Bobo einen Film für uns, der auf den ersten Blick vielversprechend aussah: HIDDEN. Ein grueseliges Cover und der Umstand, dass spa ihn einst auf dem Fantasy Filmfest bei einer Verlosung gewonnen hatte, ließen mich auf einen ordentlichen Horrorfilm hoffen. Ich sollte irren…

Bobos Filmbox - 2015-01 - Red Edition - #11 - Hidden

Man hätte schon skeptisch werden können, wenn man nach dem Titel googelt. Ursprünglich hieß er nämlich “Hidden 3D” und entstand 2011 zu der Zeit, als es gerade hip war, lieblos produzierten Horror mit 3D-Effekten anzureichern, um einen noch ein bisschen mehr zusammenzucken zu lassen. Solche Trends gab es früher auch schon, zum Beispiel in den 80ern. Wer die völlig aufgesetzten 3D-Szenen in “Friday the 13th Part III” kennt, weiß, dass man nicht alles einbauen sollte, nur weil es technisch möglich ist.

In “Hidden” sorgen aber nicht nur die 3D-Effekte für Augenrollen, wenn beispielsweise billig animierte Insekten auf einen zufliegen, die kein bisschen echt oder gruselig wirken. Auch die Handlung überzeugt sowas von nicht. Dabei klang die Grundidee anfangs noch ganz innovativ, auch wenn man sie kein bisschen ernst nehmen kann: Einer skrupellosen Wissenschaftlerin gelingt es bei Menschenexperimenten, Süchte in organisches Material umzuwandeln, das sogar ein Eigenleben entwickelt. Das alte Gebäude, in dem sie einst an Suchtkranken experimentierte, erbt nach ihrem Tod ihr Sohn, der bereits seit Jahren nichts mehr mit seiner Mutter zu tun haben wollte. Und als er es mit einer Gruppe potenzieller Opfer besichtigt, melden sich selbstverständlich gruselige Kreaturen zu Wort, die dort hausen. Buh!

“Hidden” meint seine alberne Geschichte völlig ernst, bietet aber nach der Einleitung nur noch Horror-Klischees. Ich hatte die leise Hoffnung, dass man das Sucht-Thema noch interessant einbaut – aber das war nur der Aufhänger. Im Endeffekt macht es nicht den geringsten Unterschied, ob der Trupp auf Geister oder Suchtmutanten stößt. Und wer getötet wird, macht auch keinen Unterschied, weil die Charaktere unheimlich flach sind. Als ich gerade dabei war, sie überhaupt auseinanderhalten zu können, war auch schon klar, dass sie nur Kanonenfutter sind.

Wäre das ganze wenigstens atmosphärisch… Solange ich mich gruseln kann, nehme ich Horrorfilmen einen 08/15 Ansatz nicht weiter übel. Aber eine Gänsehaut kommt bei “Hidden” höchstens in ein, zwei Szenen auf, wenn man die “Monster” zum ersten Mal sieht.

Mein Fazit? Kann man sich sparen. Der Film ist zwar nicht so minderwertig gemacht wie gewisse Asylum Titel, und hat lobende Worte für seine Grundidee verdient, er langweilte mich aber sehr.

/// spa

Es ist wirklich beeindruckend, wie sehr man eine gute Idee in den Sand setzen kann, denn ganz ehrlich: Mich hat der Aufhänger des Ganzen sehr neugierig gemacht. Einer Wissenschaftlerin gelingt es also mit Hilfe eines Medikaments – das ins Gehirn gespritzt wird -, die Sucht eines süchtigen Menschens in ein Lebewesen umzuwandeln, das sich tumorartig in dessen Körper absetzt und daraufhin zu einem Menschenkind heranwächst. Das ist doch eigentlich ziemlich kreativ. Und eigentlich birgt das viel Potenzial. Und eigentlich bin ich kein Nazi. Aber.

Tja. Das gute, alte Aber. Der Film war absoluter Dünnpoff, der wenige Minuten nach der Etablierung seines Themas in Belanglosigkeiten versinkt, die selbst den größten Treibsandsumpf neidisch machen dürften. Uninteressante Charaktere, vorhersehbare Szenen und unglaublich schlechte Darsteller rennen durch eine Geschichte, über die man nicht einmal mehr lachen konnte. “Hidden” ist nicht spannend. Ich habe mich lediglich bei einiger einzigen Szene erschrocken, weil hier einfach so eine riesige Fratze von oben ins Bild geschossen kommt und man sich bei einer solchen Szene eben erschreckt. Das war absolut billig und ich war fast schon wütend auf den Film, dass er einen mit so einem Scheiß konfrontiert.

Aus der guten Idee wird nun wirklich gar nichts gemacht. Die Kindergeister haben mit den Süchten, aus denen sie entstanden sind, nichts gemeinsam. Sie sind einfach Gruselkinder, von denen es in der Welt des Geisterfilms so unglaublich viel mehr bessere gibt, dass “Hidden” nicht einmal mehr Genrefans ans Herz gelegt werden kann. Dieser bescheuerte Käferschwarm, der nur dazu da war, um in 3D leicht beeindruckbare Menschen zu beeindrucken, soll hier auch nicht weiter angesprochen werden.

Hier sollte am besten gar nichts mehr angesprochen werden. “Hidden” war nicht gut. Gar nicht gut. “Hidden” nervte. Heute erntest du keinen Dank, Bobo. Wobei ich mich eigentlich dafür entschuldigen müsste. Schließlich habe ich ihn ja gewonnen.

P.S.: ZiB hat an einer Stelle ihres Textes übrigens “Hodden 3D” statt “Hidden 3D” geschrieben, was mich deutlich mehr amüsierte und unterhielt als “Hidden”. Ich musste die ganze Zeit an einen Erotikfilm mit dem Namen “Hoden 3D” denken. Und daran, wie einem 90 Minuten lang Hoden dreidimensional ins Gesicht baumeln.

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