/// ZiB
“Der City-Hai” mit Arnold Schwarzenegger wurde im selben Jahr produziert wie der thematisch ähnliche Actionfilm “Die City-Kobra” mit Sylvester Stallone. Das fand ich interessant, als ich es bei Wikipedia las, und deshalb möchte ich euch an diesem Wissen teilhaben lassen. Leider haben wir nicht daran gedacht, uns die Kobra für Bobos Tierbox zuzulegen. Das wäre bestimmt ein spannender Vergleich geworden. Aber so muss halt der Hai reichen.
Wie so viele 80er Actionhelden ist Mark Kaminsky ein Cop. Ein verdammt guter. Er trägt einen seltsamen Namen und eine Menge Waffen, mit denen er gerne Explosionen und Tote verursacht. Wegen seiner unkonventionellen Methoden wurde er einst beim FBI gefeuert und führt seitdem als Kleinstadt-Sheriff ein unglückliches Leben. Doch ein ehemaliger Vorgesetzter, dessen Sohn im Dienst getötet wurde, holt Kaminsky für einen Undercover-Einsatz zurück nach Chicago, um die örtlichen Mafiosi aufzumischen. Das FBI wird nämlich wegen Korruption und allgemeiner Unfähigkeit nicht mit den miesen Gangstern fertig.
Ein so großer Schwarzenegger-Fan wie andere in diesem Haushalt bin ich ja nicht unbedingt… und in “Der City-Hai” glänzt er nun wirklich nicht durch großartige Schauspielkunst. Das fällt vor allem auf, weil es nicht nur Daueraction zu bestaunen gibt, sondern tatsächlich auch eine Handlung eingebaut wurde. Die war zwar nicht immer fesselnd für mich, aber immerhin hat man sich bemüht. Trotzdem bleibt der Film für mich ziemliche Durchschnittskost. Ein typischer B-Movie aus den 80ern, der keine nennenswerten Qualitäten hat, dafür aber viele Klischees und seltsame Oneliner. Das wirkt aus heutiger Sicht ein bisschen putzig, ist aber meilenweit von einem Terminator entfernt.
/// spa
Für mich zählt “Der City-Hai” zu den schwächsten Schwarzenegger-Filmen, obwohl man sich darum bemüht hat, hier einen ernsten Mafia-Action-Thriller aufzuziehen. Vielleicht aber auch gerade deswegen. Irgendwie passt hier einiges nicht zusammen. Die Geschichte entwickelt keinerlei Spannung, da man keinen Sympathieträger hat. Kaminsky ist natürlich ein harter Kerl, doch fehlt ihm eben das, was einen John McClane beim Publikum ankommen lässt. Sein Plan wirkt furchtbar planlos, er gefährdet das Leben von Polizisten und denkt nicht weit voraus (Ja, ich komme mit, diesen Polizisten umzubringen, oh nein, den kenne ich ja.). Am Ende weiß man dann, warum der Film gedreht wurde: Um Schwarzenegger in einer Massenschießerei gut aussehen zu lassen.
Und das gelingt natürlich. Am Ende wird geschossen und gestorben, was das Zeug hält. Doch kommt auch das leider nicht wirklich gut an, da der Rahmen eben schief hängt. Die Action in “Terminator 2” ist so gut, weil man mitfiebert und auch der Rest des Films interessant ist. Bei “Der City-Hai” sieht man dagegen lediglich einem Schwarzenegger dabei zu, wie er den Obertürsteher mimt. Und selbstverständlich mag ich das. Aber auch als Schwarzenegger-Fan kann mich “Der City-Hai” leider nicht überzeugen. Im fehlt einfach zu viel.
Noch ein kleiner Infohappen: “Der City-Hai” war dafür verantwortlich, dass ich mir in den frühen Jahren am Gymnasium für ein paar Wochen die Haare mit unendlich viel Haargel nach hinten kämmte.