PICO-8 – Modulsammlung – Woche 1

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Bei PICO-8 handelt es sich um eine sogenannte Fantasy Konsole, also eine Videospielkonsole, die es eigentlich gar nicht gibt. Das heißt aber natürlich noch lange nicht, dass man dafür keine Videospiele programmieren kann! PICO-8 gibt einem alles mit auf den Weg, das man benötigt, um ein eigenes Spiel zu entwickeln. Dabei wird alles im Programm selbst erstellt – egal ob nun der Quellcode, die Sprites oder die Musik und Effekte. Das Beste an der Sache ist, dass man die Spiele spielen kann, ohne sich das Programm kaufen zu müssen. Auf der offiziellen Seite gibt es unzählige Spiele, die alle direkt im Browser gestartet werden können. Die Spiele selbst werden als PNG-Dateien gespeichert, sehen aus wie kleine Spielmodule und können so schnell und einfach geteilt werden.

In dieser Reihe arbeite ich mich durch die schier unendlich große Masse an Spielen für PICO-8. Habe ich sieben Spiele gefunden, die ich empfehlen möchte, lade ich zu diesen eine Woche lang auf meinem Youtube-Kanal Videos hoch, in denen ich sie vorstelle. Am siebten Tag erstelle ich dann hier auf spa-zone.de einen Beitrag, der die Spiele auflistet und kurz beschreibt. Mitsamt Downloadlinks und so weiter. Wer also keine Lust auf Videos hat, kann sich die Empfehlungen hier bequem abholen.

Mein Ziel lautet, irgendwann eine riesige Sammlung an PICO-8-Spielen zu besitzen, die mich jederzeit unterhalten kann. Ein bisschen so wie diese CDs damals mit ihren 250 Videospielen. Oder die Diskettenboxen voller selbst beschrifteter Disketten, die meine Amiga-Freunde früher immer auf dem Schreibtisch stehen hatten.

Alle weiteren Informationen über PICO-8 findet ihr auf der offiziellen Internetseite.

Mein dort angelegtes Profil mit allen von mir vorgestellten Spielen findet ihr über diesen Link.

Die YouTube-Playlist mit allen bisher aufgenommenen Folgen gibt es hier.

Alle hier erschienenen PICO-8-Beiträge findet ihr unter der entsprechenden Rubrik.


Alien Harvest

Link zum Spiel (lexaloffle.com)

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„Alien Harvest“ ist ein inoffizieller Nachfolger von „Aliens“. Erinnert ihr euch noch an Burke? Nein? Keine Sorge, liegt am Namen. Burke war der Kerl, der Ripley dazu gebracht hat, zum alienverseuchten Planeten zurückzukehren, weil dort irgendwelche Leute nicht mehr ans Telefon gehen. Dieser Geschäftsmann im Anzug, der selbstverständlich nicht „auf einmal“ die Firmeninteressen über Menschenleben stellt. Jedenfalls hat dessen Sohn es sich zur Aufgabe gemacht, das Werk seines Vaters zu vollenden. Er will Alien-Eier sammeln. Und da wir davon wissen, versuchen wir, ihm zuvorzukommen und ihm die Eier vor der Nase wegzuschnappen.

Das Spiel ist großartig. Ganz einfach. Wie Ostern. Wir sammeln Alieneier. Sind wir zu langsam, schlüpfen aus diesen Facehugger. Diese wiederum suchen nach den überall auf der Karte verteilten Leichen. Erreichen sie eine Leiche, verwandeln sie sich in Aliens. Damit wir nicht ganz aufgeschmissen sind, können wir die Leichen ebenfalls plündern, um entweder eine Waffe mit einem Schuss zu ergattern, oder einen Köder, der Aliens von uns ablenkt. Wir können uns an den Leichen aber lediglich einmal bedienen, da sie anschließend verschwinden. Und Munition lässt sich nicht horten. Haben wir ein Gewehr mit einem Schuss und erbeuten ein zweites, überschreibt das neue Gewehr das alte. Somit müssen wir Leichen liegen lassen, um nichts zu verschwenden. Was wiederum bedeutet, dass wir den Facehuggern einen schönen Platz anbieten, um sich weiterzuentwickeln.

So kämpfen wir uns durch mehrere Level bis zu einem grandiosen Finale. Das Spiel ist tatsächlich unglaublich spannend. Im Hintergrund erklingt durchgängig das leise Klacken der alientypischen Scanner. Nähert sich uns ein Alien, wird das Klacken schneller und erinnert uns daran, bloß darauf zu achten, uns mit Waffen auszustatten. Und taucht ein Alien vor uns auf, nehmen wir die Beine in die Hand. Weil es sie uns ausgerissen hat.

Die fiesesten Situationen ergeben sich genau dann, wenn man von einem Alien über die Karte gejagt wird und dann auf einmal auf ein sich im Dickicht versteckendes Alien trifft, das einen für kurze Zeit lähmen kann. Das reicht unserem Verfolger aus, um uns in Stücke zu reißen. Stirbt man, muss man komplett von vorne beginnen.

Ich weiß gar nicht genau, wie viel Zeit ich mittlerweile in dieses Spiel gesteckt habe. Es gibt Achievements, einen schwereren Modus und irgendwie lässt es mich einfach nicht los. Durch die prozedual generierten Level ist der Wiederspielwert enorm. Keine Runde spielt sich wie die vorherige. Was hier mit wenigen Mitteln auf die Beine gestellt wurde, ist beeindruckend und ich kann „Alien Harvest“ jedem Menschen ans Herz legen. Den Aliens dagegen nicht, weil ich mir sicher bin, dass die es gar nicht so gut finden, dass man ihre Eier vernichtet. Das perfekte Spiel für ein Osterwochenende.


Bubblegum Spin

Link zum Spiel (lexaloffle.com)

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Ich erinnere mich noch an eine Zeit, in der ich tatsächlich Kaugummiautomaten verwendet habe. Da hingen diese roten Kästen an Hauswänden und man konnte ein paar Pfennige reinstecken und dann kamen da bunte Kugeln raus, die etwa sieben Sekunden lang Freude an die Geschmacksnerven sendeten. Danach war die Freude vorbei und man hat den Kram auf den Boden gespuckt, damit alte Menschen reintreten und „Die Jugend von heute“ murmeln konnten, während sie sich das Zeug von den Sohlen kratzten. Das war eine Freude, sage ich euch.

„Bubblegum Spin“ ist eines dieser klassischen Spiele, in denen man mit bunten Kugeln auf bunte Kugeln ballert, damit sie sich auflösen. Verbindet man drei Kugeln einer Farbe miteinander, verschwinden sie. Kaugummiautomatenlogik eben.

Das Spielprinzip ist bekannt und simpel. Aber das macht es selbstverständlich nicht schlecht. Das Spiel eignet sich sowohl für kleine Runden zwischendurch als auch für lange Runden zwischendurch, die eigentlich nur hatten kurz sein sollen, dann aber doch länger wurden, weil verdammt noch mal, eine Runde spiele ich noch, schließlich kann es doch nicht sein, dass ich diese verdammten Kugeln nicht aufgelöst bekomme!

Meiner Meinung nach gehört ein solches Spiel in jede ordentliche Videospielsammlung. Und darum habe ich „Bubblegum Spin“ meiner Liste hinzugefügt. Dass sich das Spielfeld um die eigene Achse dreht, wenn man Kugeln daran befestigt, sorgt für ein angenehmes Chaos und ich glaube, ich mache mal eben eine Pause, weil ich nur schnell und kurz ein Ründchen spielen möchte.


Cattle Crisis

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Was ist das eigentlich für eine Sache zwischen den Außerirdischen und den Kühen? Gibt es da nicht irgendeine Möglichkeit, die Differenzen zwischen den beiden zu beseitigen, damit diese zwei Personengruppen sich nicht andauernd gegenseitig aufschlitzen? Ich weiß nicht, wie oft ich schon auf grünen, saftigen deutschen Weiden über grüne, entsaftete Alienleichen gestolpert bin. Unangenehm, das kann ich euch sagen.

In „Cattle Crisis“ reicht es uns jedenfalls. Wir haben uns auf die Seite der Kühe geschlagen, auch wenn diese laut UFO-Forschung im Vergleich zu den Außerirdischen noch gar nicht SO lange auf dieser Erde wohnen. Mit unserem Raumschiff fliegen wir durch die Gegend und zerballern alles, was sich uns fliegend in den Weg stellt.

Eigentlich kann man zu „Cattle Crisis“ auch gar nicht mehr sagen. Wir fliegen von unten nach oben durch den Level, lassen den Schussknopf einfach gar nicht erst los und ballern auf alles, was nichts auf diesem Planeten verloren hat. Gleichzeitig müssen wir einer Stampede aus Schüssen ausweichen und in merkwürdige Blasen eingeschlossene Kühe einsammeln. Das Spiel hat keine unterschiedlichen Schüsse oder andere Power-Ups. Dafür hat es eine unglaublich gute Grafik, einen genauso unglaublich schweren Schwierigkeitsgrad und spielt sich angenehm flüssig.

Ein so klassisches, actiongeladenes Spiel darf in meiner Sammlung nicht fehlen. Das Spiel dauert nicht lange, dafür benötigt man vermutlich dreihundert Versuche, um den Boss zu besiegen. Zumindest, wenn man so gut in Videospielen ist, wie ich. Und das wünsche ich wirklich niemandem.


Dino Sort

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Manchmal denke ich mir: Früher war das leben einfacher. Da warste ein T-Rex, bist zu einem Stegosaurus gegangen, hat diesen totgebissen und dann verschlungen. Kein langes Überlegen, keine Diskussionen, einfach machen. Und dann kam „Dino Sort“ um die Ecke und hat mir gezeigt, was für Memmen Dinosaurier eigentlich sind.

Die Viecher sind echt nur am Rumheulen! Und dann müssen wir auch noch etwas dagegen unternehmen. Stegosaurier wollen an Pflanzen stehen. Aber GOTTBEHÜTE, wenn währenddessen neben ihnen ein anderer Stegosaurus steht. Das geht ja mal gar nicht! Stegosaurier wollen beim Fressen unter sich sein. Also bitte voneinander trennen. Ein T-Rex wiederum will neben seiner Beute stehen. Aber GOTTBEHÜTE, wenn währenddessen ein anderer T-Rex neben ihm steht. Kein Wunder, dass die alle irgendwann ausgestorben sind, wenn die solche Probleme damit haben, nebeneinander zu stehen. Als Gegenbewegung gibt es zum Glück noch Brachiosaurier, die nicht an Pflanzen, dafür aber garantiert zusammen stehen möchten. Und Raptoren wollen sich in Pflanzen verstecken, um so über ihre Beite herfallen zu können.

Und so geht es die ganze Zeit weiter. Jeder Dinosaurier hat Anforderungen, die man als spielende Person erfüllen muss, damit die Memmosaurier nicht mehr weinen, sondern ihre wunderschönen, grellen Farben annehmen.

„Dino Sort“ macht unglaublich viel Spaß. Die Kampagne besteht aus 26 Rätseln. Es gibt aber noch einen Unendlich-Modus, in dem man einfach zufallsgenerierte Level spielen kann. Und wer sich mit anderen messen möchte, kann jeden Tag eine Tagesherausforderung spielen. Schafft man diese, wird einem die benötigte Zeit und die Anzahl der Züge angezeigt. Diese Infos kann man dann per Screenshot mit anderen teilen.

Ich kann nicht oft genug betonen, wie gut dieses Spiel ist. Ich starte es fast täglich, um ein paar Rätsel zu lösen, und habe immer wieder Spaß daran. Dass die Saurier alle am Rumflennen sind, erheitert mich ungemein, weil ich so ein Mensch bin. Das absolute Highlight für mich: Hat man ein Rätsel gelöst, fällt ein Meteorit auf den Level und verwandelr alle Saurier in Skelette. Was für eine herrliche Moral. Man kann noch so anspruchsvoll sein. Wenn man dann am Ende tatsächlich alles erreicht hat, ist man tot. Oder so. Spielt dieses Spiel!


Earth Was A Bad Choice

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Kommen wir noch einmal zurück zu den Außerirdischen. Sind ja nicht alles schlechte Kerle. In „Earth Was A Bad Choice“ spielen wir beispielsweise ein kleines Wesen, das sich einfach nur mal ein wenig auf der Erde umsehen wollte, um ein Päuschen zu machen. Und jetzt hat es den Salat: Die Armee ist auf es aufmerksam geworden und schickt alles in seine Richtung, was sie aufzubieten hat.

Das Alien ist dabei ein wenig wie ich beim Joggen: Wenn es läuft, verliert es Energie bis es tot ist. Ansonsten ist es aber undverwundbar. Und da es tatsächlich nur Energie verliert, wenn es läuft, rammt es einfach Autos und lässt sich von den Explosionen in die Luft schleudern. So verliert es während der Fortbewegung keine Energie mehr und kann sein Raumschiff erreichen.

Das ist eigentlich schon alles. Wir springen gegen Autos, Flugzeuge, Panzer und anderes Armeegedöns, lassen uns davon in die Luft katapultieren und versuchen, unser Raumschiff zu erreichen. Zwischen den einzelnen Levelabschnitten gibt das Alien ein paar Sätze von sich, die es nur noch sympathischer machen.

„Earth Was A Bad Choice“ ist ein tolles, kleines Geschicklichkeitsspiel. Außerdem ist der Titel toll, weil er stimmt. Aber hey, im Gegensatz zum Alien konnten wir uns den Kram ja nicht aussuchen.


Poochie Survivors

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Selbstverständlich habe ich sofort nach „Vampire Survivors“-Klonen gesucht, als ich die enorme Spieleliste von PICO-8 sah. Und selbstverständlich wurde ich fündig. Nicht alles ist gut. Aber „Poochie Survivors“ muss ich an dieser Stelle eine klare Empfehlung aussprechen.

Poochie ist ein Hund. Und sobald dieser das Haus verlässt, wird er von allerlei Kleingetier attackiert. Mäuse, Frösche, Skorpione… alles, was man so aus dem heimischen Garten kennt. Wir steuern Poochie mit den Pfeiltasten. Alles andere erledigt der Hund automatisch. Besiegen wir eines der Tiere, lässt es einen Knochen fallen, der uns Erfahrungspunkte einbringt. Erreichen wir so einen neuen Level, können wir aus drei vorgeschlagenen Fähigkeiten eine auswählen. Es gibt sowohl neue Waffen als auch passive Verbesserungen. Am Ende schmeißen wir Stöckchen nach den gegnerischen Tieren, halten sie uns mit einem Flohhalsband vom Leib oder erhöhen unseren Knochen-Einsammelradius.

„Poochie Survivors“ bietet genau das, was man sich von einem „Vampire Survivors“-Klon erhofft. Die Waffen sind abwechslungsreich, die Gegnermassen groß und irgendwie spielt man dann doch immer wieder eine neue Runde. Man kann aus unterschiedlichen Charakteren wählen, indem man sich vor Verlassen des Hauses eines der angebotenen Halsbänder aussucht. Nach fünf Minuten im Spiel wird man von Autos überfahren. Autos sind in diesem Spiel der Tod aus dem vampirischen Vorbild, was angemessen ist, wenn man bedenkt, dass wir einen Hund spielen.

Nach einigen Experimenten mit den Waffen habe ich festgestellt, dass man die Autos tatsächlich besiegen und daraufhin weiterspielen kann. Seitdem versuche ich immer wieder aufs Neue, meine Rekorde zu brechen. Das Spiel ist sehr, sehr gut. Die Waffen sind nicht unbedingt alle ausbalanciert, aber ganz ehrlich: Wir spielen einen Hund. Und wenn wir eine Taste drücken, dann bellen wir. Was wollt ihr denn noch?


Solitaire

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„Solitaire“ ist „Solitaire“.

Ich kann da wirklich nicht viel mehr zu sagen. Die Steuerung ist gut und funktioniert. Und das Spiel? Ist eben „Solitaire“.

Es ist übrigens die GUTE Version von „Solitaire“. Die, in der man drei Karten vom Kartenstapel zieht und nicht nur eine. Weil das hier eben kein Kinderspiel ist. Außerdem kann man Karten, die man oben in den Bereich mit den Assen gelegt hat, nicht mehr wiederverwenden. Was es noch schwerer macht. Und somit auch besser. Weil wir alle erwachsene Menschen sind.

Es gibt übrigens auch eine Animation, wenn man ein Spiel geschafft hat.

Ich denke, dass ich damit alles Wichtige erwähnt habe.


Die Sammlung nach Woche 1

Das sieht doch ordentlich aus. Action, Rätsel, Geschicklichkeit, Solitaire. Ich bin bereits jetzt sehr zufrieden mit meiner Sammlung und ich kann euch versprechen, dass hier noch lange nicht schluss ist.

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