Fantasy Filmfest 2015 – Fantasy Filmfest 2015 – Tag #9

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Heute hatte ich meinen körperlichen Tiefpunkt erreicht. Ich möchte nicht allzu sehr herumjammern, um hier nicht den Eindruck zu erwecken, ich hätte ein ach so schlimmes und schwieriges Leben, aber am neunten Tag auf dem Fantasy Filmfest 2015 ließ meine Konzentration dann doch ziemlich zu wünschen übrig. Und ich sage es gleich: Das war sehr schade, denn es liefen zwei Filme, bei denen man aufpassen, mitdenken und interpretieren musste. Das war schwierig. Ich kam einfach nicht richtig in den Tag rein.

Auch nicht rein kam ich heute in ein Fleischkäsebrötchen. Mit meinen Zähnen. Es gab heute nämlich kein Fleischkäsebrötchen. Nein, auch kein Schnitzelbrötchen oder was auch immer. Die Pausenzeiten waren während des heutigen Festivaltages so knapp bemessen, dass mir keine Zeit blieb, das Kino für Spaziergänge in Regionen mit Essen zu verlassen. Teilweise war das meine Schuld, da ich beispielsweise nach „ABCs of Superheroes“ noch der Fragerunde mit den Regisseuren lauschte und mich danach noch ein wenig mit den beiden unterhielt. Doch ist hier nicht der Ort für Schuldzuweisungen. Ich hatte einfach nur Hunger. Zum Frühstück gab es zwei Scheiben Toast, für den Rest des Tages hatte ich drei Brezeln dabei. Das war nun wirklich nicht gerade viel. Letztendlich aß ich dann während des letzten Films eine Portion Nachos aus dem Kino. Eine sehr günstige, nahrhafte und gesunde Portion. Die Nachos waren so gesund, dass ich am Morgen nach dem Festival mit ihrem Geruch in der Nase erwachte und mich des Lebens freute.

Ansonsten habe ich heute tatsächlich nicht viel zu erzählen. Gestern lief ich einfach wie ein Zombie in den Kinosaal hinein und nach der Vorstellung wieder aus ihm hinaus, bis mir meine Begleiter irgendwann mitteilten, dass der Festivaltag vorbei war. Gefühlt sah ich heute zwanzig Filme, schlief zwanzig Minuten und trank zwanzig Liter Cola. Für den folgenden Festivaltag werde ich mir möglicherweise einen Billigenergydrink zulegen. Ganz ohne Bio. Dafür mit Zucker und ungesunden Inhaltsstoffen. Für das angenehme Nasenkribbeln am Folgetag.

Film 38 – H.

Gleich während des ersten Films wurde mir bewusst, dass ich müde war. Und es ärgerte mich zutiefst. Selbstverständlich verspürte ich bereits direkt nach dem Aufstehen eine gewisse Müdigkeit und jammerte während des Schreibens über fehlende Konzentration, doch kannte ich dieses Gefühl schon von den vorangegangenen Tagen. Auch da war ich morgens ziemlich kaputt. Hey, wenn man den ganzen Tag lang nichts anderes macht, als im Kino zu hocken und über das Gehocke zu schreiben, sollte man mit einer gewissen Grundmüdigkeit rechnen. Aber heute? Das war schon gemeiner als sonst. Doch zurück zum Film. Um den soll es hier ja eigentlich gehen. Merkt euch einfach, dass ich müde war. Ich werde versuchen, es nicht während jeder Besprechung zu erwähnen.

„H.“ erzählt zwei Geschichten und besteht aus mehreren Akten. Zunächst geht es um ein älteres Paar. Die Frau besitzt die lebensechte Puppe eines Neugeborenen und kümmert sich um sie, als wäre sie ihr eigenes Kind. Eines Tages geht ihr Mann mit einem alten Freund zum Angeln. Als plötzlich ein Meteorit am Himmel erscheint, werden kurz darauf unzählige Menschen als vermisst gemeldet. Auch der Ehemann kehrt nicht zurück. Die zweite Geschichte dreht sich um ein jüngeres Künstlerpaar. Sie ist schwanger, er nicht. Er wird dagegen während einer Raucherpause von einem lauten Piepen abgelenkt, dass nicht nur ihm, sondern auch den Kinozuschauern leichte Ohrenschmerzen bereitet. Von diesem Moment an geschehen merkwürdige Dinge um das Pärchen herum. Man ist müde, verschläft den Tag und beobachtet, dass das Erscheinen des Meteoriten die Menschen um einen herum verändert hat.

Ich habe „H.“ jetzt selbstverständlich nur sehr, sehr grob wiedergegeben. Den Film kurz zusammenzufassen ist schwierig, da sehr viel geschieht, man auf viele Details achten muss und sich der Film nach und nach immer weiterentwickelt. Er erweckt den Eindruck, als würde er gemächlich vor sich hinplätschern, dennoch hatte ich das Gefühl, genau aufpassen zu müssen, um nichts zu verpassen. Ich glaube, eine rasantere Inszenierung hätte mich ziemlich überfordert.

Ich denke auch einen Tag später noch über „H.“ nach. Die Akt-Struktur ließ mich sofort an die griechische Tragödie denken. Das hört hier selbstverständlich noch nicht auf. Die beiden Protagonistinnen heißen Helen. Die Stadt, in der sie leben, heißt Troy. Bevor ich diesen Text begann, las ich ein paar Texte über den Film, stieß auf die Tragödie, auf der „H.“ basiert und bekam unglaublich viel Lust, mich weiter mit „H.“ zu beschäftigen. Leider muss ich ja diesen Text hier schreiben, somit blieben weitere Recherchen aus. Aber ich habe große Lust, mich nach dem Festival noch ein wenig mit dem Ding auseinanderzusetzen. Somit kann ich zunächst nur meine Empfehlung aussprechen. Blöd nur, dass ich so müde war. Ich will nicht wissen, was mir so alles entgangen ist. Ein faszinierender, anstrengender Film. Und nein, liebe Festivalbesuche, keine Arthouse-Kacke.

Film 39 – ABCs of superheroes

Apropos Arthouse: Ähm. Nein, das funktioniert so nicht.

Ich mag Trashfilme. RICHTIGE Trashfilme. Ich nenne hier nur mal „Captain Cosmotic“ oder „Operation Dance Sensation“. „ABCs of superheroes“ ist ein Trashfilm über Superhelden. Ein Mädchen blättert durch ein Comicheft mit dem Titel des Films. Im Comic werden Geschichten über Superhelden erzählt. Zu jedem Buchstaben des deutschen Alphabets einer (Abgesehen von Umlauten und dem ß, außerdem werden zwei- oder dreimal zwei Buchstaben in einer Episode zusammengefasst.). Als Zuschauer bekommt man die einzelnen Geschichten als Kurzfilme präsentiert, die jeweils nur wenige Minuten dauern und vor Ideen, Brüsten und Absurditäten nur so strotzen.

Ja, Brüsten. Bevor ich über Brüste rede, erst einmal etwas Allgemeineres über den Film. „ABCs of superheroes“ ist ein einziges Auf und Ab. Eine Achterbahnfahrt sozusagen. Aber über Achterbahnen will hier mittlerweile wohl niemand mehr etwas lesen. Ich erhielt bereits Beschwerdebriefe vom Phantasialand, das seit dieser Textreihe über einen deutlichen Rückgang bei den Achterbahnbesuchern in ihrem Park klagt. Gibt es das Phantasialand eigentlich noch? Auf was ist heutzutage eigentlich noch Verlass? Die einzelnen Episoden sind allesamt vollkommen absurd, skurril und grotesk. Es geht um Eel-Girl (oder woman), die eigentlich ein normaler Aal in einem Fluss war, bis sie von einem radioaktiv verstrahlten Mann gebissen wurde und sich so in besagte Heldin verwandelte. Es geht um die Fist Fuck Force, eine an die Power Rangers erinnernde Heldentruppe, die die Tochter des Präsidenten (Uwe Boll) mit Hilfe ihrer geschickten Fäuste retten muss. Ich könnte noch viele Sätze dieser Art bilden. „ABCs of superheroes“ läuft fast schon über vor Ideen.

Der größte Vorteil an dem Film: Die kurze Dauer einer einzelnen Episode. Gefällt einem ein Thema nicht, findet man etwas Geschmacklos oder auch einfach nur langweilig, kann man sicher sein, dass es nach wenigen Minuten wieder vorbei sein wird. Bei einer so großen Menge an Episoden ist davon auszugehen, dass man hin und wieder lachen muss. Oder den Kopf schütteln. Als beim Buchstaben „R“ plötzlich „Rape Robot“ erschien, war ich beispielsweise unglaublich enttäuscht vom Film. Ja, es ging auch vorher um Sex, doch ein Vergewaltigungsroboter, auch wenn er nie „erfolgreich“ ist, war mir persönlich dann doch zu viel des nicht so Guten und der Film verlor über den Rest seiner Laufzeit einige Punkte auf meiner Sympathiepunkteliste.

Und dann wäre da noch eine Sache, die mich gestört hat. Und ich hätte nicht gedacht, dass ich das einmal sagen würde: Zu viele Brüste. Ja, tatsächlich. Das waren mir einfach zu viele Brüste. Das lief etwa so ab (selbstverständlich weiß ich nicht mehr genau, wann wo Brüste zu sehen waren, es waren einfach zu viele):

A: „Haha, Brüste.“

B: „Ha, Brüste.“

C: „Oh, schon wieder Brüste.“

D: „Hm. Oh. Ja. Hmmm.“

E: „Och bitte.“

Hin und wieder eine Frau oben ohne rumlaufen zu lassen, um sich darüber lustig zu machen? Voll in Ordnung. Aber warum bitte sah man so gut wie keinen Mann oben ohne rumlaufen? Richtete sich der Film wirklich nur an kleine Jungs? Meine Frau meinte am Ende des Films, dass sie die ganze Zeit über das Gefühl hatte, der Film sei nicht für sie gemacht worden und ich konnte ihr da wirklich nur zustimmen. Sollte man bei Trashfilmen über Sexismus diskutieren? Natürlich sollte man das. Ich hätte mich über den einen oder anderen nackten Mann sehr gefreut. Doch blieb ich in dieser Hinsicht leider enttäuscht. Der bereits beschriebene R-Film setzte dem ganzen noch die unangenehm zu tragende Dornenkrone auf.

Dennoch möchte ich Teile des Films loben. Es steckte merklich viel Arbeit in den Kostümen und den Effekten. Es gab ein paar wirklich richtig gute Episoden. Alleine die Heldin mit dem Riesenpenis war super. Die Power Rangers ebenfalls. Der Wäschewaschmann (Laundry-Man oder so) auch. Der Film nimmt sich nicht ernst, die englische Synchronisation war herrlich bescheuert und das ganze hätte, wenn obige Kritikpunkte nicht wäre, richtig gut sein können.

So bleibt eine gespaltene Meinung zurück. Wie bewertet man einen Film wie „ABCs of superheroes“? Am besten gar nicht. Werde ich ihn mir noch einmal ansehen? Nicht einmal diese Frage kann ich beantworten. Vielleicht warte ich, bis die DVD draußen ist und gucke dann nur die Kapitel, die mir gefallen haben. Das löst selbstverständlich keine Probleme. Schade, dass das Gute in „ABCs of superheroes“ neben dem Schlechten existieren muss.

Wenigstens war ich für diesen Film nicht zu müde.

Film 40 – The midnight after

Meine Müdigkeit holte mich dann aber leider bei „The midnight after“ wieder ein. Ich betone es gleich: Nicht, weil er schlecht war. „The midnight after“ hat mich sofort mit großem Interesse abgeholt. Worum geht es? In einem Stadtbus in Hong Kong trifft mitten in der Nacht eine Horde Menschen aufeinander. Jeder möchte per Bus einfach nur nach Hause gebracht werden, doch als man durch einen Tunnel fährt, ist auf einmal alles anders. Ganz Hong Kong scheint ausgestorben zu sein. Außer Bus und Insassen sieht man keine Fahrzeuge und Menschen mehr auf der Straße. Man trennt sich, um der Sache auf den Grund zu gehen. Plötzlich sterben einige der Insassen scheinbar an einer merkwürdigen Krankheit. Die restlichen Überlebenden erhalten einen mysteriösen Anruf. Hin und wieder tauschen Leute in Gasmasken auf. Was ist hier los?

Diese Frage stellt man sich als Zuschauer die gesamten 124 Minuten lang. Und es macht Spaß, dem Film bei seinem merkwürdigen Treiben zuzusehen. Er scheint sich nicht ganz sicher zu sein, ob er nun Thriller, Komödie, Musikvideo, Drama oder Kammerspiel sein möchte. Kammerspiel habe ich hier natürlich nur für die Kammerspiel-Quote erwähnt. Ignoriert diese Albernheit meinerseits einfach. „The midnight after“ zählt jedenfalls zur gleichen Sorte Film wie der zuvor besprochene „H.“. Man muss aufpassen, sich drauf einlassen und sich über die eine oder andere Länge freuen, da sie einem Zeit lässt, über das zuvor gesehene nachzudenken.

Gleichzeitig muss ich zugeben, dass mir vermutlich einiges an politischem Hintergrundwissen über den asiatischen Raum fehlt, um alleine alles verstehen zu können. „The midnight after“ spielt in Hong Kong. Es geht um die fehlende Kultur Hong Kongs. Ein Koreaner kommt mit einer merkwürdigen Festplatte daher, auf der sich Beweise dafür befinden, dass Hong Kong den Koreanern die Kultur gestohlen hat. Nur die Japaner scheinen in der Lage zu sein, die verlorenen Businsassen zu retten. Auch, dass Google und China sich nicht mögen, wird kurz angesprochen. Und dann setzt irgendwann auch noch der rote Regen ein. Irgendwann stieß ich hier an meine Grenzen.

„The midnight after“ wirkt wie ein Film, in dem eine Gruppe Deutscher nach Frankreich kommt, man über Kriege, Unterdrückung und Knebelverträge redet und sich dann noch ein Österreicher dazugesellt. Menschen, die sich nicht mit der deutschen / europäischen Geschichte auskennen, wären hier ebenfalls überfordert (auch, wenn das Beispiel jetzt vielleicht nicht so perfekt gewählt ist). Ich möchte „The midnight after“ aber nicht auf seine politischen Anspielungen reduzieren. Das Ganze hat gleichzeitig etwas von Vorhölle, es geht um Sünden, Vergeltung und viele andere Dinge, die in eine mystische Richtung deuten. Durch das viele Gedeute sehe ich mich gerade noch nicht in der Lage, den Film genauer zu deuten.

„The midnight after“ ein unglaublich interessanter Film. Wie bei „H.“ muss man aufpassen und nachdenken. Gleichzeitig bietet er skurrile Szenen, wie beispielsweise die Karaokeeinlage und die Suche nach einem vernünftigen Messer. Was ist in Hong Kong geschehen? Wo sind die anderen Menschen hin? Man bekommt einige Häppchen vorgeworfen, leider war das Fleisch ziemlich zäh, wodurch ich heute noch darauf herumkaue. Nicht alles kann so gut sein wie ein Fleischkäsebrötchen. „The midnight after“ war eine angenehme Erfahrung. Ihn alleine zu knacken, traue ich mir dagegen leider noch nicht zu.

Film 41 – Extinction

Wenigstens habe ich „Extinction“ verstanden. S.O.S. in der Innenstadt. Die Zombies kommen! Wer gebissen wird, verwandelt sich innerhalb weniger Sekunden in einen von ihnen. Das bedeutet: Weg hier. Zu Beginn folgen wir einem Bus voller Menschen, der nach wenigen Minuten jedoch voller Blut ist. Nur wenig können den Zombies entkommen. Wir folgen drei von ihnen.

Zunächst wäre da ein Kerl mit Bart und langen Haaren, der total verkommen ist und seinem Hund (Achtung! Hund! Wir wissen, was passiert!) Alkohol zu trinken gibt. Schon bei dieser Szene, die einem nach wenigen Minuten auf die Augen fällt, war ich genervt. Zwischen Bus und Alkoholhund liegen neun Jahre. Die Erde wird von einer riesigen Schnee- und Eisschicht bedeckt. Warum? Weil. Vermutlich ist alles kaputt gegangen und hat die Erde verändert. Ohne Menschen geht halt das eine oder andere Atomkraftwerk hoch. Ich weiß es nicht. Das sind nur Vermutungen. Es ist kalt. Überall liegt Schnee. Schnee bedeutet Wasser. Und Wasser bedeutet, dass ein vernünftiger Mensch keine einzige Sekunde lang darüber nachdenken muss, seinem Hund Alkohol auszuschenken. Es sei denn, man befindet sich in einem Film, der seinen Zuschauern zeigen möchte, wie komisch drauf einer der Protagonisten ist.

Weiter im Text. Der Kerl ist der Nachbar eines weiteren Kerls, der das Nachbarhaus mit seiner Tochter bewohnt. Man hat riesige Zäune errichtet, um sich vor den Zombies zu schützen. Schnell erfahren wir jedoch, dass man seit langer, langer Zeit keinem Zombie mehr begegnet ist. Die Tochter, die während des Angriffs noch ein Baby und somit zur Zeit des Films etwas über neun Jahre alt ist, kann sich beispielsweise nicht daran erinnern, jemals einem dieser Monster begegnet zu sein.

Letztendlich ist klar was geschehen wird. Die Monster kommen selbstverständlich irgendwann zurück, haben sich jedoch an die rauen Wetterverhältnisse angepasst. „Extinction“ ist in dieser Hinsicht unglaublich vorhersehbar und erinnerte mich rein von der Struktur her auffallend an „I am legend“. Isolation, Zombies, Hund, Anpassung, Frau kommt, alles wird anders dieses Mal, Monster greifen Basis an und so weiter. Selbstverständlich hat der Film auch eigene Ideen zu bieten, dennoch kam in mir leider kein einziges Mal Spannung auf. Es mag an der Müdigkeit gelegen haben, doch irgendwie plätscherte das Ganze einfach so an mir vorbei. Das mag daran gelegen haben, dass ich vor dem Festival den Trailer zum Film gesehen habe (da wusste ich noch nicht, dass er auf dem Festival läuft) und dieser wirklich ALLES verraten hat. Selbst die Momente, in denen man sich erschrecken sollte. Ich kannte die Handlung und bis auf die letzten Minuten wusste ich, wie was ablaufen würde. Ich könnte das jetzt im Detail aufschlüsseln, doch möchte ich hier niemandem den Film vermiesen. Ich mag keine Trailer, die einem den Film vollständig nacherzählen, nein, vorerzählen.

Naja. Egal. „Extinction“ ging vollkommen an mir vorbei. Außerdem strotzte er vor Ungereimtheiten, mit denen ich mich irgendwann nicht mehr anfreunden konnte. Auch diese würden hier zu viel verraten. Sagen wir einfach, dass ich nicht viel Spaß hatte. „Extinction“ war ganz schlimme Standardkost. Na gut. Die mutierten Zombies fand ich schön anzusehen. Aber hier reichte mir das dann irgendwie doch nicht aus.

Film 42 – Frankenstein

Der Titel verrät im Grunde alles. „Frankenstein“ ist eine Neuinterpretation des Klassikers von Mary Shelley. Ein künstlich hergestellter Mensch mit überdurchschnittlicher Stärke und unterdurchschnittlicher Intelligenz entkommt seinen Erschaffern und lernt die Welt außerhalb seines Labors kennen. Schnell zeigt sich, dass er die Welt da draußen nicht versteht, mit Menschen nicht umzugehen weiß und er eine Spur aus Gewalt hinterlässt. „Frankenstein“ passt die einzelnen Themen des Originals unserer modernen Zeit an. Das moderne Gewandt steht der Geschichte gut und man hat viele bekannte Elemente, wie die Narbe auf der Stirn, aufgegriffen. Zur Handlung kann ich somit gar nicht viel mehr sagen. Es ist „Frankenstein“.

Und mit diesen Worten kann ich das Gesehene wirklich am besten Zusammenfassen. Es ist „Frankenstein“. Der Film hat mir gut gefallen, die Neuinterpretation hat funktioniert. Das Verhältnis zwischen Monster und Polizei kann nur als angespannt bezeichnet werden und die Situation wird von Filmminute zu Filmminute dramatischer. „Frankenstein“ ist äußerst brutal, Gewalt wird explizit und blutig dargestellt. Nennenswerte Längen gibt es keine.

Mir fällt nicht viel ein, was ich zu „Frankenstein“ schreiben soll. Ich kenne das Original nur recht oberflächlich, möchte mir und euch somit eine vergleichende Analyse ersparen. Nur so viel: der Film fühlte sich wie „Frankenstein“ an. Ja. Genau. Kann man sich ansehen.

Der heutige Tag war ziemlich gut. Ich würde „H.“ als mein persönliches Tageshighlight bezeichnen, dicht gefolgt von „The midnight after“. Ich werde mich mal auf die Suche nach den Geschichten begeben, auf denen „H.“ basiert. Und bei „The midnight after“ bin ich ebenfalls auf Interpretationen anderer Leute gespannt. Ich ging zugegebenermaßen mit dem Gedanken ins Kino, dass der Tag schlimm wird. „H.“ steht auf f3a.net auf dem vorletzten Platz, warum das so ist, weiß ich nach dessen Sichtung definitiv nicht. Vielleicht hat er einfach das Problem, „Arthouse-Kacke“ aus dem „fucking Neunzigern“ zu sein, der lediglich von ein paar „linken Studentenhuren“ gemocht wird. War das alles? Ich glaube schon. Ach so: Die Hundestatistik ging heute tierisch ab. Ha ha. Tierisch. Tschüs.

P.S.: Es kann sein, dass morgen kein neuer Text erscheint, da der erste Film am letzten Festivaltag früher beginnt als sonst. Ob ich mir nur für diese Textreihe einen Wecker auf sieben Uhr stelle, weiß ich noch nicht. Wir werden sehen.

Tote Hunde:

  • Kill your friends (Der Hund vom „Freund“ des Protagonisten)
  • Parasyte: Part 1 (Der Hund spielt keine große Rolle im Film, er liegt nur irgendwann tot auf der Straße.)
  • The pack (Drei Hunde werden getötet. Ein paar Angestochen und verletzt, man sieht jedoch nicht, ob sie sterben. Größter Minuspunkt: Der Familienhund überlebt auf extrem unspektakuläre Art und Weise.)
  • Stung (Der Hund der Hausherrin. Ein wundervoller Tod!)
  • The invitation (Auf der Fahrt zum Freundetreffen wird ein Kojote angefahren.)
  • Extinction (aber sowas von)
  • Frankenstein (aber sowas von)

    Sondererwähnung:
  • Ava´s Possessions (Ein Typ erzählt während einer S.P.A.-Sitzung, dass sein Dämon ihn dazu gebracht hat, seinen Hund zu essen. Irgendwie lasse ich das gelten)
  • The hallow (Der Familienhund wird infiziert und in einer Höhle gefunden. Dort bewegt er sich nicht. Vermutlich ist er nun ein „Hallow“-Hund. Zählt das als tot?)
  • Howl (Ob Werwölfe jetzt als Hunde durchgehen, will ich nicht ausdiskutieren, da ich stattdessen lieber Fleischkäse esse.)

Abgerissene Fingernägel:

  • Bite (Der Nagel wird schön langsam abgepuhlt und daraufhin sogar angenagt und gegessen.)

    Sondererwähnungen:
  • Maggie (Na gut. Sie säbelt sich den ganzen Finger ab. Dieser war aber verwest und… ja ja ja. Muss man so nicht werten.)

öffentliche Verkehrsmitteltöchter:

  • The world of Kanako
  • Strangerland

    Sondererwähnungen:
  • Maggie (Haut in die Stadt ab, Vater sucht sie, in der Stadt wird sie gebissen und sorgt nun dafür, dass ihr eigener Vater darüber nachdenken muss, sie zu töten. Das hatte nichts mit Sex zu tun, war aber trotzdem keine gute Sache.)

vorgetäuschte Handcamjobs:

  • Bite
  • Bound to vengeance
  • Demonic (Nichts Halbes und nichts Ganzes. Die Geschichte der Jugendlichen wird mit Handkamera erzählt. Aber nur manchmal. Der Rest nicht.)

Filme, die mit dem Ende beginnen:

  • Infini (Aber ohne „drei Tage zuvor“ oder ähnliches. Dass der Anfang das Ende war, weiß man erst am Ende.)
  • Demonic („eine Woche zuvor“)

    Sondererwähnung:
  • 88 (Durch die Erzählstruktur beginnt der Film mit dem Ende und der Mitte des Films zugleich. Schwer zu erklären. Darum ein Sonderfall.)

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