Animal Crossing: New Leaf – Bommelns Bürgermeister berichtet – #2

Ich habe erst einmal davon Abstand genommen, in meinem Keller Erinnerungen zu platzieren. Vor allem so negative wie die an meine Insektenniederlage. Vollständig verworfen habe ich die Idee aber noch nicht. Bevor das geschieht, muss ich Maria noch ein wenig beobachten. Zu ihr komme ich aber später noch einmal. Wenn ich meine Inneneinrichtung schon erwähne, kann ich auch gleich etwas mehr ins Detail gehen.

Der Handel mit Möbeln gehört in Bommeln zu den wichtigsten Freizeitgestaltungsmöglichkeiten, die man sich vorstellen kann. An die Möbelliebe der Bommler musste ich mich erst einmal gewöhnen, mittlerweile habe ich mich aber damit angefreundet. Angefreundet ist, um ehrlich zu sein, untertrieben. Ich habe den Hauptraum meines Hauses auf die bisher höchste Stufe vergrößert, besitze eine zweite Etage, einen Keller und ein Nebenzimmer im Ostteil des Hauses. Und wofür? Um meine Möbel unterzubringen. Mein Schrank platzt aus allen Nähten. Ich habe keinen Platz mehr. Da ich mich nur schwer von Möbeln trennen kann, suche ich Hilfe bei Nook und vergrößere mein Haus. Das hat mich mittlerweile mehr Sternis gekostet als ich noch nachvollziehen kann. Aber ein neues Zimmer löst in mir Glücksgefühle aus und ich kann sehr viel Zeit damit verbringen, einen Raum umzugestalten.

Mein zentrales Zimmer habe ich nach langem Hin und Her in eine Art Spielhölle verwandelt. Billardtisch, Flipperautomat, Mah-Jongg-Tisch, Arcademaschnie und ein großer Fernseher haben sich hier versammelt. Um die spielenden Gäste zu versorgen, wurden Getränkeautomaten und eine Kuchenvitrine aufgestellt. Dekoriert habe ich das Zimmer zudem mit allen möglichen aus Mariospielen bekannten Gegenständen wie einem Superstern, einer Münze oder einer Röhre mit Blume. Betritt man das Zimmer, wird man erst einmal von einem lauten Geräuschchaos empfangen, was nach einer kurzen Gewöhnungsphase aber für ein wahres Wohlfühlambiente sorgt.

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Im Dachgeschoss schlafe ich. Dort stehen neben etwas Krimskrams ein Bett, ein Schreibtisch und ein Schrank. Der Ostflügel dagegen hat noch kein richtiges Konzept. Bisher stehen dort zwei Möbel der Kinderserie und ein paar Dekoartikel. Der Raum ist noch ziemlich klein, wodurch meine Gestaltungsmöglichkeiten recht gering sind. Der Keller wiederum ist voller Gyroide. Diese Geräusche produzierenden Figuren findet man häufig nach Regenstürmen im Boden vergraben. Wer sie dort platziert, habe ich noch nicht herausgefunden. Vermutlich werden die Dinger aber, sobald es der Platz zulässt, wieder aus dem Keller verschwinden. Momentan weiß ich nur noch nicht, wohin mit ihnen.

Selbstverständlich kann ich mich als Bürgermeister nicht nur um die Einrichtung meines Hauses kümmern, auch Bommeln wird verschönert. Die zuletzt angesprochene Brücke wurde dank einiger Spendensternis seitens der Bevölkerung fertiggestellt. Nach der Brücke habe ich auf Wunsch eines Bommlers ein Warnschild errichten lassen. Platziert habe ich es neben Marias Haus. Die letzten 38.000 Sternis habe ich in diesem Moment abbezahlt, wodurch das Schild aller Wahrscheinlichkeit nach morgen in Betrieb genommen werden kann. Maria wird sich ganz bestimmt genauso über das Schild freuen wie ich.

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Na gut, dann rede ich jetzt kurz über Maria. In meinem letzten Text erzählte ich von der von mir platzierten Falle. Es ist mir peinlich, an dieser Stelle zuzugeben, dass mein Plan nicht funktioniert hat. Maria ist nicht in die Falle getappt. Ich bin es selbst. Ja, ich habe meine eigene Falle ausgelöst. Wenigstens stehe ich dazu. Es geschah wenige Stunden nachdem ich die Falle vor Marias Haus vergraben hatte. Ich schlenderte bei Nacht durch Bommeln, achtete nicht auf das, was vor mir lag und steckte mir nichts dir nichts bis zur Brust in einem Erdloch. Zum Glück hat das niemand gesehen. Ich konnte mich nach einigem (selbstverständlich koordinierten) Gezappel selbst befreien. Diese Runde ging an Maria. Zur Belohnung bekam sie ein Warnschild von mir.

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Ein solches Warnschild sollte ich vermutlich neben jeden Baum in Bommeln stellen. Ich weiß schon gar nicht mehr, wie oft ich seit meiner Ankunft von Bienen angegriffen wurde, nur weil ich den falschen Baum geschüttelt habe. Mittlerweile habe ich aus der Sache sogar eine eigene Sportart entwickelt. Immer, wenn mir ein Bienenstock vor die Füße fällt, versuche ich, ihn aufzuheben, noch bevor die Bienen mich stechen können. Das ändert zwar nichts am Endresultat, ich komme mir den Bienen dennoch ein wenig überlegen vor. Die Bommler sehen das meistens anders und sprechen mich nach jeder Bienenattacke auf mein zerstochenes Gesicht an. Als hätte ich das nicht mitbekommen. Wenigstens drückt mir der eine oder andere von ihnen manchmal Medizin in die Hand. Ich weiß übrigens, dass ich Bienen auch fangen kann. Ich habe schließlich bereits eine von ihnen ins Museum gebracht. Aber meistens habe ich beim Auftauchen des Bienenstocks meinen Kescher nicht sofort griffbereit.

Mit den Bommlern habe ich mich nach mittlerweile über einer Woche gut anfreunden können. Selbst Maria und ich tolerieren uns. Zwar kann sich Maria ihre zweideutigen Bemerkungen nie ganz verkneifen, dennoch unterhalte ich mich hin und wieder mit ihr. Es hat mich sehr gefreut, einen weiteren Einwohner in Bommeln begrüßen zu dürfen: Den Hahn Tschiwi. Er ist zwar manchmal etwas schlecht gelaunt, letztendlich bin ich aber der festen Überzeugung, dass er eine Bereicherung für Bommeln darstellt.

Bommeln wächst aber nicht nur auf die reinen Bevölkerungszahlen bezogen. In der Innenstadt hat ein neues Geschäft seine Türen geöffnet. Das Faultier Gerd verkauft hier von nun an Blumen und Bäume. Gerd hat hin und wieder sogar Äxte im Sortiment, die es mir endlich erlauben, ein paar Bäume umzupositionieren. Aber bei Gerd hört Bommelns Entwicklung noch lange nicht auf. Nepp und Schlepp haben angekündigt, ihren Laden vergrößern zu wollen. Leider wird er aus diesem Grund morgen geschlossen bleiben. Aber die Vorfreude steigt dadurch nur umso mehr. Außerdem gibt es eine weitere Baustelle in der Innenstadt. Zwischen dem Modegeschäft und dem Museum steht ein riesiges Gerüst. Was dort gebaut wird, weiß ich nicht. Irgendwie wird einem hier selbst als Bürgermeister viel verheimlicht. Aber was soll´s. Ich ertappe mich mehrmals am Tag dabei, wie ich vor dem Gerüst stehen bleibe und versuche, Hinweise auszumachen.

Apropos Museum: Eugen, der Museumsleiter dürfte mit meinen Leistungen als Bürgermeister mehr als zufrieden sein. Mittlerweile hat sich das leere Museum in einen Ort verwandelt, der von den Bommlern gerne besucht wird, um sich die Zeit zu vertreiben und etwas über die Tierwelt Bommelns zu erfahren. Ich habe sogar bereits ein paar Dinosaurierskelette fertiggestellt. Auf den T-Rex bin ich ganz besonders stolz. Lediglich der Bereich für Kunstwerke ist noch immer vollständig leer. Es ist ungemein schwer, an Gemälde oder Statuen zu kommen.

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Die einzige Möglichkeit hierfür stellt wohl Reiner dar, der Bommeln bisher aber nur ein einziges Mal aufgesucht hat. In seinem Zelt verkauft er Gemälde und Statuen, die sich eigentlich gut im Bommler Museum machen würden. Als Bürgermeister ein paar Sternis in die Kunstausstellung zu investieren, ist selbstverständlich. Leider ging meine erste Tat in diese Richtung ziemlich schief. Dass mit Reiner etwas nicht stimmt, war schon kurz nach dem Betreten seines Zeltes klar. Jeder Besucher darf nur einen der vier ausgestellten Artikel kaufen. Man darf sie nach der Bezahlung aber nicht direkt mitnehmen. Reiner schickt sie einem zu, wenn er die Stadt verlässt. Verdächtig? Allerdings. Als am Folgetag sein Paket bei mir eintraf, staunte ich nicht schlecht, als mir Eugen nach kurzer Betrachtung erklärte, dass es sich hier um eine Fälschung handelte. Ich war kurz davor, Reiner Stadtverbot zu erteilen, da erklärte mir Eugen jedoch, dass Reiner den Kunsthandel als Spiel ansieht und er seinen Kunden nicht nur Kunst, sondern auch Nervenkitzel anbieten möchte. Ich weiß noch nicht, was ich von der ganzen Geschichte halten soll. Aber letztendlich muss ich mich wohl seinen Regeln unterordnen. Das Museum soll gefüllt werden.

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Reiner ist nicht der einzige Besucher Bommelns. Die Stadt wird immer wieder von Fremden aufgesucht, die ihre Dienste anbieten möchten. Da wäre zum Beispiel das Kamel Aziza. Sie verkauft einem auf Wunsch einen Teppich und eine Tapete. Der Trick dabei: Man bezahlt 3.000 Sternis, ohne zu wissen, was man bekommt. Nach Erhalt der Sternis betritt sie das Haus ihres Kunden und ersetzt den ursprünglichen Wand- beziehungsweise Bodenschmuck durch von ihr ausgewählte Artikel. Natürlich bekommt man die alten Sachen von ihr zurück. Wenn sie fertig ist, gibt sie einem Bescheid und man darf sein Haus wieder betreten und sich vom Resultat überraschen lassen. Natürlich ist ein Umtausch ausgeschlossen, aber wenn einem ihr Dekorationsvorschlag nicht gefällt, kann man den ursprünglichen Zustand ja schnell wieder herstellen.

Die wohl aufregendste Begegnung hatte ich aber mit dem Otter Johannes. Als ich eines Nachts nach Muscheln tauchte, stieß ich auf eine Kammmuschel. Während ich mich freute, tauchte plötzlich wie aus dem Nichts Johannes hinter mir auf. Er fragte, ob er die Kammmuschel haben könne. Ich war zu überrascht, um großartig über die ganze Sache nachzudenken, darum überreichte ich ihm die Muschel einfach. Er gab mir aus Dank eine Lebensweisheit mit auf den Weg, die ich leider nicht verstand. Außerdem erhielt ich eine Schiffskanone. Muschel gegen Kanone? Ein fairer Tausch. Ein paar Tage später traf ich erneut auf Johannes. Wieder hatte er gesehen, wie ich eine Kammmuschel aus dem Meer zog. Ob er mich immer beobachtet, sobald ich das Meer betrete? Ich glaube, ja. Macht mir das Angst? Ein wenig. Aber solange er nur Gegenstände tauschen möchte, kann ich seine stetige Anwesenheit akzeptieren.

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Tauschen ist bei den Bommlern und allen anderen Besuchern, wie man sieht, hoch angesehen. Einmal traf ich zum Beispiel bei einer Wanderung auf Tim. Ich unterhielt mich mit ihm und dabei fiel mir auf, dass er von einem Floh befallen war. Sofort verdächtigte ich Marga, ließ mir jedoch nichts anmerken. Ich griff zum Kescher und befreite Tim von seinem unerwünschten Untermieter, wofür er sich auch umgehend bedankte. Außerdem wollte er wissen, ob ich eine Idee hätte, mit was für einem kleinen Gegenstand er seine Wohnung aufpeppen könnte. Mehr aus Spaß bot ich ihm den gerade gefangenen Floh an. Tim war begeistert. Er war plötzlich wie besessen von der Idee, den Floh zum stärksten Floh in ganz Bommeln zu machen. Da ich ihn nicht von seinem Plan abbringen wollte, überreichte ich ihm das Tier. Er bedankte sich, indem er mir einen Wäschetrockner schenkte. Floh gegen Wäschetrockner. Alltag in Bommeln. Übrigens schaue ich nun hin und wieder bei Tim zu Hause vorbei, um mich davon zu überzeugen, dass er den Floh noch immer bei sich hat. Nicht, dass er ihn irgendwann auf Marga hetzt.

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In anderen Städten geht es übrigens, wie ich erfahren durfte, in Bezug auf den Tauschhandel nicht anders zu. Vor ein paar Tagen nahm ich Kontakt zu Zibingen auf, der Nachbarstadt von Bommeln. Die dort lebende Bürgermeisterin Zib hat Bommeln bereits den einen oder anderen Besuch abgestattet. Selbstverständlich ließ ich es mir nicht nehmen, ebenfalls in Zibingen vorbeizuschauen. Auch dort gibt es einen Haufen interessanter und freundlicher Bewohner, mit denen ich einige spannende Gespräche führte. Auch Reiner hatte dort bereits sein Zelt aufgeschlagen. Ich ließ mir von der Fälschung nichts anmerken und erstand stattdessen eine Statue. Ob es sich bei ihr wieder um eine Fälschung handelt, werde ich aber erst morgen erfahren.

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Morgen erreicht mich also ein neues und diesmal hoffentlich echtes Kunstwerk. Nepp und Schlepp haben geschlossen. Ob die Bauarbeiten in der Innenstadt morgen abgeschlossen sein werden, weiß ich nicht. Mein Ziel, den Kredit für meine Hausvergrößerung abzuzahlen, steht. Danach werde ich mir wohl einen Westflügel errichten lassen. Außerdem werde ich einen neuen Bauauftrag erteilen. Das Warnschild ist schließlich fertig. Soweit die Planungen. Ganz ehrlich? Obwohl all das schon nach einem Haufen Spaß klingt, freue ich mich noch viel mehr auf das, was sich mir unerwartet in den Weg stellen wird. Selbstverständlich werde ich auch darüber berichten.

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