Wisst ihr, was ich schade finde? Dass man mit LEGO-Figuren alles nachspielen kann außer brutale Kriegsszenarien der Lebensfreude. Das ist wirklich traurig. Ja, klar, es gibt “Star Wars”-Sets aber seien wir doch mal ehrlich: “Star Wars” ist viel zu sauber. Ich will RICHTIGEN Krieg.
Gut, dass es die Firma Best-Lock gibt. Diese bietet nämlich folgendes Nicht-LEGO-Set der Liebe an:
Für zwei Euro erhält man hier eine Handvoll Krieg nach Hause. Das ist nicht nur billig, es sieht auch so aus.
Die Mini-Fig auf dem Vorschaubild erweckt nicht nur den Eindruck, als hätte sie in ihrem Leben alles gesehen, sie hat sich dies auch noch in Form von Augenringen ins Gesicht tätowieren lassen.
Aber sehen wir uns doch zunächst die Fahrzeuge an. Das heißt wieder einmal: Sortieren!
Sofort fallen die Aufkleber auf.
Man bedruckte eine Klebefolie mit Flecken, ritze mit einer Ritzvorrichtung darauf herum und erhielt Militäraufkleber. Gar nicht mal so dumm.
Aber zu den Aufklebern komme ich später noch einmal. Es muss gebaut werden.
Ich brach mir übrigens fast die Finger beim Versuch, dieses Teil auf dem Mororrad anzubringen.
Und dann freute ich mich immer wieder sehr darüber herauszufinden, welche Farben die Steine hatten, die ich für die durchzuführenden Schritte benötigte.
Trotz der Probleme schaffte ich es aber, ein Gefährt zu fabrizieren.
Das Funkgerät lässt sich übrigens nicht so am Fahrzeug anbringen, wie es die Vorschau vermuten lässt. Die Halterung passte nicht in die Lücke zwischen Griff und Funkgerät. Blöd.
Auf zum Auto!
Tadaa!
Es fehlten keine Teile. Es blieb sogar etwas übrig. Eine Waffe für die Mini-Fig und dieses Ding.
Ich weiß leider nicht, was für eine hochmilitärische Spezialausrüstung sich hinter diesem Haufen Plastikrest verbirgt. Darum habe ich es weggeworfen. Was ich dagegen weiß: Das Auto geht in Ordnung.
Es hat das typische Imitateproblem: Manche Teile passten nicht so gut zusammen, hier und da ist etwas schief. Aber selbstverständlich schraubt man bei Produkten dieser Art seine Erwartungen grundsätzlich ein wenig runter.
Das ist die perfekte Überleitung zur Soldaten-Mini-Fig. STILLGESTANDEN!
Wenn ihr noch jemanden für das amerikanische Zatoichi-Remake sucht, dann habe ich hier einen Vorschlag.
“HALLO?”
“IST DA JEMAND?”
“HALLO? ICH KANN NICHTS SEHEN!”
Der arme Militärmann.
Ich will mir die Augenringe genauer ansehen und entferne den Helm. Der sich mir nun in den Weg stellende Anblick überrascht mich.
Der trägt doch tatsächlich eine Sonnenbrille unter seinem zu tief sitzenden Helm!
Ein bisschen schief sitzt sie ihm auch noch auf der Nase.
Fantastisch.
Der Kerl will wirklich gar nichts mehr vom Krieg wissen und schottet sich deswegen mit Sonnenbrille und Helm vollkommen ab.
So stellt er natürlich den idealen Motorradfahrer dar. Rücksichtsloser als die hier in Frankfurt ist der Kerl bestimmt nicht.
Anscheinend mag unser Freund sein Motorrad. Ihn von ihm runterzubekommen war gar nicht so einfach.
Aber mit ein bisschen Gewalt konnte schon jeder Krieg entschieden werden.
Um meinen Sieg zu feiern, setze ich den Soldaten in das Auto.
Passt.
Und durch das niedrige Fenster kann er sogar noch weniger sehen als vorher.
Stickerzeit!
Mein Ziel: Das Auto mit Hilfe der Aufkleber so aussehen zu lassen wie auf der Verpackung.
Ein paar Minuten voller Geschicklichkeit später: Erfolg!
Das Ganze war so erfolgreich, dass sich unser Soldat wieder einmal nicht von seinem Fahrzeug trennen wollte.
Ich brachte es nicht übers Herz, ihm sein Andenken zu entreißen.
Aber gut. Das war also der Soldat.
Nein, Moment. Ich habe noch ein Geschenk für ihn. Er ist definitiv noch zu ungetarnt. Gut, dass noch 30.000 Sticker übrig blieben.
Fertig.
Was für ein Typ.