Monster Hunter 4 Ultimate – Nevsas Jägernotizen

Monster Hunter 4 Ultimate - Nevsas Jägernotizen

Mein Name ist Nevsa. Ich bin eine Jägerin.

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Warum ich jage? Weil Monster meine Welt bedrohen. Woher sie kommen? Das weiß ich nicht. Vielleicht aus einem Dimensionstor auf dem Boden des Pazifiks. Ach nein, das war woanders. Sagen wir einfach, dass die Beantwortung der Warumfrage kompliziert ist. Es gibt sie eben, die Monster. Und es gibt schier endlos viele von ihnen. Erlege ich eins, wartet schon das nächste auf mich, um mir seine Körperteile zu geben. Nicht freiwillig natürlich, aber lasst uns an dieser Stelle nicht über Details reden.

Auf obigem Foto seht ihr links neben mir meinen treuen Katzenbegleiter Morf stehen. Er begleitet mich auf meinen Reisen durch die Welt von… wie heißt der Ort hier eigentlich? Ich weiß es nicht. Ich sitze seit fast 30 Stunden in einer kleinen Wüstenstadt und weiß nicht, wie sie heißt. Willkommen in meinem Leben.

Warum ich zu einer Jägerin geworden bin? Weil mir mein Freund Sven von seinen eigenen Jägerabenteuern vorgeschwärmt hat, mir damit irgendwann tierisch auf die Nerven ging und ich mir deswegen vornahm, besser zu werden als er. Zwar habe ich noch einen weiten Weg vor mir, doch bin ich optimistisch, dass es mir gelingen wird.

Ich gehe schließlich nicht unvorbereitet an die Sache heran. Ich habe mir ein Notizbuch besorgt, in das ich alle wichtigen Dinge hineinschreiben kann, um so jederzeit nachschlagen zu können, wo ich welche Gegenstände finden kann und welche Rüstungen ich mir bereits geschmiedet habe.

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Aber das sind noch nicht alle Beweggründe für meine Berufswahl. Der wichtigste Grund lautet: Spaß! Ich muss zugeben, dass ich ein wenig chaotisch bin. Manchmal gerate ich in Panik, hin und wieder vergesse ich die Heiltränke in der Kiste in der Stadt und nicht selten gerade ich in Panik, weil ich meine Heiltränke in der Kiste in der Stadt vergessen habe. Aber ich weiß, dass ich so bin und weiß, dass ich trotzdem jedes Monster da draußen besiegen kann. Und genau das fasziniert mich so an dem Beruf der Jägerin. Man geht raus, trifft auf etwas Unbekanntes und muss versuchen, es zu besiegen. Jedes Monster hat seine Eigenschaften, seine Besonderheiten und vor allem auch seine Schwächen. Oh, und Stärken.

Der Beruf der Jägerin macht unglaublich viel Spaß. Er ist zwär äußerst anstrengend, die Mühe zahlt sich dann am Ende eines langen Jagdausflugs aber auch wieder aus.

Was rede ich eigentlich? Ich habe ein Video gefunden, das meinen Alltag wunderbar zusammenfast. Monster, Lernen, Rückschläge und Zurückschläge. Und am Ende? Eine bessere Jägerin.

Sollte das Video Lust auf mehr gemacht haben: Kein Problem. Die Jägeranmeldung kostet nicht sehr viel.

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Man sollte aber Zeit mitbringen. Zwar wird man nach der Anmeldung recht schnell auf die ersten Missionen geschickt, doch bis man das erste richtige, große Monster trifft, vergeht ein wenig Zeit. Aber diese sollte man nutzen. Zum Beispiel, um die richtige Bewaffnung für einen zu finden. Die vierzehn vorhandenen Waffen sind ziemlich Abwechslungsreich und ich muss zugeben, dass ich mich erst nach fast 25 Stunden für eine Lieblingswaffe entscheiden konnte.

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Zunächst griff ich zur Doppelklinge. Sven hatte damals von dieser Waffe geschwärmt, da wollte ich sie selbstverständlich ebenfalls testen. Und zunächst war ich mehr als begeistert. Zwei Messer sind schließlich besser als eines. Die Doppelklinge ist schnell, man selbst bleibt beweglich und der ausgeteilte Schaden ist ebenfalls enorm. Bei der Jagd auf kleinere Gegner wie Kelbis, Felyne, Melynxe oder Gargwas kann man sich im Grunde keine bessere Bewaffnung vorstellen. Irgendwann änderte ich meine Meinung jedoch. Warum? Dazu komme ich später.

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Die ersten Gegner, die ein wenig austeilen konnten, waren Jaggis und Jaggia. Kleine, gefräßige Raubsaurier, die mich an die Velociraptoren aus “Jurassic Park” erinnern ? einen Film, von dem ich in meiner Welt selbstverständlich noch nie gehört habe. Eine wirkliche Herausforderung stellen sie zwar nicht dar, aber man muss ja erst einmal warmlaufen.

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Das ist vermutlich auch der beste Rat, den man neuen Jägern mit auf den Weg geben kann: Lasst es ruhig angehen. Nutzt die ersten Aufträge, um die Waffen auszuprobieren und vor allem, um euren eigenen Körper kennenzulernen. Die eigene Ausdauer einschätzen zu können, ist ungemein wichtig. Sich nicht mehr mit einem Sprung in Deckung bringen zu können, weil man zuvor zu viel in der Gegend herumgerannt ist, ist keine gute Sache. Als Jägerin muss man nicht nur die eigenen Waffen und Rüstungen verbessern, sondern auch selbst besser werden. Auch mit der dicksten Rüstung und den dicksten Doppelklingen verliert man in wenigen Minuten das Bewusstsein, wenn man einfach blind auf seine Gegner zurennt. Wie lange dauern bestimmte Schläge und Kombinationen? Wann kann ich mich nach einem Schlag wieder frei bewegen? Wann greife ich ein Monster am besten an? Und wann stecke ich die Waffen lieber weg und konzentriere mich vollständig aufs Ausweichen? Wer nicht bereit ist, Zeit in die Beantwortung dieser Fragen zu stecken, der sollte kein Jäger werden. In dieser Welt gibt es keine Erfahrungspunkte, keine Levelaufstiege und keine steigerbare Charakterwerte. Ich weiß ja nicht einmal, was das alles ist. Aber ich weiß, wann ein Seltas zum Sturzflug ansetzt.

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Zum Glück kannte ich mich vor dem Start meiner Karriere bereits ein wenig aus. Wie gesagt: Sven hatte ununterbrochen von seinen Erlebnissen als Jäger berichtet. Aber ein paar Dinge hat er mir dann doch verschwiegen. Gut, vielleicht kannte er sie auch nicht? Er war schon immer ein wenig rückständig. Dass man von Vorsprüngen aus auf seine Gegner springen kann, hat er zum Beispiel nie erwähnt. Dabei ist dies nicht nur eine unglaublich wichtige Möglichkeit, seinen Gegner zu überrumpeln, sondern macht auch noch total viel Spaß und die Kämpfe sehr dynamisch. Man muss nun noch mehr darauf achten, wo man sich gerade befindet, um die Umgebung zum eigenen Vorteil nutzen zu können.

Außerdem kann man an vielen Orten der Welt an Wänden hochklettern. Auch total gut. Sich von einer Wand abzustoßen und mit gezogener Klinge auf den Gegner hinunterzuschnellen wird vermutlich niemals alt. Natürlich sind die Monster auf diese Aktionen vorbereitet und nutzen sie selbst ganz gerne. Dennoch will ich nicht mehr auf das Klettern verzichten. Es macht einfach nur Spaß.

Was dafür scheinbar keine große Sache mehr ist: Monster, die im Wasser leben. Davon habe ich bisher noch kein einziges gesehen und ich muss zugeben, dass ich nicht gerade scharf auf Wasserkämpfe bin. Das klingt mir viel zu behäbig. Ich will klettern und springen. Gut, dass ich davon häufig Gebrauch machen kann.

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Obwohl die ersten Aufträge allesamt Sammel- oder “Hau kleine Tiere um”-Aufgaben waren, stieß ich schnell auf größere Gegner. Nur, weil ich sie nicht jagen soll, heißt das noch lange nicht, dass sie nicht da sind. Ich muss zugeben, dass ich zunächst vor ihnen davonrannte. Einmal flog mir zum Beispiel ein Seltas vor der Nase herum. Seltas´ sind sehr unangenehme Zeitgenossen. Riesige, schnelle Käfer, die sich gerne mal in die Lüfte erheben, um einem von dort aus entgegenzuschnellen.

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“Neopteron, die mit flinken Flugbewegungen Eindringlinge auf dem Boden angreifen. Die am Kopf befindlichen scharfen Glieder machen ihre Sturzangriffe sehr gefährlich, obwohl sie manchmal am Ziel vorbeischießen und zu Boden krachen.” (Monsterliste -> Seltas)

Der Seltas war zwar das erste große Monster, das mir begegnete, aber nicht das erste große Monster, das ich besiegte. Diese Ehre kommt dem Großjaggi zugute, doch dazu später mehr. Als der Seltas mir zum ersten Mal über den Weg flog, gab ich Fersengeld und rannte davon. Ja, das mag nun nicht gerade ehrenhaft klingen, doch ganz ehrlich? Ich war gerade dabei, meine Fähigkeiten kennenzulernen. Ich war einfach noch nicht bereit.

Als ich bereit war, gab es einen unglaublich dynamischen Kampf voller Ausweichmanöver und Sprungangriffen. Zu dieser Zeit hatte ich die Insektenglefe ausprobiert, eine neu entwickelte Waffenart, bei der man nicht nur einen langen Stab als Waffe nutzen kann, sondern gleichzeitig von einem großen Insekt begleitet wird, das man auf seine Gegner hetzen kann. Das Insekt teilt nicht nur Schaden aus, sondern kann gleichzeitig Duftstoffe von den Gegnern einsammeln und mit diesen meine eigenen Fähigkeiten verbessern oder mich sogar heilen. Eine äußerst praktische Sache, vor allem gegen fliegende Gegner, die ich mit meiner Doppelklinge vom Boden aus niemals erreichen könnte.

Aber ich muss auch zugeben, dass die Glefe dann letztendlich nicht zu meiner Lieblingswaffe geworden ist. Das Prinzip der Waffe finde ich super. Ich mag Stäbe als Waffen und ein Insekt dabei zu haben, ist toll. Aber das Verbessern des Insekts mit Hilfe von Nektar gefällt mir dafür gar nicht. Es gibt schon überall Listen mit Tipps, welchen Nektar man seinem Insekt wann am besten geben sollte, um am Ende das beste Insekt mit den höchsten Werten zu besitzen, das finde ich jedoch ziemlich reizlos. Schade irgendwie. Die Möglichkeit, jederzeit eine Sprungattacke auszuführen, ist ziemlich gut. Aber ich bin der Meinung, dass ich mit meiner Jägerwaffe 100%ig zufrieden sein sollte. Schließlich nutze ich sie nicht nur für sechs Stunden und beschwere mich dann am Ende darüber, dass mein Abenteuer viel zu kurz ist.

Der Seltas jedenfalls ging irgendwann zu Boden und ich erfreute mich an den Materialien, die ich aus seinem Körper schnibbeln konnte.

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Aber wie gesagt: Er war nicht meine erste erlegte Beute. Vom Großjaggi hatte Sven mir bereits einiges erzählt.

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“Alpha-Männchen, das Jaggi-Rudel anführt. Die meisten Männchen verlassen das Rudel, sobald sie ausgewachsen sind, und kehren später zurück, um mit anderen zu kämpfen. Dominante Männchen werden zum Großjaggi. Mit Heulen erteilen sie komplexe Befehle.” (Monsterliste -> Großjaggi)

Der Großjaggi mag nicht viel drauf haben, als erster ernstzunehmender Gegner stellt er trotzdem eine Herausforderung dar, die gemeistert werden muss. Gerade, wenn man selbst noch mit der Handhabung der Waffen und anderen Dingen beschäftigt ist, kann eine Großjaggibegegnung schnell mal böse enden. Auch wegen der ständig gerufenen Jaggis und Jaggias.

Mich stellte der Großjaggi vor keine großen Jaggiprobleme. Mit den Doppelklingen schnetzelte ich mich durch seinen Körper und ging am Ende siegreich aus unserem Duell hervor.

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Während einer anderen kleinen Nebenmission lief mir mein erster Gendrome über den Weg.

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“Alpha Monster, die Genprey-Rudel anführen. Gendrome sind größer als ihre Brüder, haben markante Kämme und setzen das Gift ihrer hoch entwickelten Reißzähne und Klauen ein, um Beute zu lähmen.” (Monsterliste -> Gendrome)

Diese Begegnung würde ich als äußerst amüsant bezeichnen. Ich war gerade dabei, mir die Taschen mit allerlei Steinen, Pilzen und Pflanzen vollzustopfen, als ich auf ein paar Genpreys stieß, sozusagen die kleinen Versionen des Gendrome. Ich besiegte sie recht schnell und sackte ihre Häute ein. Mit vollen Taschen verließ ich ihre Höhle. Kurz vor dem Verlassen der Höhle stand jedoch plötzlich ein Gendrome vor mir. Zu dieser Zeit hatte ich noch mit dem Großjaggi zu kämpfen und mit einem lauten “NÖ!” lief ich davon. Ich rannte zur Vorratskiste, lieferte alle vom Auftraggeber gewünschten Dinge ab und verschwand. Seitdem ist mir kein Gendrome mehr begegnet. Vermutlich werde ich in den nächsten Tagen aber noch einmal zur Höhle zurückkehren und mir ansehen, was mein Freund so alles auf dem Kasten hat.

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Das erinnert mich an den Tag, an dem ich dem Tetsucabra zum ersten Mal über den Weg lief.

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“Amphibien mit einzigartigen Kiefern und Hauern, mit denen sie Felsen nach Beute durchsieben. Mit ihren kräftigen Hinterbeinen erklimmen sie steilstes Terrain. Der Schwanz dient als Stütze, kann bei Überanstrengung aber verwundbar werden.” (Monsterliste -> Tetsucabra)

Ich weiß ja nicht, wie es bei euch ist, aber als ich hörte, dass da eine große Steinkröte in den Bergen lebt, hatte ich etwas Anderes erwartet. Etwas Kleineres vor allem. Die Hauer dieser Kröte sind etwa so groß wie ich. Das ist schon ziemlich beeindruckend. Noch weitaus beeindruckender war aber der erste Auftritt dieses Typens.

Ich musste Fische fangen. Mehr nicht. Ich schnappte mir die Angelausrüstung beim Händler und stiefelte los. Als ich die richtige Stelle für mein Vorhaben gefunden hatte, stand ich nichtsahnend an meinem Wasserloch und zog Fisch um Fisch aus ihm heraus. Es dauerte ein paar Minuten, bis auf einmal der Boden unter meinen Füßen vibrierte. Dann hörte ich einen Schrei. Ich wollte mich umsehen, das war aber längst nicht mehr nötig. Mit einem großen Satz war die Kröte genau auf mich gesprungen. Ich musste mich zunächst aufrappeln und neu orientieren. Als ich dies getan hatte, warf ich schnell einen Farbball auf den Tetsucabra und rannte in den benachbarten Höhlenabschnitt.

Der Tetsucabra folgte mir. Er hatte eine Art Laufroute, die ihn nacheinander immer in drei bestimmte Höhlenabschnitte führte. Auf Abschnitt A folge B und daraufhin C. Diese Route wiederholte er. Das Problem war nun, dass sich in Bereich A mein kleiner Fischteich befand. So hielt ich während meinem Geangel stets die Karte der Höhle im Auge, um im richtigen Moment Reißaus zu nehmen. Der Tetsucabra und ich lieferten uns eine Art Wettrennen. Als ich am Ende alle gewünschten Fische in der Tasche hatte, ließ ich meinen Verfolger hinter mir. Aber ich merkte mir sein Gesicht. Ich wusste, dass wir uns wiedersehen würden.

Und richtig: Kurze Zeit später stand der Tetsucabra auf meiner Abschussliste. Der Kampf gegen ihn war anstrengend aber auch sehr unterhaltsam. Es flogen Steine, er sprang mir auf den Schädel und wenn er hin und wieder richtig wütend wurde, konnte ich nichts anderes tun, als die Beine in die Hand zu nehmen. Zweimal schlug er mich ohnmächtig, doch nach über 30 Minuten hatte ich dann doch über ihn gesiegt. Mittlerweile kenne ich seine Angriffsmuster und schaffe es, ihn ohne Ohnmachtsanfälle umzuhauen. Der Beweis dafür ist die Rüstung, die ich auf dem Bild ganz oben in diesem Beitrag trage. Diese stammt aus seinen Körperteilen.

Der Tetsucabra war schon ein ziemlich interessantes Monster. Aber an den Kecha Wacha kommt er nicht heran.

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“Bestie mit Reißzähnen, deren Glieder angepasst sind, um durch Wälder zu schwingen und mit ihren Membranen zu gleiten. Wenn sie provoziert werden, schützen sie ihre Gesichter mit riesigen Ohren, die laute Geräusche und grelles Licht abschirmen.” (Monsterliste -> Kecha Wacha)

Ein Elefanten-Faultier-Flughörnchen. Oder wie auch immer man dieses Ding kurz beschreiben sollte. Der pure Wahnsinn. Wenn man von Wundern der Natur spricht, dann meint man den Kecha Wacha. Als ich ihn zum ersten Mal erblickte, wusste ich gar nicht richtig, was ich tun sollte. Zum Draufhauen zu schade. Dachte ich zumindest für einen kurzen Moment. Dann bespuckte er mich mit irgendeiner Flüssigkeit und der Krieg konnte beginnen.

Der Kecha Wacha nutzt seine Umgebung genauso gut wie ich. Er klettert, springt herum und kann sogar fliegen. Letzteres hat er mir sogar voraus. Ich bin ein bisschen neidisch. Aber nicht sehr. Denn letztendlich war ich die Stärkere von uns beiden.

Es ist wohl an der Zeit, über meine aktuelle Standardwaffe zu sprechen: Das Langschwert. Obwohl ich die Doppelklingen eigentlich sehr mag, haben sie zwei ganz große Nachteile. Zunächst wäre da ihre Reichweite. Hängt ein Gegner wie der Kecha Wacha über mir an der Decke, kann ich ihn mit den Doppelklingen nur schwer erreichen. Sie kommen einfach nicht hoch genug. Außerdem muss man immer ganz nah an seine Gegner heran. Ich habe nun keine Angst vor den Monstern, dennoch überdenkt man bei der Seitattacke des Tetsucabras schnell mal seine Waffenwahl. Und dann wäre da noch etwas: Die Doppelklingen machen mich nervös und unaufmerksam. Ja, sie sich schnell, deswegen denke ich aber auch die ganze Zeit, dass ich andauernd mit ihnen angreifen muss. Ich renne auf meine Gegner zu und schlitze und schlitze und schlitze. Dadurch bin ich im Grunde unflexibler als mit großen, langsamen Waffen, bei denen ich über jeden Schlag nachdenke, bevor ich ihn ausführe (Das ist jetzt natürlich verallgemeinert. Selbstverständlich haue ich auch mit meinem Langschwert hin und wieder einfach nur auf meinen Gegner ein, bis ich umfalle.). So griff ich nach einigen Stunden zum Langschwert. Und ich bereue meine Entscheidung nicht. Wie ich jetzt darauf gekommen bin? Mein Langschwert habe ich aus der Klaue eines Kecha Wachas hergestellt. So funktioniert meine Welt eben.

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Nun gut. Kommen wir zu den beiden schlimmsten Wesen, die mir bisher über den Weg gelaufen sind. Da wäre zunächst der Gypceros.

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“Wyvern, die verwirrende Blitze erzeugen, indem sie auf ihre auffälligen Schuppen schlagen. Die gummiartige Haut widersteht Schlägen und mindert die Wirkung von Schockfallen. Vorsicht: Der Giftspeichel, den sie spucken, kann Abhänge hinabfließen.” (Monsterliste -> Gypceros)

Entschuldigt die Wortwahl, aber: Was für ein Arschloch. Ich erinnere mich noch an meine erste Begegnung mit diesem Ekelkerl. Ich betrat den Höhlenbereich, in dem er sich aufhielt. Er sah mich und begann zu schreien. Während ich noch damit beschäftigt war, meine Waffe zu ziehen, ging er bereits mit Vollgas auf mich los. Er spuckte Gift, rannte mich um, schleuderte mich durch die Gegend und ich kam zu gar nichts. Ich stand kurz vor der Ohnmacht und das letzte, das ich noch tun konnte, war wegrennen. Ich rannte einfach davon und in einen Bereich der Höhle, in dem er sich nicht aufhielt. Dort atmete ich ein paarmal ein und aus, heilte mich und setzte mein Gehirn einfach auf den Punkt zurück, auf dem es sich vor dem Gypceros-Zwischenfall befunden hatte. Alles vergessen. Lass und noch einmal von vorne beginnen.

Der Gypceros hatte mich an diesem Tag einfach auf dem falschen Fuß erwischt. Mittlerweile habe ich ihn zwar besiegen können, doch ist er mir in seinen Angriffsmustern noch ein wenig zu unvorhersehbar. Und Gift konnte ich letztendlich noch nie leiden. Seinen Betäubungsblitz auch nicht. Wartet. Ich fasse das kurz zusammen: Ich kann den Gypceros ganz grundsätzlich nicht leiden. Trotzdem werde ich mir irgendwann eine schicke Rüstung aus seinem Kadaver schmieden lassen. Mistkerl.

Und das bringt mich zum Finale meines Berichts. Nerscylla.

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“Temnoceran, der Netze spinnt, um Beute zu fangen und sein Revier zu verteidigen. Fesselt seine vom Gift geschwächten Feinde und verschlingt sie mit seinen riesigen Mandibeln. Er trägt gern die Häute von Gypceros, die ihm zum Opfer fielen.” (Monsterliste -> Nerscylla)

Japp. Eine Spinne, die die Häute ihrer Opfer trägt. Ein bisschen erinnert Nerscylla mich ja an mich selbst. Aber lasst uns hier nicht philosophisch werden. Im Grunde habe ich ja gar nichts gegen Spinnen, aber wie das bei Sätzen, die wie dieser beginnen, so ist, stellt Nerscylla eine Ausnahme dar. Nerscylla ist ein unglaublich beeindruckendes Wesen, das mir so noch nie untergekommen ist. Ich habe schon von vielen Spinnenmonstern gehört und auch einige selbst sehen dürfen, doch Nerscylla stellt hier ganz eindeutig die Spitze des Eisbergs dar.

Mein erster Kampf gegen Nerscylla dauerte 49:50 Minuten. Ich hatte keine Heiltränke mehr und keine Materialien, um neue herzustellen. Nerscyllas Giftstachel hatte ich zerstört, sie humpelte, hatte sich in ihre Privathöhle zurückgezogen und machte keinen gesunden Eindruck mehr. Aber sie kämpfte genauso verbissen wie ich. Wir schenkten uns gar nichts. Und dann fiel mein Blick auf die Uhr. Das Zeitlimit für meinen Auftrag betrug 50 Minuten. Ich war bei Minute 49 angelangt und hatte mein Ziel noch nicht erlegt. Aber ich hatte die Nebenaufgabe, die Zerstörung des Stachels, abgeschlossen. Ich kämpfte weiter, wusste aber, dass ich nicht mehr gewinnen konnte. Zehn Sekunden vor Ablauf der Zeit zog ich mich zurück und beendete die Aufgabe lediglich mit einem Teilerfolg. Besser als nichts. Meine Ehre fühlte sich an diesem Tag aber nicht besonders gut.

Und dann begann das, was wohl jeder Jägerin und jedem Jäger irgendwann passiert. Das, was und Jägerinnen und Jäger überhaupt erst antreibt. Ich wollte es Nerscylla zeigen. Und zwar so richtig. Aber ich wusste einfach, dass ich dafür mehr mitbringen musste, als ich bisher hatte. Ich rede hier nicht von Tränken, sondern von Waffen und Rüstungen. Ich hatte in den vergangenen 50 Minuten Nerscyllas Angriffsmuster studiert. In den ersten zehn Minuten hatte sie mich bereits zweimal niedergestreckt, doch das finale dritte Mal gelang ihr nicht mehr. Ich hatte sie in der Zeit studiert und meine Reaktionen verbessert. Ich war mir sicher, sie beim Nächsten Anlauf mit meinem neu erlangten Wissen schlagen zu können.

Aber ich wollte mehr. Genau hier beschloss ich, auf das Langschwert umzusteigen. Nerscylla war zu schnell für mich, und die kurze Reichweite der Doppelklinge war mir ein Dorn im Auge. Außerdem erreichte ich ihren Giftstachel nicht immer so, wie ich es eigentlich wollte. Ich begab mir zur Gildenjungfer in der Stadt und spielte jedes einzelne Waffentutorial, um jede Waffe in aller Ruhe kennenzulernen.

Zunächst gefiel mir die Lanze. Mit einem Schild die Angriffe meiner Gegner blocken zu können, klang verlockend. Doch war mir die Waffe dann letztendlich doch zu langsam. Die Fernkampfwaffen ließ ich schnell links liegen. Ich bin keine Fernkämpferin. Ich will am Krötenöl lecken können, wenn ich dem Tetsucabra gegenüberstehe. Nach einigem hin und her und ein paar neugeschmiedete Waffen später, hatte ich meine Wahl getroffen. Ich tötete einen Haufen Kecha Wachas, um mir mein neues Langschwert anzufertigen und tat danach das Gleiche mit mehreren Tetsucabras, um ganz oben abgebildete Rüstung zu erhalten.

Mit meiner neuen Ausrüstung und dem neuen Wissen über das Verhalten meines Gegners, stellte ich mich der Riesenspinne ein weiteres Mal entgegen. Den Kampf in Worten zu beschreiben will mir einfach nicht gelingen. Am Ende, etwa 30 Minuten nach Kampfbeginn, reckte ich meine Fäuste in den Himmel und ließ einen lauten Schrei erklingen. Nerscylla lag vor mir am Boden. Ich hatte gewonnen.

Mit meinem Sieg über Nerscylla habe ich nun endlich Jägerrang 2 erreicht. Nach fast dreißig Stunden bin ich also endlich aufgestiegen. Was das bedeutet? Neue Jagdgebiete, neue Aufträge und vor allem: Neue Monster. Ich habe zwar bereits viel erlebt, doch ich weiß auch, dass all das gerade erst der Anfang war.

Mein Name ist Nevsa. Ich bin eine Jägerin. Und dies sind meine Jägernotizen.

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