Das Tolle an einem internationalen Unternehmen wie spa-zone.de sind die internationalen Freundschaften, die ein weltumfassendes Netzwerk wie dieses mit sich bringt. Da kann es dann schon einmal passieren, dass einem ein Freund, der gerade in Israel lebt, ein Foto aus einem israelischen Spielzeuggeschäft schickt, auf dem unzählige LEGO-Imitate abgebildet sind.
Da ist das Gejauchze in den Redaktionsräumen selbstverständlich entsprechend laut. Sofort wurde eine Bestellung aufgegeben. Der nächste Besuch des Freundes rückte näher und näher und dann, eines Tages, stand er vor der Tür und hatte folgendes BanBao-Modell dabei:
Es stammt aus der “Transportation”-Reihe und kostete 39,90 Geldeinheiten.
Umgerechnet etwa 8,50 Euro, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Natürlich habe ich nicht mit richtigem Geld bezahlt, sondern in Büchern. Aber das tut hier ja gar nichts zur Sache. Zeit, für eine ausführliche Besprechung. Ich muss aber erst einmal versuchen, mich zu beruhigen. Das erste Foto dieses Beitrags macht mich ganz nervös. Meine Frau hat mir ausdrücklich verboten, wegen LEGO-Imitaten nach Israel zu fliegen und jetzt warte ich auf die Scheidungspapiere.
Was mir wiederum ein wenig Lebensfreude zurückbringt, sind die Mini-Figs auf der Verpackung. Sehe ich den bärtigen Mann in seinem Korb sitzen, stellt sich mir als BanBao-Experte sofort die Frage, ob die Figur tatsächlich einfach so in ihren Korb passt.
Aber dann sehe ich die zweite Figur und ihr Anblick zeigt mir sofort, dass Fragen dieser Art in einer Welt voller Photoshopebenen nicht gestellt werden sollten.
Wem kann man heute eigentlich noch trauen? Nicht einmal mehr den Schaufelschatten.
Die Rückseite zeigt dann auch gleich die vielen Funktionen des Gefährts. Man kann es hoch und runter machen und drehen und 120 mm. Alles Dinge, die ich mag.
Fast so sehr wie Schriftzeichen.
Genug der Oberflächlichkeiten. Zeit für innere Werte! Auspacken und sortieren!
Viel Zeug in vielen Tüten, eine Anleitung und Sticker. Der Bau kann beginnen.
Eine Sache sage ich gleich: Der Hubarm ist den Leuten von BanBao wirklich gut gelungen.
Der Aufbau war jedoch ziemlich nervig. Ich sage es besser gleich: Ich habe LEGO-Technik nie gemocht. Überall mussten diese Streben verbaut und befestigt werden. Schiebe dies da durch… damit dort dieses andere Ding befestigt… und dann drehe hier, bis alles so ist, wie es sein soll, oder auch nicht. Irgendwie hat mir das keinen Spaß gemach. Der Bau des Hubdings war somit keine Freude. Aber das Ergebnis kann sich dafür sehen lassen.
Und es funktioniert sogar! Aber dazu später mehr. Wenn ich schon über den Aufbau spreche, möchte ich noch schnell erwähnen, dass es hin und wieder interessant ist, wie die eigentlichen Steine von ihren Abbildungen in der Anleitung abweichen. Die hier zum Beispiel.
Oder die Oberseite dieses 2ers.
Und dann ist mir noch etwas aufgefallen: BanBao-Steine sind höher als LEGO-Steine. Hier links im Bild ist ein BanBao-Stein, rechts dagegen der gleiche Stein in der LEGO-Version.
Stapelt man mehrere Steine einer Art übereinander, wird der Unterschied deutlicher.
Wenn man jemanden ärgern möchte, sollte man also einfach ein paar BanBao-Steine in dessen LEGO-Kiste werfen. Das dürfte den Bau einer komplexen Konstruktion sehr frustrierend gestalten. Wenn der Bauer nicht sofort anhand der unterschiedlichen Qualität der Steine Verdacht schöpft.
Eine letzte Anmerkung: Die Glasscheibe des Fahrzeugs war bereits zerkratzt. Die Kratzer einzufangen war gar nicht so einfach, aber ich glaube, den größten kann man auf dem folgenden Foto recht gut erkennen.
Genug zum Aufbau. Ich weiß doch, dass ihr Ergebnisse sehen möchtet. Da kein Teil fehlte, funktionierte alles bestens.
Bevor wir uns das Modell genauer ansehen, noch kurz etwas zu den Ersatzteilen.
Die Werkzeuge gehören natürlich zu den Mini-Figs. Die patentierten BanBao-Sitzfüße ebenfalls. Bleiben drei Teile.
Keiner dieser Steine wurde im Originalmodell verbaut. Somit stellen sie keine Ersatzteile dar. Was dann? Ein Blick in die Anleitung hilft nicht weiter. Ein Blick auf die Verpackung dagegen schon.
Was haben wir denn hier?
Aha!
Da hat man doch tatsächlich vergessen, den Aufbau dieses kleinen Pylonen in die Anleitung zu packen. Ja, ja, ja, seien wir ehrlich: Das ist nun alles andere als kompliziert. Aber irgendwie hätte man ihn trotzdem darin abbilden müssen. Oder? Ja. Ich glaube schon.
Zeit für das Brummbrumm. Zunächst ein paar Bilder.
Scheiße ist das nicht. Nur irgendwie hat man das Gefühl, dass man nach der Entwicklung des Arms keine Lust mehr auf die Entwicklung eines schönen Fahrerhauses hatte. Das Teil wirkt nun wirklich nicht gerade hochwertig. Aber gleichzeitig auch nicht so schlimm wie andere Modelle, die ich hier bereits besprechen durfte.
Auf das Anbringen der Sticker verzichtete ich übrigens, da ich Besseres zu tun hatte.
Das Hoch- und Runterklappen des Arms klappt gut.
Mit dem Ding kann man definitiv spielen. Wenn man Figuren hat. Und das Gute: Wir HABEN Figuren! Zeit für die Mini-Figs!
Ich beginne mit dem Fahrer.
Was für ein freundliches Kerlchen!
Die BanBao-Figuren gucken aber auch immer äußerst lieb.
Diese hier hat nicht nur große, strahlende Augen, sondern auch einen großen Helm.