Beat Hazard – Ein Interview mit der modernen Raumfahrt

spa: Sehr geehrte Damen und Herren, es ist mir eine große Ehre heute einen Piloten der Organisation “Beat Hazard” begrüßen zu dürfen. Herzlich Willkommen Herr Blind.

Blind: Vielen Dank für die freundliche Begrüßung.

spa: Aber das ist doch selbstverständlich! Herr Blind, vielleicht erklären sie unseren Lesern zunächst einmal, was genau sie eigentlich machen.

Blind: Aber gerne doch. Wie jeder weiß, befinden wir uns im Krieg.

spa: Grauenhaft.

Blind: Allerding. Darum hat es sich die Organisation “Beat Hazard” auch zur Aufgabe gemacht, den Planeten vor gemeinen Invasoren zu verteidigen.

spa: Ein gar edles Vorhaben.

Blind: So ist es.

spa: Verraten sie uns doch schnell, wer diese Invasoren sind.

Blind: Oh, dazu kann ich gar nicht viel sagen.

spa: Sie wissen nicht, wer uns da die ganze Zeit angreift?

Blind: Nein. Aber ist das denn wichtig? Sie greifen an, das reicht doch als Verteidigungsgrund.

spa: Auch wieder wahr.

Blind: Sehen sie.

spa: Wie wir erfahren haben, wurden sie im Laufe der letzten Nacht in den “Elite 10”-Rank befördert. Was bedeutet das? Können sie die Laufbahn eines Piloten bei “Beat Hazard” vielleicht in kurzen Worten wiedergeben?

Blind: Selbstverständlich, wir blicken im Grunde alle auf die gleiche Laufbahn zurück. Wir alle fingen mit einem kleinen Raumschiff ohne besondere Bewaffnung an und begaben uns mit diesem zunächst in die harmloseren Kriegsquadranten.

spa: Das Universum ist also in Quadranten aufgeteilt?

Blind: Ja, mein Quadrant war zum Beispiel 1280 x 1024 Pixel groß.

spa: Pixel?

Blind: Korrekt.

spa: Wie teilt man denn das Universum in Pixel ein?

Blind: Das verstehen sie nicht. Sie sind schließlich kein “Beat Hazard”-Mitglied.

spa: Nun gut. Was bedeuten diese Quadranten denn nun?

Blind: Ist doch logisch. Jeder Pilot bekommt einen Quadranten zugewiesen und ist von nun an für alles verantwortlich, was in ihn eindringt. Und damit meine ich “auf alles schießen, was ihn betritt”.

spa: Also auf feindliche Raumschiffe.

Blind: Und Meteoriten.

spa: Das klingt aber gefährlich.

Blind: Ist es auch. Die richtige Musikauswahl ist hier ungemein wichtig.

spa: Damit geben sie das richtige Stichwort. Ich habe schon viele Gerüchte über die neue Raumschifftechnologie ihrer Organisation gehört. Was hat es damit auf sich?

Blind: Sollte ich nicht etwas über den Werdegang eines Piloten erzählen?

spa: Ich habe es mir anders überlegt. Bisher klang das alles ziemlich uninteressant.

Blind: Das ist es auch. Aber ich kann es in einem Satz zusammenfassen.

spa: Wenn sie darauf bestehen.

Blind: Je länger du kämpfst desto schneller steigst du auf.

spa: Das haben sie aber schön gesagt. Nun erklären sie bitte die Waffentechnologie.

Blind: Vielleicht sollte ich dafür ein wenig ausholen.

spa: Ist das spannender als ihr Werdegang?

Blind: Aber selbstverständlich!

spa: Na dann los!

Blind: Also, früher war alles anders.

spa: Wem sagen sie das?

Blind: Nun seufzen sie mal nicht so. Egal, zurück zum Thema. Der Kampf gegen unsere Feinde hält ja nun schon viele Jahre lang an und irgendwann wurde das alles sehr eintönig. Man flog herum, Gegner tauchten auf, man schoss, sie explodierten und so ging das den ganzen Tag über weiter. Öde.

spa: Öde?

Blind: Genau.

spa: Aber…

Blind: Da wir Piloten uns also immer weiter langweilten…

spa: Entschuldigen sie die Unterbrechung, aber ich habe eine Frage. Warum wurde der Kampf langweilig? Sie stehen Gegnern gegenüber! Sind sie nicht in Lebensgefahr?

Blind: Aber klar.

spa: Wie kann einem denn da langweilig werden?

Blind: Daran ist die Filmindustrie schuld.

spa: Wie bitte?

Blind: Haben sie schon einmal einen Film mit Flugzeugkämpfen gesehen?

spa: Natürlich.

Blind: Und was ist das tolle an diesen Filmen?

spa: Die Inszenierung?

Blind: Ganz genau. Und hier spielt vor allem der Soundtrack eine große Rolle.

spa: Aha.

Blind: In Filmen sind Luftkämpfe immer ungeheuer dramatisch. Man fliegt herum, ballert und wird dabei von passender Hintergrundmusik angeheizt. Es erweckt den Eindruck, als wäre der Kampf eine einzige Bühnenshow.

spa: Und das wollten sie bei ihren Kämpfen auch erleben?

Blind: Vollkommen richtig! Und wie erreicht man das?

spa: Sagen sie es mir.

Blind: Durch auf Musik eingestellte Bewaffnung!

spa:

Blind:

spa: Was?

Blind: Auf Musik eingestellte Bewaffnung! Es ist genial!

spa: Wenn sie das sagen.

Blind: Es funktioniert so: Die Waffensysteme werden mit unseren Radios verbunden und somit von diesen gesteuert. Unsere Schüsse passen sich somit der gehörten Musik an!

spa: Warum sollte man so etwas tun?

Blind: Weil es Spaß macht!

spa: Aber…

Blind: Passen sie auf: Vor jedem Flug suche ich mir ein Lied heraus. Mal etwas schnelles, mal etwas langsames. Das ist wirklich aufregend, denn man weiß ja nie, wie sich welches Lied auf den Kampf auswirkt. Wird der Kampf aufgrund des sehr ruhigen Liedes schwerer? Oder gar ein Spaziergang, da es sich um ein schnelles “Heavy Metal”-Lied handelt? Das alles ist sehr aufregend!

spa: Vor allem ist das lebensgefährlich!

Blind: Ach was. Ich fliege täglich ins All hinaus, kämpfe gegen tausende Feinde und sie erzählen mir hier etwas von Lebensgefahr? Darf ich mir diese Gefahr nicht durch ein angenehmes Liedchen verschönern?

spa: Aber sie setzen sich doch nur einer noch größeren Gefahr aus!

Blind: Wieso?

spa: Was passiert denn, wenn mitten im Lied plötzlich eine Pause eintritt?

Blind: Dann kann ich nicht mehr schießen.

spa: Und sterben!

Blind: Möglich.

spa: Möglich? Ist das alles, was ihnen dazu einfällt?

Blind: Ja.

spa: Sie stellen ihre Unterhaltung über ihre Zukunft?

Blind: Ach bitte, haben sie als Schüler nie die Schule geschwänzt?

spa: Aber das ist doch etwas vollkommen anderes!

Blind: Das ist ihre Meinung. Ich würde sagen, sie beruhigen sich mal wieder. Letztendlich ist es doch unsere Sache, wie wir uns da oben verhalten. Ich habe gerne Spaß an meinem Beruf! Ohne uns wären hier doch schon längst alle tot!

spa: Da haben sie natürlich auch wieder recht.

Blind: Na also. Das Beste habe ich ja noch gar nicht erwähnt!

spa: Und das wäre?

Blind: Die Bonusgegenstände!

spa: Was ist denn das nun schon wieder?

Blind: In Regelmäßigen Abständen wirft das Hauptquartier uns zum Beispiel eine Bombe zu. Wenn wir die auffangen, können wir sie benutzen.

spa: Man wirft mit Bomben nach ihnen?

Blind: Ja, aber keine Angst. Uns passiert schon nichts. Diese Bomben befreien mit einem Knopfdruck den gesamten Quadranten auf einmal von allen Gegnern. Sollte das Schiff doch einmal beschädigt werden, können wir auch immer noch die Teile verwenden, die unsere abgeschossenen Gegner hinterlassen.

spa: Ihre Gegner hinterlassen Teile?

Blind: Ja. Sammeln wir diese ein, erhöht sich zum Beispiel der Schaden unserer Waffe. Oder die Musik wird lauter.

spa: Die Musik wird lauter?

Blind: Genau.

spa: Wir soll das denn bitte funktionieren?

Blind: Da müssen sie schon unsere Techniker fragen. Ich fliege nur das Raumschiff. Oh…

spa: Was piept denn da?

Blind: Meine Armbanduhr. Meine Schicht fängt gleich an. Ich muss los.

spa: Dann wünsche ich ihnen einen schönen Tag.

Blind: Wo ist denn hier der Ausgang?

spa: Da vorne.

Blind: Wo?

spa: Na da!

Blind: Sehr witzig. Ich bin blind.

spa: Ich weiß, ich habe sie doch selbst vorgestellt.

Blind: Ich meine nicht meinen Namen. Ich meine den Zustand.

spa: Wie bitte? Sie sind blind?

Blind: Ja.

spa: Ein blinder Pilot?

Blind: Ja.

spa: Unmöglich.

Blind: Wenn sie wüssten, was da oben im Weltraum so abgeht. Alles glitzert und funkelt! Blitze, Sterne, Explosionen, wechselnde Farben. Es ist unvorstellbar! Vor einigen Jahren da war ich natürlich noch nicht blind. Aber mit der Zeit verbrennen einem einfach die Sehnerven. Bisher hat noch kein Pilot im “Elite 10”-Rank sein Augenlicht behalten.

spa: Das ist ja grauenhaft!

Blind: Aber ein Preis, den man für die Verteidigung der Welt gerne in Kauf nimmt. Außerdem ist man da oben blind schon fast besser aufgehoben. Man verliert nicht so schnell die Übersicht. Außerdem ist die Musik gut.

spa: Ein schönes Schlusswort. Ich bringe sie dann mal zur Tür.

Blind: Vielen Dank.

spa: Wie sind sie eigentlich herein gekommen?

Blind: Durch die Tür.

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