Liebes Tagebuch,
zunächst möchte ich mich vorstellen. Ich bin der SouthParkAss und hätte mir jemand vor wenigen Tagen gesagt, ich würde einmal ein Traumtagebuch führen, hätte ich ihn lauthals ausgelacht. Doch sitze ich nun hier und schreibe tatsächlich in dich hinein. Warum? Weil ich gestern einen sehr verstörenden Traum hatte.
Zu Beginn saß ich in einem Auto und fuhr durch eine verregnete Endzeitödnis, die nach einem Atomkrieg nicht nur vollkommen zerstört wurde, sondern gar keinen Atomkrieg mitgemacht hatte und auch gar nicht zerstört war, sondern Frankreich. Dann wurde ich von einer fiesen Motorradgang belästigt. Jetzt kommt nämlich das Verrückte: Ich war eine Frau! Irgendwann habe ich dann einen Anhalter mitgenommen. Obwohl man das nicht machen soll. Aber ich war fest davon überzeugt, dass mit nichts passieren würde. Schließlich hatte ich „HATE“ auf meine Finger tätowiert. Und „KILL“ auf meinem Nacken. Ich musste also eine ziemliche Draufgängerin sein.
Als ich und mein neuer Freund in einer heruntergekommenen Bar eine Pause einlegten, geschah es dann: Er wollte eigentlich nur auf die Toilette gehen, kehrte jedoch nie davon zurück. Ich wartete zunächst in der Bar auf ihn, spielte „Super Ghouls´N´Ghosts“ an einem Arcadeautomaten und dachte an nichts Schlimmes. Schließlich hatte ich mich selbst von der Qualität der in der Bar servierten Produkte überzeugen können und nach dem Rotzkaffee konnte ich selbst einen Toilettengang vertragen. Aber zunächst wollte ich auf meinen Freund warten. Der kam aber nicht. Später schaute ich selbst auf der Toilette nach ihm, fand ihn jedoch immer noch nicht, wartete weiter, bis die Bar dann geschlossen wurde. Da ich sonst nicht zu tun hatte, wartete ich außerhalb der Bar weiter. Bis ich auch darauf keine Lust mehr hatte. Plötzlich erinnerte ich mich wieder an meine Tätowierungen. „HATE“ und „KILL“. Ich brach in die Bar ein.
Leider wurde ich dort von der Barkeeperin erwartet, überrumpelt und in einen Käfig gesperrt. Dort traf ich einen Asiaten, der die ganze Zeit nach John Wayne rief. Der kam aber nicht. Dafür war mein Freund wieder da. An vieles kann ich mich ab jetzt leider nicht mehr erinnern. Ich wurde auf jeden Fall nicht gut behandelt. Mir wurde Blut abgenommen, ich würde mit komischer schwarzer Brühe gefüttert und warum das alles? Das weiß ich leider nicht mehr. Denn plötzlich nahm mein Traum eine interessante Wendung.
Ich rauchte. Eine Zigarette. Und es fühlte sich an, als sei es nicht meine erste gewesen. Als ich an mir heruntersah bemerkte ich, dass ich nicht nur wieder ein Mann, sondern auch Polizist war. Oder Sherriff. Genau konnte ich das leider nicht erkennen. Aber ich hatte einen coolen Hut auf. Also war ich wohl tatsächlich Sherriff. Sherriff einer Kleinstadt. Zu meinem Leidwesen hatte ich allem Anschein nach aber eine Kieferverletzung, denn ich konnte nicht vernünftig reden. Jedes Wort erweckte den Eindruck, ich hätte gerade drei Kilo Kautabak im Mund. Aber es schien fast so, als hätte nicht nur ich das Problem. Alle Bewohner der Stadt redeten so. Vielleicht war auch einfach der Kieferorthopäde ein Versager. Ich weiß es nicht. Hatte aber auch andere Probleme.
Da gab es nämlich so eine Prostituierte in der Stadt. Und wie sich das so für Kleinstädte gehört: Niemand mochte und wollte sie. Eben weil sie eine Prostituierte war. Also besuchte ich sie zu Hause und teilte ihr mit, dass sie gehen sollte. Dann schlug sie mich. Daraufhin warf ich sie auf ihr Bett, zog ihr die Hose runter und versohlte ihr solange den Hintern, bis dieser anfing zu bluten und wir Sex hatten.
Einige Zeit später habe ich dann zwei Menschen getötet. Weil ich nicht nur ein Sherriff, sondern gleichzeitig ein Verrückter war. Ich führte ein Doppelleben. Von da an war es ein einziger Wechsel zwischen Aktion und Reaktion. Ich tat etwas, jemand anderes reagierte, woraufhin ich zu neuen Taten gezwungen wurde. Irgendwie wusste wohl jeder meiner Kollegen, dass ich einen an der Klatsche hatte aber niemand konnte mir etwas beweisen. Stattdessen redeten wir miteinander. Und tranken. Und rauchten. Ja, vor allem rauchten wir. Und wie wir rauchten. Sex hatte ich auch häufig. Harten Sex. Geraucht habe ich aber häufiger. Ich rauchte, bis ich aufwachte.
Du siehst also, liebes Tagebuch, dass diese Nacht furchtbar verwirrend für mich war. Nicht nur, dass ich eine Frau war, nein, ich war gleichzeitig ein Mördersherriff. Krank. Und irgendwie habe ich jetzt Lust auf eine Zigarette. Hoffentlich kann ich nächste Nacht besser schlafen. Ich hoffe, dass ich durch die heutige Niederschrift den Traum verarbeitet habe und nächste Nacht wieder vernünftigere Träume habe. Wenn nicht, melde ich mich wieder.
Guten Tag,
Dein spa.
…
Notizen des Tagebuchs:
Patient…
- hat etwas gegen Frankreich.
- wäre gerne eine Frau.
- hätte gerne eine Tätowierung.
- ist ein Versager, wäre aber gerne ein Draufgänger.
- spielt zu viele Videospiele.
- trinkt zu viel Kaffe.
- mag Western.
- hat mit dem Rauchen aufgehört, will das aber nicht wahr haben.
- wollte als Kind immer Polizist werden.
- hat Angst vor Zahnärzten und Kieferorthopäden.
- schlägt Frauen.
- mag Hintern.
- schlägt und mag Frauenhintern.
- leidet unter Sexsucht.
Maßnahmen:
- Frankreichurlaub.
- Musicalbesuch: Rocky Horror Picture Show.
- Tättowieren lassen.
- Schwarzer Tee statt Kaffee.
- Nikotinpflaster besorgen.
- Führung durch das Frankfurter Polizeipräsidium.
- Zahnarzttermin.
- Frauenhinternverbot.
- Viele Nikotinpflaster besorgen.
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