Verfärbte Farben

Das Leben ist langweilig. Dies ist die Einstellung vieler Menschen in der heutigen Zeit. Es gibt einfach zu wenig Abwechslung und der Alltag eines jeden ist trist und leer. Der Job nervt, die Familie nervt und der Rest noch viel mehr. Und nichts ist in dieser Zeit lauter als der Schrei nach Abwechslung. Das Leben auffrischen, die Sorgen vergessen. Doch wie ist dies zu verwirklichen? Leider weiß niemand eine Antwort auf diese Frage und deswegen versucht man, die Menschheit von dieser Frage abzulenken, indem man sie mit sinnlosen und uninteressanten Erfindungen verwirrt.

Beispiele für diese genialen Erfindungen sind die “products of the Coca Cola Company”. Diese kompanistischen Produkte erfreuen die heutige Generation von Zuckertrinkern in immer neuen und aufregenderen Farben. Grün, blau, rot, orange… alles ist möglich. Der Geschmack ist egal, die Farbe ist wichtig.

Ein Beispiel ist die sensationell blaue Fanta mit dem sensationell blauen Namen “Fanta Berry Blue”. Ich erspare mir jetzt mal alle Wortspiele der Sorte “Macht die wirklich blau?” und komme gleich zum Geschmack. Dieser ist nämlich einfach nur sensationell. Gut, dass diese Bezeichnung weder gut noch schlecht ist. Denn ich persönlich kann von diesem blauen Gesöff nicht mehr als ein Glas am Tag trinken, und das ist meiner Meinung nach schon eine Leistung.

Doch kreativ wie ich bin, habe ich mir dann gleich mal überlegt, wie man es geschmacklich einrichten könnte, diese Fanta etwas “leckerer” zu gestalten (oder überhaupt “lecker”). Ich hatte dann den sensationellen Einfall, diese blaue Fanta mit der gelblich gefärbten original Fanta (die irgendwie immer noch die beste ist) zu vermischen. Wie ich vorher bereits durch mathematische Logik berechnen konnte, wurde das von mir erfundene Getränk grün. Und nach einer ausgiebigen Geschmacksprobe bemerkte ich sogar, dass es schmeckte.

Seit dem trinke ich dieses Gemisch des öfteren. Vielleicht werde ich bald mal weitere Kombinationen von verschiedenen Fantasorten versuchen. Wenn ich es überleben sollte, werde ich dadurch bestimmt nicht berühmt werden. Es sei denn ich entdecke plötzlich die Lust am Schreiben wieder und bringe ein Fanta-Misch-Buch heraus, in dem ich die ultimativen Fanta-Kombinationsmöglichkeiten der Menschheit zum Nachmachen anregend vorstelle. Dieses Buch wäre bestimmt der ultimative Partyknüller und vielleicht käme ich auf diese Art und Weise meinem Lebensziel, reich, berühmt und ein wirklicher Schriftsteller zu sein, ein bisschen näher. Wenn nicht, war es mir den Spaß aber trotzdem wert.

Doch ich möchte noch schnell auf eine weitere Fantasorte zu sprechen kommen. Diese hat den klangvollen Namen “Fanta exotic”. Was an dieser Fanta so exotisch ist weiß ich nicht, da ich aus den Zutatenbezeichnungen einfach nicht schlau werde. Aber testfreudig wie ich nun mal bin, habe ich mir gleich mal einen kräftigen Schluck dieser extrem erfrischend klingenden Flüssigkeit in einen durchsichtigen Becher geschüttet… und war erstaunt.

“Sieht aus, als hätte da jemand in ein Glas gewichst.” war mein erster Gedanke nach dem Einschütten und betrachten dieses Getränks. DAS meinen die also mit exotisch. Mal abgesehen von dieser für exotische Völker ziemlich diskriminierenden Tatsache (“Pass bloß auf, wenne da innen Urlaub fährst! Hab gehört bei den Exoten muss man immer volle Kanne aufpassen, dass die dir nicht ins Glas ejakulieren!”), bin ich schon erstaunt, dass die heutige Industrie sich solche Fehlgriffe leistet. Alleine die vielen Möglichkeiten, die notgeile Jungs nun bei ihren Freundinnen haben, um sie endlich zu etwas zu bringen, was sie eigentlich niemals tun wollten, sind erschreckend und alarmierend.

Ich bin schon auf die ersten Anzeigen gespannt. Wird vielleicht mal wieder eine interessante Folge beim “Jugendgericht”… oder war’s das “Strafgericht”? Auch egal. Zur Not machen das die Jungs von “K11”. Die sind eh cooler und bedeutend bessere Schauspieler (was ziemlich ironisch gemeint ist).

Übrigens: Woher genau ich weiß wie es aussieht, als hätte jemand in ein Glas gewichst möchte ich mit jugendlichem Leichtsinn, dem jugendlichen Forscherdrang, sowie meiner DSL-Flatrate und den unendlichen Weiten des Internets erklären.

Verfärbte Farben

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