Ein genürseltes 2013

Ein genürseltes 2013

Wisst ihr, was die oben abgebildete Kiste darstellt? Meinen guten Vorsatz! Haha, ja, ich weiß, was ihr jetzt denkt. “Gute Vorsätze? So weit ist es mit spa-zone also gekommen? Das Leben kann so bescheuert sein? Wohl eher spa-zone kann so bescheuert sein! Das hätte es damals, als spa-zone noch lustig war, nicht gegeben!” Bevor ihr euch nun noch weitere Disse ausdenkt, lasst mich euch unterbrechen. Wir möchten doch alle vermeiden, dass ich zur Gegengedisse-Rubrik greife, oder?

Das, was ich hier als guten Vorsatz bezeichne, ist eigentlich eine Idee, die schon seit mehreren Wochen in meinem Kopf herumirrt und lediglich nicht vor dem 01.01.2013 verwirklich werden konnte. Also gut, hätte sie schon gekonnt worden sein gewesen bist. Das wäre aber nicht so gut gewesen wie die jetzige Verwirklichung. Soll ich vielleicht erst einmal erklären, worum es hier geht? Gerne! Sehen wir uns doch einmal das Jahr 2012 an.

Rein vom Schreiben her bin ich ja im Grunde recht zufrieden mit dem letzten Jahr. Ich habe viel aufs Papier gebracht. Ob nun kürzere Texte oder Arbeiten an meinem zweiten Buch, irgendwas war immer. Doch gerade bei den Kurztexten hat mich etwas gestört: Ich habe fast ausschließlich über Videospiele geschrieben. Natürlich ist auch das kein richtiges Problem. Wenn ich mich für etwas interessiere, dann schreibe ich darüber. Ist doch selbstverständlich. Trotzdem ist es schade, dass ich nicht mehr über andere Dinge geschrieben habe. Schließlich habe ich meine ersten Schreiberfahrungen mit dem Verfassen von Alltagskurztexten gesammelt. Zum Beispiel mit dem Schreiben über Fantafarben. Mann, war das damals aufregend. Da fliegen mir ja heute noch die Socken von den Ohren.

Bevor ich jetzt darüber schreibe, warum ich Socken auf den Ohren trage, komme ich mal wieder zu dem Foto oben. Nein. Doch noch nicht. Zunächst widme ich mich doch noch einmal den Videospielen. Genauer: Dem Schreiben über Videospiele. Es gibt da nämlich diese Internetseite mit dem Namen “Zockwork Orange”. Diese Seite hat vor einem Jahr das Projekt “52Games” ins Leben gerufen. Es funktioniert folgendermaßen: Die Seitenbetreiber geben einmal die Woche einen Begriff vor, über den dann jeder der Lust hat einen Text schreiben darf. Natürlich auf Videospiele bezogen. Im weitesten Sinne zumindest.

Das Projekt interessierte mich damals sehr, leider konnte ich mich nicht dazu durchringen, an ihm teilzunehmen. Der Grund: Ich spiele viel, aber nicht so viel. Außerdem hatte ich gerade erst bei Polyneux angefangen, über Spiele zu schreiben. Da wollte ich es zunächst ruhig angehen lassen. Hin und wieder dachte ich zwar über eine Teilnahme nach, letztendlich weigerten sich meine Finger jedoch, das Projekt in Angriff zu nehmen.

Darum hackte ich meine Finger irgendwann ab und ersetzte sie mit dicken Fleischwürsten. Daraufhin meldete sich mein Kopf zu Wort. Er freute sich darüber, nicht mehr von meinen Fingern versklavt zu sein. Aus Dank teilte er mir eine Idee mit. Ich sollte 52 Begriffe auf Zettel schreiben, die Zettel durchmischen und jede Woche einen ziehen, um über diesen Begriff einen Text zu verfassen. Nicht auf Videospiele bezogen, sondern auf mein Leben.

Ich fand die Idee gut. Sie hatte nur einen Haken: Wenn ich mir selbst die Begriffe überlege, würde das den Überraschungseffekt komplett zerstören. Ich wüsste, welche Begriffe es gibt. Vielleicht würde ich sogar den einen oder anderen Begriff bereits mit einer konkreten Textidee im Hinterkopf aufschreiben. Oder noch schlimmer: Ich würde eine spontane Textidee nicht umsetzen, weil ich wüsste, dass sie zu einem noch kommenden Begriff passt. Da mein Kopf spätestens hier meiner Argumentationsweise nicht mehr folgen konnte, sagte er, meine Frau solle sich doch einfach die 52 Begriffe ausdenken.

Ich freute mich über diesen Vorschlag, reichte meinem Kopf dankend die Hand, ging zum Arzt, um mir meine Hand wieder aus dem Ohr operieren zu lassen und erzählte meiner Frau von dem Plan. Die setzte sich hin, schrieb, faltete, klebte zu, mischte und überreichte mir oben abgebildete Kiste.

Und los geht der Spaß. Ich weiß nicht, was auf den Zetteln steht, aber ich freue mich auf die Überraschung und die Herausforderung. Und vor allem auf die Übung. Ich habe den ganzen Dezember lang darüber nachgedacht, hier wieder aktiver zu werden. Vor allem in Textform. Mal sehen, ob ich dieses Projekt durchziehen werde. Die Motivation ist zumindest noch vorhanden. Wie immer bei Jahresvorsätzen. Aber natürlich ist das hier was ganz anderes. Wie man das immer vor Vorsätzen sagt. Aber lasst uns nicht so negativ denken.

Die Texte werden nicht jeden Samstag oder so veröffentlicht. Ich ziehe Anfang jeder Woche einen Zettel und schreibe dann bis spätestens Sonntag über den Begriff. Wie der Text ausfällt, bleibt mir überlassen. Schreibe ich über das Wort, erwähne ich es eher nebenbei? Keine Ahnung. Warum Regeln machen, wenn ich solche Dinge bisher spontan noch am besten hinbekommen habe. Wir werden sehen.

Den ersten Begriff habe ich bereits gezogen. Freut euch schon einmal auf das Ergebnis. Und die Ergebnisse, die noch kommen werden. Oder auch nicht. Ist selbstverständlich eure Entscheidung. Das Durchziehen dieses Projektes ist mit dieser Ankündigung wohl nicht mehr ganz meine Entscheidung. Man muss sich ja hin und wieder auch mal zu seinem Glück zwingen. Oder?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert