Anmerkungen
Ich habe mich lange nicht mehr so sehr auf ein Videospiel gefreut wie auf „Animal Crossing New Horizons“ (Ab jetzt ACNH). Die „Animal Crossing“-Reihe zählt zu meinen Lieblingsreihen und natürlich musste ich den neusten Ableger spielen. Den Vorgänger „New Leaf“ habe ich über ein Jahr lang fast täglich gespielt. Was mich an dieser Reihe so fasziniert, ist ein interessantes Thema für einen Text. Aber nicht für diesen. Dies ist eine andere Art Text. Dies ist ein Tagebuch.
Ich möchte in unregelmäßigen Abständen über meine Erlebnisse in ACNH schreiben. Die Ereignisse auf der Insel, die Gespräche mit den Bewohner*innen und alles andere. Um mich später wieder daran zu erinnern. Um Euch an meinen Erlebnissen teilhaben zu lassen. Und auch einfach, weil ich „Animal Crossing“ so mag.
Ich schreibe über alles, was mir passiert. Das kann natürlich bedeuten, dass ich über Dinge rede, die Ihr noch nicht gesehen habt. Dies lässt sich nicht vermeiden. Wer das nicht möchte, sollte nicht weiterlesen. Und mit dieser kurzen Einleitung soll es dann auch beginnen. Viel Spaß!
Allgemeines
Was treibt einen Menschen dazu, auf eine einsame Insel zu ziehen? Die Menschheit? Die Alltagswelt? Der Fokus der Alltagswelt auf Begriffe wie „Produktivität“? Der Begriff „Entschleunigung“, der von Menschen entwickelt wurde, die sich auch am Konzept der „Produktivität“ bereichern wollen, ohne diese gutzuheißen? Es gibt viele Dinge, die einen zum Auf-Und-Davon-Gedanken führen können. Aber nicht jeder setzt diesen auch in die Tat um. Die meisten tun dies lediglich, wenn man über sie eine Fernsehsendung produzieren möchte, in der gezeigt wird, dass das Leben eines Aussteigers nicht immer so einfach ist, wie es in Wunschvorstellungen erscheint.
Bei mir ist das anders. Ich will wirklich raus. Raus aus dem Alltag, den Verpflichtungen, den Sorgen und so weiter. Außerdem, das will ich nicht verschweigen, haben mir zwei kleine Waschbären gesagt, es sei eine gute Idee, ihrem Rat zu folgen. Sie sprachen von einem „Reif-für-die-Insel-Paket“, versprachen mir eine Insel ohne Sorgen und schauten mir währenddessen ganz herzzerreißend putzig mitten ins Herz. Ganz ohne Skalpell und Blutfontäne. Nur zwei Augenpaare. Und kleine, spitze Näschen, die beim Reden hin und her wackeln.
Ich durfte mir sogar eine Insel aussuchen! Da ich keine Ahnung hatte, worauf hierbei zu achten war, nahm ich die Insel mit dem natürlichsten Flusslauf. Ich kenne mich nämlich aus mit Flüssen. Natürliche Flussläufe erkenne ich schon aus zwölf Metern Entfernung. Zeigt mir einen Fluss und ich sage euch, ob er natürlich verläuft. Bevor ich mich weiter in Angebereien verlaufe: Ich wählte die Insel oben links.
Die sieht schon ziemlich natürlich aus. Die Insel oben rechts sah irgendwie traurig aus mit ihren zwei Augen und dem langen, traurig gewölbten Flussmund. Unten Links war mir ZU chaotisch. Und die unten rechts? Also bitte. Ich lebe doch nicht auf einer Insel, deren Fluss wie ein kleines Kind aussieht, das einer Murmel hinterherrennt. Ich will ernstgenommen werden. Meine Insel soll ernstgenommen werden!
Mit diesen Gedanken landete das von einem Dodo gesteuerte Flugzeug und ich muss zugeben: Für einen flugunfähigen Vogel war das eine gar nicht mal so harte Landung.
Mir ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass ich nicht die Möglichkeit hatte, mich auf irgendetwas vorzubereiten. Ich sah wirklich schrecklich aus.
Die Haare klebten an meinem Kopf wie die Haare eines Mannes, dem die Haare am Kopf kleben. Und die Kleidung? Ich trage eigentlich gar keine Karohemden. Ich weiß nicht einmal, woher ich dieses Hemd hatte. Und warum ich es trug. Ich glaube, die Waschbären haben irgendetwas mit mir angestellt. Aber ich will hier natürlich niemandem etwas unterstellen.
Kurz nach der Ankunft trafen sich alle Bewohner der Insel. Tom Nook, Nepp, Schlepp, Caroline, Leon und ich. Tom, Nepp und Schlepp gehören zusammen. Die beiden letzteren waren die gleichen Kerle, die mich zu diesem Abenteuer überredeten. Wenigstens waren sie mit mir auf der Insel. So würde ich sie böse angucken können, wenn ich merkte, dass ich einen großen Fehler begangen hatte.
Aber ich möchte ja nicht gleich mit purer Negativität um mich werfen. Zunächst mussten wir wichtige Dinge besprechen. Zum Beispiel wie der Name unserer Insel lauten sollte. Jeder nannte ein Beispiel, dann wurde klatschend abgestimmt. Ich schlug den Namen „Bommeln“ vor, weil, ach, ich weiß ja auch nicht. Ich schwankte zwischen „Bommeln“, „Die Gude Bude“ und „Die Winsel-Insel“, letzteres vor allem, weil ich mir wieder einmal vorstellte, was ich mit den beiden Waschbärkindern machen würde, wenn all das keine gute Entscheidung gewesen war. Winseln Waschbären, wenn man auf sie eintritt? Aber wie gesagt: Negativität ist kein guter Einstieg. Darum „Bommeln“.
Überraschenderweise fiel die Wahl tatsächlich auf Bommeln. Ich weiß noch nicht, ob mich das ehrt. Aber letztendlich kann ich mich mit dem Namen mittlerweile anfreunden. Und wenn er allen anderen gefällt, soll es nicht an mir scheitern. Zur Feier des Tages stießen wir mit einem Glas Apfelsaft an.
Der Saft entsprang den ortsansässigen Apfelbäumen. Frisch gepresst wie ein gerade geborenes Baby. Nur etwas leckerer. Gut, dass ich das Exil nicht gewählt habe, weil ich auf der Flucht vor der Polizei bin. Nach dem Schlummertrunk ging ich schlummern. Ich hatte an einer schönen Stelle der Insel mein Zelt aufgeschlagen und schlief kurz nach dem Eintreten ein. Nachts träumte ich von K. K. Slider, dem größten Musikgenie aller Zeiten. Ich träume oft von KK.
Was macht man nun so alles auf einer Insel? Man hilft, wo man kann. Meinen beiden Mitbewohner*innen schlug ich erst einmal zwei Plätze vor, an denen sie ihre Zelte errichten konnten. Anschließend erhielt ich von Tom Nook noch eine kurze Einweisung.
Auf Bommeln gibt es fast nichts. Ein paar Bäume, Steine, Blumen und vor allem: Unkraut! Nepp und Schlepp verhökern ein paar Flohmarktartikel in Tom Nooks Zelt, die vermutlich aus irgendeinem Dodo-Flugzeug gefallen sind. Der wichtigste Aspekt ist aber das sogenanmmmmnte Basteln. Ich kloppe Holz aus Bäumen, Steine aus größeren Steinen und sammle alles ein, was so in der Gegend herumliegt. Damit kann ich dann an einer Werkbank Gegenstände herstellen: Angeln, Kescher, Schleudern, Schaufeln und so weiter. Mit Hilfe von Anleitungen, die ich ebenfalls bei den beiden Nachwuchshehlern kaufen kann, können meine Werkzeuge sogar verbessert werden.
Ich bin kein guter Bastler. Meine Gegenstände gehen andauernd kaputt. Vor allem meine ersten Werke waren unter aller Sau. Ich zog ein paar Fische aus dem Fluss und zack: Angel Kaputt. Irgendwann konnte ich wie gesagt immerhin bessere Werkzeuge kaufen, die mehr zu gebrauchen waren. Aber letztendlich hatte ich nicht erwartet, dass das Leben auf einer Insel so sehr davon geprägt ist, sich sein eigenes Werkzeug zu bauen.
Aber natürlich gibt es noch mehr. Meine kleinen Schwarzmarkthändler hatten schon nach kurzer Zeit genug vom Handeltreiben im Zelt eines anderen. Sie baten mich darum, ihnen einen Laden zu errichten. Nachdem ich allerlei Zeug zur Verfügung stellte, durfte ich mir sogar einen Platz überlegen, an dem sie ihr Geschäft eröffnen sollten.
Überhaupt lassen die Leute mich hier sehr viel entscheiden. Ich bin so ein bisschen zum Klassensprecher von Bommeln geworden. Die Leute kommen wegen ihrer Probleme und Wünsche gerne mal zu mir. Das kann anstrengend sein. Aber zum Glück bleibt mir genug Zeit, mich zu entspannen. In der Regel mache ich dies beim Angeln. Die Fauna der Insel hat diesbezüglich einige Überraschungen auf Lager.
Mein erster Tag verlief sehr ereignisreich. Ich erwähnte bereits mein unvorbereitetes Gemüt. Ich hatte ja nicht einmal ein Zelt dabei. Gut, dass Tom Nook mich mit allem ausstattete, was ich benötigte. Zelt, Feldbett, Radio, Lampe? Alles da. Natürlich nicht kostenlos. Meine Schulden ließ mich Nook sogleich mit Hilfe von Nook-Meilen abstottern, einer merkwürdigen Währung, die er vermutlich erfunden hat, um auf die aktuelle Kryptowährungswelle aufzuspringen. Bitcons, Ethereum, Nook-Meilen. Ich weiß nicht, was ich von diesem ganzen Schmarrn halten soll, aber letztendlich ist alles besser als ein Buch über Entschleunigung in Zeiten der Produktivität.
Tom Nook ist ein total korrekter Kerl. Dass ich das mal über jemanden mit eigener und auch noch nach ihm selbst benannten Kryptowährung sagen würde, hätte ich niemals gedacht. Aber hey, er ist wirklich toll. Als ich mein Zelt abbezahlt hatte, schlug er mir vor, ein Haus zu errichten. Einfach so. Die Kosten? Ein Kredit. 98.000 Sternis. Keine Zinsen, keine Fristen. Er baut mir ein Haus und bezahlen soll ich einfach, wenn mir danach ist? Scheint gut zu laufen, die Sache mit den Nook-Meilen. Gut, dass ich die Sache mit der „Winsel-Insel“ nicht durchgezogen habe.
Der erste Tag ging schnell vorbei. Ich schaffte es tatsächlich, die 98.000 Sternis zu erhalten und mein Haus direkt am ersten Tag komplett abzubezahlen. Außerdem half ich einer Eule dabei, ihr Museum genehmigt zu bekommen, indem ich sie mit Insekten ärgerte. Und dann war da ja noch die bereits angesprochene Geschichte mit dem neuen Geschäft. Ein erfolgreicher erster Tag.
Morgens werden wir übrigens alle von Tom Nook geweckt, der alle Bewohner*innen auf den neusten Stand bringt.
Ich hatte erst befürchtet, dass er uns zum Bau einer Blockchain motivieren wollte, doch hatte ich mich diesbezüglich glücklicherweise getäuscht. Thema Nummer Eins war natürlich die Eröffnung des neuen Geschäfts in einer BlockHÜTTE.
Nepp und Schlepp schienen dem Schwarzmarkthandel endlich den Rücken gekehrt zu haben. Der Laden sah richtig offiziell aus. So mit Steuererklärung und vergleichbarem Gedöns. Ausgeschlossen, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Die beiden verkaufen hier täglich neue Gegenstände wie Möbel, Tapeten, Teppiche oder Zeug wie Waschmaschinen. Praktisch. Ich werde die nächsten Tage auf jeden Fall jeden Gegenstand kaufen, den die beiden ausstellen. Schließtlich bin ich jetzt ein Hausbesitzer. Ich war jedenfalls total Glücklich. Was dann auch dafür sorgte, dass ich Emotionen erlernte.
Viele werden sich jetzt sicherlich fragen, wie ich bisher ohne Emotionen auf diesem Planeten überleben konnte. Vergesst bei dieser Frage aber bitte nicht, dass ich soeben auf eine einsame Insel gezogen bin, um alles hinter mir zu lassen. Dass es auf Bommeln so emotional zugehen würde, konnte ich natürlich nicht ahnen. Aber irgendwie ist es ja auch schön.
Es scheint sich schon nach einem Tag herumgesprochen zu haben, dass Bommeln ganz gut ist. Tom Nook erteilte mir auf einmal den Auftrag, die Insel für neue Bewohner*innen vorzubereitet. Ich sollte nicht nur eine Brücke bauen, um dafür zu sorgen, dass auch die weniger zugänglichen Stellen der Insel besser zugegangen werden können, sondern ließ mich sogar gleich ganze drei Häuser errichten!
Besser gesagt: Die Materialien heranschaffen, die für den Bau nötig waren. Das war eine ganz schöne Plackerei. Ich musste auf diverse andere Inseln reisen, um die notwendigen Rohstoffe zu erhalten (zum Reisen äußere ich mich später noch einmal). Letztendlich gelang es mir, die Häuser für die neuen Bewohner*innen herzurichten.
Das war aber noch lange nicht alles! Schließlich bin ich seit heute ein waschechter Hausbesitzer! Ich begab mich sogleich zu Nook, um ihm für seine Hilfe zu danken und staunte nicht schlecht, als er mir mitteilte, dass hier noch lange nicht das Ende unseres Weges liegen musste. Für nur 198.000 Sternis würde er mein Haus vergrößern. Einfach so. Ich willigte natürlich ein. Und nicht nur das: Ich gab mir richtig Mühe, fischte ganze Flüsse und Meere leer, fing Insekten ohne Rücksicht auf Verluste, verkaufte Muscheln und sogar Unkraut, um noch an diesem Tag mit 198.000 Sternis vor Nook zu stehen. Es war anstrengend. Aber am Ende gelang es mir.
198.000 Sternis an einem Tag ist eine Menge Geld. Darum musste ich auch schlucken, als Nook mir das Angebot unterbreitete, mein Haus erneut zu erweitern. Für 348.000 Sternis. Natürlich willigte ich ein. Diesmal strich ich aber das Ziel aus meinem Kopf, diesen Betrag an einem Tag zu erreichen. Wir werden sehen, was kommt. Ich habe Zeit.
Das waren im Grunde die ersten beiden Tage auf der Insel. Noch gehe ich nicht ins Bett. Ich will mich diese Nacht noch finanziell etwas absichern, da diese Hausgeschichte meine gesamten Rücklagen gefressen hat. Darum wird jetzt gleich noch einmal eine zweistündige Angelsession eingelegt.
Das hier ist übrigens mein Inselpass:
Ich habe zum Glück eine neue Frisur. Sieht man nur leider nicht unter der Kappe. Warum ich ein „Umweltbewusster Kaputtmacher“ bin? Dazu später mehr. Im Abschnitt „Reisen“.
Die Bewohner
Ich möchte ein paar Worte über meine beiden Mitbewohner verlieren. Leon und Caroline.
Leon
Leon ist ein Sportler, der immer nur an das eine denken kann: Nacktheit.
Stimmt natürlich nicht. Eigentlich denkt er immer nur an Sport. Egal, was er sieht, es wird in sein Trainingsprogramm eingebunden. Bewundernswert.
Ich finde es immer spannend, wenn Menschen ihre Umgebung nutzen, um Sport zu machen, anstatt immer nur die gleichen Hanteln in die gleichen Richtungen zu schwingen. Leon ist ein netter Kerl. Etwas Sportfixiert, aber letzendlich haben wir doch alle unsere Macken.
Caroline
Erinnert ihr euch noch an den Witz, ich wäre auf der Flucht vor der Polizei? Das war genauso witzig wie gelogen. Bei Caroline bin ich mir jedoch noch nicht so sicher, was für sie ein Witz ist und was nicht. Sie scheint eine interessante Vergangenheit zu haben.
Eine ehemalige Ganganführerin auf Bommeln? Ich muss zugeben, dass ich zunächst verunsichert war. Würde es mit so einer Person nicht irgendwann Probleme geben? Aber dann ging ich in mich und erkannte, dass jeder auf Bommeln eine neue Chance verdient hat. Was interessiert mich Carolines Vergangenheit? Natürlich möchte ich sie kennenlernen. Jedoch nicht mit Vorurteilen belastet. Sie ist eigentlich eine total coole Typin. Die auch kein Blatt vor den Mund nimmt, wenn ihr mal etwas nicht passt. Meine Kleidung zum Beispiel.
Ich glaube, sie genießt ihr neues Leben. Und das sei ihr gegönnt.
Wobei sie sich hin und wieder etwas ungeschickt anstellt, bei dem Versuch nicht aufzufallen.
Naja. Ich mag Caroline. Sie ist geheimnisvoll. Und hat stets die richtigen Fragen parat, um mich gut zu unterhalten.
Reisen
Raubbau. Schlimme Sache. Wirklich. Aber irgendwie denken die Bommler da anders drüber. Wenn mir einmal die Ressourcen ausgehen, zum Beispiel weil ich mal wieder für jemanden ein Haus errichten soll, besteht die Möglichkeit, Dodo Airlines zu besuchen und mich von diesen auf eine Insel fliegen zu lassen.
Zu Dodo Airlines gehören Bodo und Udo. Bodo ist die Verwaltungskraft, die auf dem Boden alles regelt, während sich Udo in die Lüfte schwingt und mich von A nach B kutschiert. A ist hierbei immer Bommeln. B dagegen ist der Teil der Geschichte, der mir etwas Sorgen bereitet. Hatte ich zunächst noch Nepp und Schlepp der Missetaten bezichtigt, muss ich dieses Urteil nun revidieren. Was auch immer die beiden Waschbären abziehen mögen, es ist nichts im Vergleich zu Dodo Airlines.
Für 2.000 Krypto-Nook fliegen mich die beiden auf eine ihren Aussagen nach „zufällige Insel“. Diese ist ein paar Quadratmeter groß und scheint niemandem zu gehören. Was schon einmal komisch ist. Aber hinterfragen wir dieses kleine Detail einmal nicht weiter. Was sind das jetzt für Inseln? Nun. Eigentlich ganz schöne.
Laut Dodo Airlines kann man alles mitnehmen, was man auf diesen Inseln finden kann. Man wird sogar extra noch einmal gefragt, ob man auch alles an Werkzeug einstecken hat. Im Notfall kann man sein Zeug aber auch dort basteln oder von Udo kaufen.
Wie auch immer. Ich mache es kurz: Hier das Bild einer von mir besuchten Insel, nachdem ich mit ihr fertig war.
Ich weiß noch nicht, wie ich das meinem Gewissen gegenüber rechtfertigen kann. Diese Inseln sind scheinbar nur dazu da, um ausgebeutet zu werden. Wollen sich die Dodos an ihrer eigenen Ausrottung rächen, indem sie uns nun die Welt zerstören lassen? Man kann nur spekulieren. Aber so eine Insel bringt wirklich viele Rohstoffe, wenn man konzentriert vorgeht und wirklich alles mitnimmt, was einem vor die Füße fällt.
Hin und wieder trifft man übrigens auch auf andere Personen. Diese scheinen nicht da zu sein, um Raubbau zu betreiben. Sie scheinen eher das Inselleben zu genießen. Das ich vor ihren Augen zerstöre. Aber dafür kann man sie auf die eigene Insel einladen. Das habe ich bei manchen von ihnen auch gemacht. Mal sehen, ob sie sich blicken lassen.
Buhu
Aber letztendlich ist es zu Hause dann doch noch am schönsten. Hier ist was los, sage ich euch. Einmal habe ich sogar einen Geist gesehen!
Ich bin natürlich sofort hin, um ihn zu begrüßen. Leider habe ich ihn dabei so doll erschreckt, dass er Teile seiner Seele verloren hat!
Muss man auch erst einmal schaffen.
Selbstverständlich habe ich mich dazu bereiterklärt, die Teile wieder einzufangen und ihm zurückzubringen.
Er schenkte mir dafür einen Teppich. Das nenne ich Dankbarkeit.
Gulliver
Das war jetzt nicht der letzte merkwürdige Besucher auf Bommeln. Eines Tages lag ein Vogel am Strand und schlummerte vor sich hin. Nach mehreren Weckversuchen stellte sich heraus, dass er sein Bewusstsein verloren hatte. Er sprach die ganze Zeit von Essen, was auch nach seinem Erwachen erst einmal nicht besser wurde.
Gulliver erzählte mir daraufhin, dass er von seinem eigenen Schiff gefallen war und jetzt darauf wartete, dass ihn seine Mannschaft wieder einsammelt. Er wollte sie kontaktieren, konnte dies jedoch nicht in die Tat umsetzen, da sein Funkgerät kaputt war. Die Einzelteile lagen überall am Strand verteilt. Ich half ihm suchen, die Rettung wurde organisiert und am Ende versprach er mir, mir eine Kleinigkeit per Post zukommen zu lassen. Noch ein Teppich? Mal sehen. Es bleibt spannend.
Harvey
Die merkwürdigen Begegnungen hörten hier noch nicht auf. Auf einmal stand ein Hund namens Harvey auf dem Hauptplatz, der einen äußerst entspannten Eindruck machte und mich kurzerhand auf seine eigene Insel einlud.
Zunächst lobte er noch meine eigene Insel. Dann folgte ich ihm auf seine. Er bezeichnete sich selbst als Künstler und das alleine weckte meine Neugierde. Bei ihm angekommen, begrüßte er mich vor seinem Haus.
Im Innern erwartete mich etwas Sensationelles: Ein Fotostudio! Hier kann man Räume mit allem dekorieren, was man jemals irgendwo gekauft hat und sogar die Inselmitbewohner*innen einladen, um sie für die Fotos posieren zu lassen. So kann man allen Leuten da draußen mit Hilfe gestellter Fotos Freundschaft vorgaukeln. Super! Wie im echten Leben! Ich habe die Funktion noch nicht genutzt, werde dies aber auf jeden Fall tun.
Das Beste bisher: Wenn man eine*n Bewohner*in einlädt, macht Harvey ein Foto von ihm/ihr, das man anschließend als Poster bestellen und sich zu Hause an die Wand hängen kann. Es ist ein Traum. Jedoch besitze ich aktuell einfach noch zu wenig Zeug, um mich an tollen Kulissen auszutoben. Aber das Potential ist da!
Zum Abschluss: Fotos