Das chaotische Filmdutzend – #3

Da ich meine Freizeit gern in abgedunkelten Räumen vor erhellten Bildschirmen verbringe, laufen mir in regelmäßigen Abständen diverse Filme über den Weg. Gerne würde ich über jeden von ihnen vereinzelte Rezensionen schreiben, leider macht das nicht nur sehr viel Arbeit, sondern mittlerweile einfach jeder. Darum gehe ich anders an die Sache heran. Ich nehme mir die zwölf letzten Filme vor, die ich gesehen habe und verpacke sie in einen einzigen Text. Ohne ihre Titel zu nennen.

Dabei entsteht ein chaotischer Mix aus Informationen, Nebensächlichkeiten und Meinungen. Erst zum Schluss wird dann kurz aufgelistet, welche Filme in welcher Reihenfolge erwähnt wurden. Wenn ich einen Film kurz hintereinander mehrmals gesehen habe, kann er auch wiederholt angesprochen werden. Es geht eben einfach um die letzten zwölf gesehenen Filme meines Lebens. Wer beim Lesen raten möchte, worum es gerade geht, darf dies selbstverständlich gerne tun.

Über die kalten Tage kann man eigentlich nicht viel machen. Es ist kalt und überall liegt Schnee. Was soll man da schon groß unternehmen? Gut, man könnte Skifahren. Das ist mir aber zu riskant. Schließlich könnte man jederzeit von nach Genexperimenten mutierten Riesenspinnen ohne Sättigungsgefühl angegriffen werden. Denen macht Kälte nämlich nichts mehr aus. Dafür geben sie Geräusche von sich. Aber das gehört sich ja mittlerweile so unter Riesenspinnen.

Selbstverständlich hat der dafür verantwortliche (böse) Wissenschaftler kein Interesse daran, die Tiere zu töten. Der (gute) Skilehrer dafür schon. Die Handlung an sich ist zwar nach all den anderen Filmen dieser Art bekannt, dafür hat man sich bei den Spinnen etwas Besonderes einfallen lassen: Jede von ihnen gehört einer anderen Rasse an und hat somit spezielle Fähigkeiten. Klingt wie X-Men, spielt aber definitiv in einer tiefer liegenden Kategorie. Schuld daran sind die hier und da etwas zu billig wirkenden Effekte. Spinnen und Computer passen einfach nicht zusammen.

Gegenteiliges möchte ich aber im Zusammenhang mit Ameisen behaupten. Kommen diese nämlich in Kontakt mit außerirdischen Lebensformen, können sie plötzlich Computer bauen. Aus sich selbst. Das mag jetzt wie ein schlechter Witz klingen, ist aber eine Tatsache. Ameisen haben scheinbar viele solcher Tricks auf Lager. Sie können sich auch zu riesigen Schlagen zusammensetzen und durch die Gegend gleiten. Menschen bleibt hier nichts anderes übrig, als dumm durch die Gegend zu gucken, überrascht zu tun und mit Laserkanonen Pestizide zu verschießen. Gut, dass die Regierung gleich mal eine Bombe auf die Insel werfen möchte, auf der unsere talentierten Ameisenfreunde hausen. Nur ein paar (diesmal gute) Wissenschaftler möchten sich mit den Ameisen unterhalten. Diese haben nämlich Geiseln genommen. Ja, das haben sie. Manchmal sind Filme wirklich SEHR abgehoben.

Da lobe ich es doch, wenn man nicht ganz so sehr in seinen kreativen Gehirnregionen kramt. Vergesst die Alienameisen, ich nähere mich viel lieber wieder unseren Mutantenspinnen. Wobei es ja nicht immer Spinnen sein müssen, die den Menschen ein gefährliches Leben bescheren. Man kann im Bereich des Tierhorrors schließlich aus einem breiten Pool an Möglichkeiten schöpfen. Was würde sich denn sonst so anbieten? Hmm. Genexperimente sind natürlich ein Muss. Böse Wissenschaftler ebenfalls. Aber wie wäre es denn mal mit Fledermäusen? Ja, das klingt gut. Die können nämlich fliegen. Und wecken Erinnerungen an Vampire.

Diese Fledermäuse greifen eine Kleinstadt an, deren Einwohner natürlich nicht an angreifende Fledermäuse glauben. Bis sie wirklich angegriffen werden. Man kennt die Geschichte ja. Die einzige Möglichkeit diese Tiere aufzuhalten stellt für die Regierung übrigens mal wieder ein Bombenangriff dar. Aber unsere Tierexperten versuchen, dies zu verhindern und die Stadt zu retten. Warum erzähle ich das eigentlich? Es ist doch sowieso immer das Gleiche. Dafür sind die Fledermäuse in den Großaufnahmen schön gemachte Puppen. Muss man ja auch mal positiv hervorheben.

Nun möchte ich mich aber von tierischen Bedrohungen entfernen. Schließlich gibt es noch andere Naturgewalten, die den Menschen gefährlich werden können. Zum Beispiel Vulkane. Wenn diese drohen auszubrechen glaubt das, wie bei Tierangriffen, übrigens auch niemand den Experten. Es muss schon erst zum richtigen Ausbruch kommen. Und dann geraten mal wieder alle in Panik und rennen weg. Dafür erhält man so die schönen Zerstörungsszenen, die in Katastrophenfilmen ja nicht fehlen dürfen.

Genauso wie die kleinen, dummen Kinder, die mal eben so das Auto ihrer Mutter klauen um damit auf den explodierenden Berg zu fahren und die Oma zu retten. Ich mag keine Filmkinder. Vor allem nicht in Katastrophenfilmen. Aber habe ich schon die schön anzusehenden Zerstörungsszenen angesprochen? Ja? Gut. Dann weiter.

Denn wenn ich schon von Zerstörungen spreche, kommt mir eine interessante Art in den Sinn, wie man einen eigentlich recht guten Vorgänger filmisch total zerstören kann. Man nimmt einfach das Grundthema des Vorgängers (Fledermäuse), entfernt aber alle anderen Elemente. Die Darsteller sind andere, die Gegend liegt komplett woanders, die Fledermäuse sind auch nicht die gleichen und eigentlich kann ich keine einzige Parallele zwischen den beiden Filmen erkennen. Aber gut, wenn man einfach eine “2” hinter den Titel hängt, kann man vielleicht mehr Leute zum Film zerren, als ohne diese Ziffer. Dennoch halte ich dieses Vorgehen für eine Frechheit.

Genauso wie die Tatsache, dass einem die Hauptpersonen vollkommen egal und unsympathisch sind. Ein übertrieben cooler Militärtrupp will also in irgendeinem Wald einen Wissenschaftler (böse) fangen, der sich aber eine Kampfarmee aus Fledermäusen gezüchtet hat. Langweilig. Der “Held” ist ein dummer Sprücheklopfer und man wäre froh, wenn einfach alle sterben würden. Man hat es wirklich geschafft, den recht guten Namen des Vorgängers vollkommen in den Dreck zu ziehen. Und apropos Namen: Was der Untertitel auch nur um entferntesten Sinne mit dem Film zu tun hat, soll mir mal bitte jemand erklären. Ich komme nicht drauf.

Dabei ist es doch eigentlich ganz einfach: Wähle einen Titel, der zum Film passt. Ein anderes Werk hat dies doch auch problemlos geschafft. Ein honigsüßes junges Mädchen kämpft sich hier durch eine vollkommen durchgeknallte Welt voller geschminkter und kostümierter Verrückter und weiß dabei gar nicht so recht wohin mit all seinen Emotionen. Um mit der Situation zu recht zu kommen, kann sie sich immerhin mit einem Druck auf ihr Herzhalsband in eine Art Superheldin verwandeln. Und das ist auch dringend nötig. Geschminkte und kostümierte Verrückte. Ich habe es ja schon geschrieben. Was einem hierpräsentiert wird ist jedenfalls für das eigene Auge ein wahrer Farbgenuss. Zumindest dann, wenn man mit geschminkten und verkleideten Verrückten etwas anfangen kann. So wie ich.

Von übertriebenen Farben möchte ich nun aber zu übertriebener Dummheit kommen. Man kennt das: Man fährt mit einem Auto voller unsympathischer Gehirnverluste durch den Wald und über ein Bärenbaby und plötzlich kommt dessen Mutter an und will sich unbegründet an einem rächen. Was tun? Sich in Sicherheit bringen oder beim Auto bleiben? Man entscheidet sich für zweiteres und gleichzeitig dafür, dem Zuschauer so unglaubliche Kopfschmerzen zu bereiten, dass dieser am liebsten schreien würde. Viele Szenen ergeben keinen Sinn und wirken eher als Lückenfüller um den Film auf Filmlänge zu ziehen und wenn die heutige Jugend wirklich so dumm ist, wie sie hier dargestellt wird, dann hoffe ich auf eine schnelle Vernichtung der Menschheit. Durch Bärenmütter.

Apropos Mütter: Stimmt es eigentlich, dass man alt geworden ist, wenn man über die Mode der Jugend lästert? Wenn ja, dann möchte ich mich von nun an in die Schublade der Alten begeben. Dabei ist mir Mode doch eigentlich total egal. Aber das hier? Nein. Gut, die in beschriebenem Werk getragene Mode hat trendmäßig schon einige Jahre auf dem Buckel, an den Anblick von Männern in bauchfreien T-Shirts werde ich mich aber wohl nie gewöhnen können. Vor allem nicht mit der Kombination “hochgezogene, weiße Sportsocken unter unglaublich kurzen Sporthosen”. Wie soll man sich denn da auf einen Film konzentrieren?

Vor allem, wenn es sich hier um einen unterdurchschnittlichen Slasher handelt? Jugendliche in Feriencamp, Killer, Morde und so weiter. Man kennt die Geschichte. Wirklich interessant ist hier nur das überraschende Ende. Das Abschlussbild lässt mich auch heute noch erschaudern. Aber muss man sich wirklich durch einen kompletten Film quälen, nur um die guten letzten Sekunden zu sehen? Definitiv nicht. Auch, wenn es schade ist.

Genauso schade, wie meine Abneigung alten Fantasyfilmen gegenüber. Irgendwie kann ich mit diesen nichts anfangen. Oder nur schwer. Der zuletzt gesehene hat mir nämlich doch irgendwie zugesagt. Er ist gut gemacht, hat interessante Wesen und Orte zu bieten und weist keine nennenswerten Längen auf. Leider wurde die Kreativität lediglich auf die Kreaturen- und Umgebungsgestaltung verteilt. Bei der Namensgebung hätte man vielleicht hier und da noch einmal etwas mehr Gehirnvolumen investieren sollen. Dinge wie “Das brutale Monster” oder “Der Wald des Weisen” und so weiter (Namen erfunden, die Originalbezeichnungen habe ich vergessen, sind aber vergleichbar.) müssen doch nicht sein.

Auf der anderen Seite wird einem dadurch im Gegensatz zum zuvor besprochenen Fledermausfilmnachfolger nicht mehr versprochen, als man geliefert bekommt. Wer ein böses Monster erwartet, bekommt auch eins geboten.

Wobei es sich hier wirklich um ein Monster im klassischen Sinne handelt. Im Gegensatz zum nächsten Film. Da sind die Monster nämlich menschlich. Wenn auch auf eine aggressivere Art und Weise. Da hat nämlich ein Virus oder etwas Ähnliches dafür gesorgt, dass sich eine einfache Dokumentation über das Leben von Feuerwehrleuten in einen furchteinflößenden Horrortrip verwandelt. Glücklicherweise denkt der Kameramann aber auch in den brutalsten Extremsituationen daran, seine Kamera auf das Geschehen zu richten. Anstatt zu helfen. Wäre für den Zuschauer ja auch ärgerlich, wenn nicht.

So wird man Zeuge der ein oder anderen Szene die einen zusammenzucken lässt. Die Beschränkung des Drehorts auf ein einziges Gebäude tut dem Film gut, da sie den Zuschauer nicht überfordert und man zudem die versammelten Bewohner langsam kennenlernt. Es herrscht ein durchgängig hoher Spannungsgrad und zum Schluss bleiben zwar einige Fragen offen, diese muss man aber auch nicht unbedingt beantwortet haben. Das wichtigste wurde ja gezeigt.

Genauso wie beim nächsten Film, der mit mal wieder bekannt vor kommt. Ja, tatsächlich. Der nur metzeln wollende Clown ist wieder da und hat die schlechten Darsteller, die schlechte Handlung und auch sonst alles Schlechte mitgenommen. Dafür sind die titelgebenden Metzelszenen immer noch gut gemacht. Im Gegensatz zur deutschen Synchronisation. Diese sorgt nämlich dafür, dass man in Kampfszenen nur noch das “Au” und “Autsch” der Sprecher, nicht aber die umfallenden Regale hört. Nicht einmal hier hat man sich Mühe gegeben.

Das komplette Gegenteil soll den heutigen Text dann auch beenden. Hier ist der eigentliche Film nämlich schon fast Nebensache. Darum hat man diesen auch verändert. Aus einem ehemaligen Kung-Fu-Streifen hat man einfach so den Hauptdarsteller rausgeschnitten und durch einen Amerikaner ersetzt. Gleichzeitig hat man jede Szene neu synchronisiert und so ein Werk geschaffen, dass mir manchmal ein wenig ZU albern ist, hier und da aber auch ein paar wirklich grandiose Szenen zu bieten hat. Und als Freund von Kung-Fu Filmen kann man herzhaft über das Gezeigte lachen. Ich hoffe, dass mir beim nächsten Dutzend das Lachen nicht im Halse stecken bleibt.

Filmliste (Filmnummer – Jahr, Titel, gesehen am)
025-2010, Ice Spiders, 06.02.2010
026-2010, Killerameisen, 06.02.2010
027-2010, Bats: Fliegende Teufel, 06.02.2010
028-2010, Dante´s Peak, 13.02.2010
029-2010, Bats 2: Blutige Ernte, 13.02.2010
030-2010, Cutie Honey, 19.02.2010
031-2010, Grizzly Rage, 19.02.2010
032-2010, Sleepaway Camp, 20.02.2010
033-2010, Krull, 20.02.2010
034-2010, .REC, 20.02.2010
035-2010, 100 Tears, 20.02.2010
036-2010, Kung-Pow, 21.02.2010

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