Auf meiner Festplatte schlummert ein Mixtape bestehend aus vier Liedern. Das zweite Lied auf dem Album heißt »Blasenfrosch«. Die zweite Strophe des Lieds »Blasenfrosch« lautet:
Der Frosch, das war ein Mistekerl,
den hatte gar kein Kindle gern,
denn er war immer bös am sein
und stellte liebend gern ein Bein.
Da fiel ich auf die Nase drauf,
da platzte mir der Blutkreislauf,
und ich schrie ganz laut: »BLUTE MARSCH?
Oh Blasenfrosch, du bist ein Arsch!«
Der Blasenfrosch, der grinste nur,
der Mistekerl war ganz schön stur.
Ich sagte ihm: »Das wirst du büßen!«
und zog die Socken von den Füßen.
Mit einer Schere schnitt ich schnell
nen Nagel ab und grinste hell.
Den Nagel steckte ich ganz tief
in seine Blase und ich rief:
Ich möchte nicht verraten, was ich rief, da diese Überraschung lediglich in Form eines Lieds die vorgesehene Wirkung zeigen kann. Das Mixtape ist nicht gut und wird in seiner aktuellen Form nie veröffentlicht werden.
Dabei hatte ich mal vor, es zu veröffentlichen. Und zwar an dem Tag, an dem irgendeiner meiner Tweets auf Twitter über eintausend Likes erhält. Das macht man schließlich so. Gelingt es jemandem, einen beliebten Tweet zu schreiben, wird in einem Folgetweet in der Regel auf einen Soundcloud-Link hingewiesen, weil die Person, die da gerade all das Lob einheimst, dort selbstverständlich einen Account besitzt. Mittlerweile ist dieser Umstand sogar zu einer Art Running Gag geworden. Wir sind gesellschaftlich an dem Punkt angekommen, an dem sich Leute mit erfolgreichen Tweets ironisch dafür entschuldigen, keinen Soundcloud-Account zu haben.
Auch mein Mixtape war einmal auf Soundcloud. So, dass es niemand finden konnte, bis ich es freischalten würde. Das geschah nie, weil ich irgendwann merkte, wie langweilig Twitter ist. Was natürlich die Ausrede von Personen darstellt, die es so aussehen lassen wollen, als würde es sie nicht kümmern, wie viele Likes einer ihrer Tweets abbekommt, und dass sie viel zu irrelevant sind, um jemals eintausend Likes für irgendwas zu erhalten. Was interessieren mich Likes? So etwas Albernes. Die heutige Jugend, ich sage es euch. Hat vollkommen den Fokus verloren.
Das Mixtape zählt zu den vielen Dingen, die ich in meinem Leben ausprobiert und nicht veröffentlicht habe. Seine Anfertigung hat zwei Tage gedauert. Die meisten Beats habe ich mit dem Mund erstellt. Ich habe Geräusche gemacht, aufgenommen und verzerrt. Das Übliche, wenn man kein Instrument spielen kann, aber Musik machen möchte. Natürlich kann man sich alternativ jemanden suchen, der des Musikspielens mächtig ist, aber warum der Aufwand? Und fertige, kostenlose Beats runterladen? Nicht mit mir. Ich lade mir ja auch nicht einfach vorgeschriebene Absätze für mein nächstes Buch runter. Der Vergleich mag so sehr hinken wie ich in der oben zitierten Strophe, nachdem mir der böse Blasenfrosch ein Bein gestellt hat, doch soll es hier nicht weiter um Details gehen. Ich habe das Ding doch sowieso komplett für mich erstellt. Weil ich schon immer mal Musik hatte machen wollen. Also habe ich Musik gemacht.
Ich hatte auch schon immer mal Let’s Plays machen wollen, also Videospiele spielen, mich dabei filmen und dies ins Internet stellen. Auch dies tat ich. Ich suchte mir schlechte Spiele heraus und spielte sie durch. Meistens irgendwelche Wimmelbildspiele oder billig gemachte Simulatoren. Diese Videos haben mir immer sehr viel Spaß gemacht. Aber irgendwann war ich durch damit und suchte mir etwas Anderes.
Ich hatte auch schon immer mal eine eigene Wrestling-Liga leiten wollen. Natürlich eine virtuelle. Diesen Wunsch setzte ich gleich auf zwei unterschiedliche Weisen in die Tat um. Einmal mit dem Programm »M.U.G.E.N.«, das Kampfspiele wie »Street Fighter« oder »Mortal Kombat« simuliert und für das unzählige Menschen im Grunde jede Figur nachgebaut haben, die schon einmal in einem Kampfspiel mitgekämpft hat oder zu irgendeiner bekannten Sache gehört, egal ob Film, Serie, Buch oder Videospiel. Das andere Programm hört auf den Namen »Fire Pro Wrestling World« und ist eigentlich ein Spiel. Wie auch immer. Es hat einen Editor, um darin Figuren zu bauen und im Anschluss gegeneinander antreten zu lassen. Und das tat ich. Ich baute und baute und baute und erstellte etwa fünfzig Kämper*innen, die sich in über sechzig Videos durch einen ebenfalls selbst erstellten Ring prügelten. Dann wurde mir der Kanal gesperrt, weil eine deutsche Firma es nicht so geil fand, dass ich einen Charakter aus einer Kinderserie für mein Gekloppe verwendete, für den ich selbstverständlich nicht die Rechte erworben hatte. Also suchte ich mir etwas Anderes.
Ich hatte auch schon immer mal… sehr viele andere Dinge vor. Es gab mal eine Zeit, da hatte ich jeden Tag einen Text schreiben wollen. Das tat ich. Zwei Wochen lang. Dann hatte ich jede Woche einen Text schreiben wollen. Auch das tat ich. Etwa ein Jahr lang. Dann schrieb ich über die Monster aus der Serie »Power Rangers«. Dann über billige »LEGO«-Imitate, im Speziellen die Figuren daraus. Ich erzählte in Videoform Geschichten mit Hilfe von Story Cubes, also Würfeln mit kleinen Bildern drauf, die einen zu abwechslungsreichen Geschichten inspirieren sollen. Das tat ich einhundertsiebenundzwanzig Tage lang. Ich habe Comics über gelangweilte Pinguine gezeichnet. Über fünfhundert Stück. Über viele Jahre verteilt. Ich habe Videospielcharaktere in Textform interviewt. Die obige Auflistung ist übrigens nicht chronologisch. Manches geschah parallel. Manches, als ich vierzehn Jahre alt war, anderes wiederum als ich über dreißig Jahre alt war.
Ich könnte mit meiner Auflistung weitermachen. Seitenlang. Und das ist wirklich nicht übertrieben. In den obigen Absätzen befinden sich ausschließlich Dinge, die ich irgendwo veröffentlich habe. Es gibt mehr davon. Viel, viel mehr. Und dann ist da noch das unveröffentlichte Zeug. Ich habe mal in einer Physiksimulation eine Dartscheibe für Murmeln gebaut, weil… ach nein, man muss ja auch nicht alles verraten.
Worauf will ich hier eigentlich hinaus? Tja. Gar nicht so einfach. Zunächst einmal auf einen meiner Grundsätze: Wenn du Lust auf etwas hast, dann mach es einfach. Das Gefühl, zu bereuen, etwas nicht probiert zu haben, finde ich schlimm. Lieber scheitere ich mit etwas und weiß dann, dass es mir nicht liegt, als für immer daran zu denken, dass ich es wenigstens einmal hätte probieren sollen. Man muss hier selbstverständlich die eigenen Ansprüche runterschrauben. Ich wusste von Anfang an, dass mein Mixtape nicht die Qualität einer Studioproduktion erreichen würde. Aber auf eine merkwürdige Art und Weise war ich mit dem Endresultat zufrieden. Ich mochte die bescheuerten Texte, die über die bescheuerten Beats flogen wie ein flugunfähiger Vogel durch einen Sandsturm. Es holtert und poltert, aber es ist eben mein Mixtape. Und ich weiß jetzt, was es bedeutet, Musik zu machen. Ich kann es nicht. Aber ich habe den Aufwand kennengelernt, den es benötigt. Und dieser ist mir zu hoch.
Ich werde mein Mixtape stets in Ehren halten. Genau wie meine Videos. Meine Comics. Und meine Texte. Einen Großteil meiner erstellten Sachen teile ich schließlich mit der Welt. Ich mag sie so sehr, dass ich nicht davor zurückschrecke, sie der Öffentlichkeit zu zeigen. Ich stehe zu ihnen. Denn sie sind ein Teil von mir. Und das war schon immer der Hauptzweck dieser Internetseite, von spa-zone.de: All den Quatsch sammeln, den ich so raushaue. Das Archiv dieser Seite ist enorm. Oder besser: War enorm. Denn momentan ist es leer. Alles ist weg.
Zunächst die beruhigenden Worte: Nein, nichts ist weg. Wirklich nicht. Alles ist noch da. Es ist nur offline. Zumindest für die Öffentlichkeit. Jede Rubrik, jeder Text und jedes Bild… was auch immer mal auf spa-zone.de zu finden war, existiert noch auf meiner Festplatte und zur Sicherheit auf dem Server eines Cloud-Dienstes. Sogar die Namenstage-Liste, die man auf meiner Seite finden konnte, als sie gegründet wurde. Und an die sich vermutlich niemand mehr erinnern kann, der sie heute noch besucht. Vor allem nicht die Internetseite, von der ich diese Liste damals einfach runterkopiert hatte. Zumindest hoffe ich das.
Warum ist alles weg? Das hat viele Gründe. Wer meinen letzten Text über meine Depressionen gelesen hat, kann es sich vermutlich denken: Ich brauchte Abstand von dieser Zeit, in der ich nicht wusste, was ich mit mir anstellen sollte. Das Wort »Neuanfang« ist ein bisschen übertrieben, aber mir fällt gerade nichts Besseres ein. Diese Internetseite begleitet mich mittlerweile über die Hälfte meines Lebens. Ich habe mit ihr zusammen viel erlebt. Einmal wurde ich sogar wegen ihr angezeigt und die Polizei stand bei mir zu Hause vor der Tür, weil jemand ein Problem mit ihren Inhalten hatte. Dazu sollte ich mich aber vermutlich besser nicht mehr äußern. Keine Fragen, bitte.
Ich brauchte Abstand von dem auf spa-zone.de vorherrschenden Chaos. Dieser Wust aus von mir erstelltem Zeug machte es mir nicht einfach, über meine Vergangenheit und meine Zukunft nachzudenken. Was war erfolgreich? Was war ein Fehlschlag? Wenn man beginnt, die eigene Internetseite auf diese Art und Weise durchzusehen, dann läuft etwas falsch. Das hatte diese Seite nicht verdient. Das meinte auch meine Therapeutin. Sie war ein großer Fan meines Tatendrangs und als ich ihr während einer Sitzung erzählte, dass ich ein paar Tage zuvor Musik gemacht hatte, freute sie sich sehr. Sie sah meine Motivation, sah aber auch, dass ich gerade in einer Phase steckte, in der ich versuchte, etwas zu finden, was ich von Herzen gerne machen wollte. Sie sagte mir, ich solle ruhig alles probieren und ich müsse niemandem etwas davon zeigen. Ich sei auch nicht dazu verpflichtet, irgendeins meiner Projekte zu beenden. Oder regelmäßig fortzusetzen. Grundsätzlich sollte ich nichts davon als Verpflichtung sehen. Etwas anderes war wichtig: Ich sollte nicht einfach nur alles mögliche anfangen und dann weiterziehen. Ich sollte jedes Experiment bewusst wahrnehmen und darüber nachdenken. Ich sollte viel Wert darauf legen, durch all das Herumprobieren meinen Fokus wiederzufinden. Experimentieren ist toll, gut und wichtig, aber man muss daraus auch irgendwelche Lehren ziehen. In diesem Fall für sich selbst und das eigene Verhalten. Und die eigenen Ziele. Manchmal musste man dafür auch erst einmal seine Vergangenheit hinter sich lassen.
Darum nahm ich hier alles offline. Ich musste aufräumen. Darum erstellte ich gemache.de. Einmal, weil ich die Domain so gut fand, aber auch, weil ich mich etwas mehr auf Neues fokussieren wollte. Eine Seite mit vereinzelten Projekten. Nur Neues. Kein alter Ballast. Keine alten Verpflichtungen. Das klappte ganz gut. Die Videos mit den Story Cubes finde ich sensationell und ich bin von mir selbst beeindruckt, weil ich das so unglaublich lange durchgehalten habe. Und ich bin…
Halt.
Aktuell geht es mit der Reihe nicht mehr weiter. Weil mir gemache.de gezeigt hat, was ich eigentlich machen möchte.
Wenn man mich früher gefragt hat, was ich mal werden möchte, habe ich ab einem gewissen Alter »Schriftsteller« geantwortet. In meiner Familie konnte damit eigentlich niemand etwas anfangen. Ich nenne uns mal – und zwar überhaupt nicht abwertend gemeint – eine »Arbeiterfamilie«. Man arbeitete in einer Autowerkstatt, einem Büro oder als Elektriker. Das waren Berufe bei uns. Schriftsteller? Niemand. Wie wird man das eigentlich? Ganz komischer Wunsch. Aber na ja. Kann er ja werden. Wenn er parallel dazu etwas Richtiges macht. Eine Ausbildung zum Industriekaufmann zum Beispiel. Irgendwie konnte niemand etwas mit meinem Wunsch anfangen. In unserer Familie gab es keine Künstler. Ich wurde nicht unterstützt. Nicht aus Boshaftigkeit, sondern einfach, weil man nicht wusste, wie. Man las meine Texte zwar, kam aber nicht auf die Idee, dass man sie weitergeben könnte. Oder rumzeigen könnte. Oder mein Talent fördern könnte. Mit etwa fünfzehn Jahren hatte ich mein erstes Buch geschrieben, das in seiner damaligen Form zwar nicht wirklich gut war, aber hey: Mit fünfzehn! Ein Buch! Etwa im gleichen Alter schenkte ich meinem Vater zum Geburtstag eine Textsammlung von mir. Selbst ausgedruckt. Mit ausgewählten Texten, die ich mochte. Er hat sich natürlich darüber gefreut. Aber es wurde eben auch nicht mehr daraus gemacht. Man kam einfach nicht drauf, dass man diese Motivation unterstützen könnte. Darum stellte ich damals alles von mir ins Internet. Weil ich dort beachtet wurde und Rückmeldungen bekam.
Dass ich es letztendlich doch geschafft habe, ein Buch zu schreiben, wundert mich bis heute. Glücklicherweise hatte die familiäre Ignoranz meine Motivation nicht gänzlich im Keim ersticken können. Dank des Internets. Dank spa-zone.de. Dank den bereits erwähnten vielen Rückmeldungen. Der Wunsch, Schriftsteller zu werden, wurde in meinem Innern nie leiser. Und dann lernte ich eine Frau kennen, die mich später heiratete und dabei unterstützte, den Wunsch Wirklichkeit werden zu lassen. So entstand, nachdem ich meine Ausbildung zum Industriekaufmann beendet hatte, mein erstes Buch: »Nicht immer nur meckern«. Oh ja. Mein »erstes« Buch. Das ist ja der Wahnsinn. Ich habe noch zwei weitere geschrieben.
Um diese Bücher soll es an dieser Stelle eigentlich gar nicht gehen. Wichtig ist: Es gibt sie. Der Weg zu ihnen war schwer. Aber das wird vermutlich jeder Autor sagen. »War nicht leicht.« Ja, Danke für die Rückmeldung. Wie auch immer.
Gemache.de hat mir gezeigt, was ich machen möchte. Vielleicht habe ich die Domain ja deswegen gewählt. Weil ich schon vorher wusste, dass es so sein würde. Es ging nicht nur um das gegenwärtige Gemache, sondern auch um das zukünftige. Das ist selbstverständlich Quatsch. Ich habe es nicht vorher gewusst. Aber eventuell kann man das ja später irgendjemandem gegenüber behaupten, der etwas über meine Vergangenheit wissen möchte. »Haben Sie schon immer gewusst, dass sie einmal so viele Bücher schreiben würden?« »Habe ich Ihnen schon von meiner Internetseite gemache.de erzählt? Der Seite über meine Gegenwart mit Ausrichtung auf die Zukunft?« Ja. So werden sie irgendwann ablaufen. Die Interviews.
Also, was möchte ich denn jetzt machen? Eine Sache ganz bestimmt nicht: Schnell zum Punkt kommen. Dafür schreibe und umschreibe ich zu gerne. Macht ja auch Spaß. Die Leute zappeln und sich dabei stets selbst fragen lassen, ob sie das jetzt lustig und unterhaltsam finden oder nicht. Die Antwort auf die Frage lautet: Schreiben. Ganz einfach. Schreiben.
Warum bin ich mir da so sicher? Weil ich alles andere mittlerweile ausprobiert und kein einziges Mal so viel Freude und Zufriedenheit verspürt habe, wie nach der Fertigstellung meiner Bücher. Ich habe früher vermutet, dass ich einfach nur gerne »Geschichten erzählen« möchte. Aber das habe ich zuletzt getan. In meiner Videoreihe »1001 Würfelnacht«. Habe ich ja bereits angedeutet. Einhundertsiebenundzwanzig Geschichten habe ich dort innerhalb genauso vieler Tage erzählt. Ganz spontan in die Kamera. Nur ich, eine Kamera, ein Mikrofon und neun erwürfelte Bildchen. Und irgendwann fiel mir dann auf, dass einige dieser Geschichten nicht nur wahnsinnig gut waren, sondern noch besser gewesen wären, wenn ich sie aufgeschrieben und etwas mehr Arbeit in sie gesteckt hätte. Denn das ist so eine Sache bei mir. Ich stecke gerne wahnsinnig viel Arbeit in meine Texte. Je älter ich werde, desto schlimmer und dadurch auch besser wird das. Und erinnert ihr euch noch an das, was ich über das Musikmachen geschrieben habe? Der Aufwand ist mir zu hoch. Tja.
Schreiben macht mir Spaß. Auf diese merkwürdige Art und Weise. Ich fluche währenddessen gerne mal leise vor mich hin. Es klappt nicht immer. Ich streiche Sachen, die ich abscheulich finde, und merke dann am Ende, dass sie besser waren als alles, was danach entstanden ist. Dann ärgere ich mich darüber, dass ich keine Sicherungskopien mache. Zumindest nicht bei Texten, die am Ende keine Bücher ergeben sollen. Von meinen Büchern gibt es unglaublich viele Sicherungskopien, die leider alle nicht richtig benannt wurden, wodurch ich tatsächlich nicht mehr weiß, welche Datei jetzt die finale Version meines ersten Buches ist. Und kommt mir jetzt nicht mit dem Bearbeitungsdatum. Das sagt gar nichts aus, weil ich mehrmals die falschen Dateien bearbeitet und danach abgespeichert habe. Es ist kompliziert. Aber letztendlich natürlich auch egal. Chaos. Schreiben ist toll.
Wichtig ist, dass ich endlich weiß, was ich WIRKLICH machen möchte. Schreiben. Selbstverständlich bedeutet das nicht, dass ich keine Videos mehr machen werde. Vielleicht werde ich mich irgendwann auch mal hinsetzen und das Mixtape neu aufnehmen. Mit noch besseren Beats. Mit noch besseren Texten. Aber Schreiben soll meine Priorität bleiben. Oder besser: Erst einmal wieder zu meiner Priorität werden. Denn das war es viel zu lange nicht. Weil ich meinen Fokus verloren habe.
Das meine ich aber gar nicht so negativ. Ich habe den Fokus verloren, weil ich ihn wiederfinden wollte. Weil ich mir sicher sein wollte, was mein Fokus sein soll. Videos machen? Geschichten erzählen? Musik machen? Comics zeichnen? Schreiben? Ich habe vieles probiert. Und jetzt bin ich mir sicher, was ich machen möchte. Und ich muss mir nicht mehr sagen: »Ach, hättest du das und das doch mal ausprobiert.« Denn ich habe vieles ausprobiert. Sehr vieles. Fast alles. Zumindest alles, was mir in irgendeiner Form Spaß machen könnte.
Der Plan ist deswegen auch sehr simpel: Schreiben. Texte wie meinen letzten. Texte wie diesen. Aber auch andere Sachen. Geschichten zum Beispiel. Kurze. Lange. Ich will auch wieder die Welt beobachten und darüber schreiben. Wie auch immer. Hauptsache schreiben. Und nach und nach werde ich das Archiv dieser Seite wiederherstellen. Nach und nach werden die Rubriken dieser Seite wiederkommen. Ich werde auch die Rubriken meiner anderen Test- und Versuchsinternetseiten hier online stellen. Nach und nach soll spa-zone.de wieder zu dem werden, was sie schon immer war: Ein Sammelsurium aus all den Dingen, die ich in meinem Leben gemacht habe. Das wird vielleicht ein paar Wochen dauern, eher aber ein paar Monate. Oder sogar Jahre. Irgendwann wird alles wieder hier versammelt sein. Und dann bin ich zufrieden.
Weil ich nach all den Jahren, all den Experimenten, all den Versuchen, all den Internetseiten, all den Projekten, all dem Zeug endlich meinen Fokus gefunden habe. Ich weiß wieder, was ich machen will: Schreiben. Zuerst meine Bachelorarbeit. Und danach: Bücher. Und zwischendurch ganz viele Texte über alles. Denn ich habe noch so viel zu erzählen.