Freundschaft: Seinen Freund auch mal eigenen Ideen umsetzen lassen. Auch, wenn man sie für dumm hält.
Als Dry die Idee hatte, sich auf sein Skateboard zu ketten und sich das Teil dann auch noch mit einer Schnur um den Hals zu binden…
… ließ ich ihn gewähren. Mal will sich ja nicht immer einmischen.
Wie das enden musste, war klar.
Bevor wir weiter darüber nachdachten, was bei dieser Aktion wirklich alles hätte passieren können, legten wir ein paar dicke Stöcke auf den spadry-Berg und grindeten auf ihnen.
Überaus erfolgreich.
Als Finale überlegten wir uns Folgendes: Wir sprangen mit den angebundenen Boards über ein Geländer einen Abhang hinunter.
Diese Idee zerstörte am Ende unsere letzten Ersatzseile, die wir im Rucksack dabei hatten. Schade.
Während der Episode beteten wir übrigens noch einen gefundenen Kutip an.
Und glichen den in der letzten Episode fehlenden spadry-Hund mit drei neuen spadry-Hunden aus.
Tja. Und an diesem Punkt endet sie, die spadry-Geschichte. Beinahe hätte ich “schon” geschrieben, aber nach über 550 Bildern wäre das nun wirklich ein wenig untertrieben.
550 Bilder. Wahnsinn. War das wirklich nötig?
Überlegen wir doch einfach mal kurz: Das gezogene Thema lautete “Freundschaft”. Wenn ich auf die längste und beste Freundschaft meines Lebens zurückblicke, dann sind 550 Bilder viel zu wenige. Ich kenne Carlos seit der Grundschule. Das sind über 20 Jahre. Was sind da schon 550 Fotos?
spadry existiert seit dem Jahr 2001. Fast 13 Jahre. 22 Episoden in 13 Jahren sind nicht viele, vor allem nicht, wenn man bedenkt, dass die meisten in den ersten fünf Jahren gedreht wurden. Es gibt meiner Meinung nach zu wenige spadry-Videos auf der Welt. Aber mehr war einfach nicht drin.
Ich hatte es oben bereits angesprochen. Das Leben kam spadry in die Quere. Carlos zog nach Paderborn und ich nach Frankfurt. Treffen sind rar gesäht. Arbeit, Uni und sonstige Dinge kommen immer und immer wieder dazwischen. Vom Geld für die Reise mal ganz zu schweigen.
Manchmal überlege ich, wie sich spadry entwickelt hätte, wenn wir in Lüdenscheid geblieben wären. Wenn man überlegt, welchen Stellenwert zum Beispiel youtube mittlerweile hat, dann kann man sich nur wundern. Man weiß es nicht. Es ist aber auch egal. Meine Freundschaft mit Carlos haben auch die vielen Kilometer zwischen uns nicht zerstört.
Ja, ich würde gerne mehr mit spadry machen. Aber was? Was würde so gut funktionieren wie unsere Zusammenarbeit vor der Kamera? Man weiß es nicht. Vielleicht kommt da irgendwann mal was. Vielleicht auch nicht. Vielleicht belassen wir es bei den alle paar Monate oder Jahre gedrehten Videos, die nur wir und ein paar Freunde jemals zu Gesicht bekommen.
Naja. Mir bleibt nicht mehr viel zu sagen. Ich wusste ehrlich gesagt zunächst nicht, wie ich diesen Beitrag gestalten sollte. Er entwickelte sich einfach. Er wurde länger und länger. Erst wollte ich ihn kürzen. Dann wollte ich ihn auf mehrere Artikel aufteilen. All das ließ ich aber am Ende bleiben. Er ist, wie er ist. Ein großer Beitrag für eine große Freundschaft.
Nur noch eine Sache:
Danke, Carlos. Wirklich. Danke.
Ich warte auf dich.
Freundschaft: spadry.