/// spa
Fremde Planeten, Kriege zwischen Völkern, Verrat, Machtkämpfe, gigantische Würmer… was hat der gute Bobo denn da nun wieder hervorgezaubert? Was spannend klingt, sorgte bei mir leider stets für gegenteilige Gefühle.
Die Beziehung zwischen »Dune« und mir ist bisher leider alles andere als erfolgsversprechend verlaufen. Ich glaube, dass ich immer, wenn er lief, irgendwann eingeschlafen bin. Das ging so weit, dass ich nicht mehr einschaltete, wenn er im Fernsehen lief. Weil ich um seine Wirkung wusste. Und nicht müde war.
Als Kind war ich unglaublich enttäuscht, als ich ihn zum ersten Mal sah. Ich erinnere mich noch daran, wie spannend der Trailer im Fernsehen aussah. Alleine durch gigantische Würmer kann man mich vor die Mattscheibe bekommen, alles andere schien das Ganze nur noch aufzuwerten. Und dann? Tja. Dann wurde geredet und geredet, die Action lief gefühlt in Zeitlupe ab, alle wirkten so traurig melancholisch und dann schlief ich ein.
Mit diesen Erinnerungen fällt es einem nun nicht gerade leicht, sich für einen Film zu ziehen motivieren. Dass dann auch noch ausgerechnet ich es war, der ihn ziehen musste, war noch schlimmer. Ich musste alles vorbereiten. Es einleiten, das ermüdende Trauerspiel. Aber mit der Zeit versuchte ich, in mir Optimismus aufkommen zu lassen. Wann habe ich »Dune« zuletzt gesehen, beziehungsweise versucht? Das muss über fünfzehn Jahre her sein. Man ist mittlerweile erwachsen geworden. Und ruhiger, besonnener und gelassener. Das wird schon nicht mehr so schlimm sein, wenn man sich damit angefreundet hat, dass nicht immer nur Geschieße in einem Film vorkommen muss.
Tja. Es half alles nichts. »Dune« wirkte auch nach all den Jahren noch einschläfernd. »Dune« ist kein Actionfilm, das weiß ich. Er legt sehr viel Wert auf eine düstere Atmosphäre, doch leider schafft diese es überhaupt nicht, mich zu fesseln. »Dune« ist langweilig. So leid es mir tut, ich kann es nicht anders formulieren.
Dabei hat er doch so viel. Ränkelspiele, verrückte Typen, Mord und Todschlag, Riesenwürmer… doch zieht sich alles wie das für solche Vergleiche immer wieder gerne hervorgeholte Kaugummi unter der Schuhsohle. Selbst die Szenen, in denen wirklich geballert wird, konnten mich nicht mitreißen. Selbstverständlich brauche ich nicht nur Filme, die auf hohem Tempo laufen, verzichtet bitte auf Verurteilungen dieser Art. Doch das hier? Nein. Es war langweilig. Und auch ein bisschen uninteressant. Die Charaktere waren mir egal, ein Großteil war vollkommen uninteressant und irgendwie sollte ich jetzt wohl besser aufhören, weiter auf diesem armen Film herumzuhacken. Ich glaube, ihr habt es verstanden. »Dune« war langweilig.
/// ZiB
David Lynch und ich… das wird nichts mehr mit uns. Die ersten Folgen von Twin Peaks konnten mich zwar noch fesseln, aber wenn es um seine Filme geht, war ich bisher jedesmal furchtbar enttäuscht. “Dune” wollte ich eine Chance geben, weil ich mir dachte, dass Riesenwürmer im Weltall eine vielversprechende Vorlage sind. Was soll da schon schief gehen? Nun.
Zuerst wird man mit Namen überschüttet. Der Graf von dem Planeten und der Herzog von diesem Planeten intrigieren gegen den Prinzen von jenem Planeten. Das erinnert in Kombination mit den mittelalterlichen Motiven ansatzweise an Game of Thrones, nur dass die Dramatik nicht wirklich bei mir ankommen wollte, weil die Charaktere sehr hölzern wirken. Was dafür gelungen ist, ist die Optik. Imposante Kulissen und Kostüme fährt der Lynch auf, das muss man ihm lassen. Aber sobald man sich daran satt gesehen hat, beginnt es langweilig zu werden. Man muss viele Längen überstehen und der gesamte Film wirkte auf mich so trocken wie der Sand, auf dem er spielt.
Nein, ich konnte leider nichts mit “Dune” anfangen. Ein paar hübsche Bilder und eine vielversprechende Geschichte machen eben noch keinen guten Film, denn dazu gehört auch eine spannende Umsetzung.