Ich landete mit der Brust zuerst auf einem abgesägten oder abgebrochenen Ast und bekam ein paar Sekunden lang keine Luft mehr.
Dry ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen und folgte mir.
Seine Landung war ebenfalls alles andere als angenehm. Er knickte mit dem Fuß um und hatte mehrere Tage lang mit einem schmerzenden Gelenk zu kämpfen.
Tja. Auch das ist Freundschaft.
Freundschaft: Zusammen Risiken eingehen und Grenzen austesten.
Nach jedem Sprung bekamen wir Lachkrämpfe. Das Adrenalin musste irgendwie raus und der Erleichterung Platz machen. Eine solche Aktion zogen wir übrigens nie wieder durch. Wir verabschiedeten uns von der “Extreme Bushjumping”-Reihe. Wir wollten dann doch lieber harmloseren Unsinn machen. Eine gute Entscheidung, meiner Meinung nach.
Freundschaft: Sich zusammen Grenzen setzen.
Eines unserer Gelaber-Highlights dürfte das sogenannte “Nachtreffenvideo” darstellen. Als wir uns eines Tages mit ein paar Internetfreunden mal “in echt” treffen wollten, stand fest, dass wir für diesen Tag ein ganz besonderes spadry-Video aufnehmen mussten. Gesagt, getan. Episode 18 begann mit einem Knall.
Ich hatte etwa 300 Knaller in meinem Rucksack. Warum? Weil ich sie nach Silvester übrig hatte. Ist ja auch egal! Episode 18!
Bevor ich zum Gelaber komme: Selbstverständlich gab es auch ein paar Stürze. Dry sprang einen aus dem “Winterspecial” bekannten Abhang herunter. Diesmal aber ohne “Das Ding”.
Zweimal nahm er einen riesigen Schnee-Eis-Ball mit sich.
Was beim ersten Versuch noch nicht ganz funktionierte, endete in einem traumhaften zweiten Anblick.
Aber genug davon. Das Nachtreffen-Video (Warum “Nachtreffen”? Das zu erklären ist viel zu kompliziert.) wurde dominiert von dummem Gerede. Und Hunden! Wieder gab es einen spadry-Hund! Dieser schien sich sehr für die Böllertasche zu interessieren.
Ansonsten… tja… wurde improvisiert. Es war an dem Abend arschkalt und wir hatten überhaupt keine Lust, irgendetwas zu machen. Also traten wir gegen Schneekugeln, …
… bewarfen uns mit diesen, …
… oder zündeten Böller, die meistens aufgrund ihres Alters und der Feuchtigkeit gar nicht mehr explodierten.
Wir waren allgemein ziemlich laut. Einmal jaulten wir den Mond an.
Dann legte Dry einen Tanz vor unserem unfreiwilligen Firmen-Nachtschicht-Publikum hin.
Hin und wieder wurden wir von Passanten überrascht, die wir durch unser Geschrei vermutlich in Wirklichkeit viel mehr überraschten. Immer, wenn Unbeteiligte auftauchten (wie zum Beispiel ein paar Drogendealer auf einem verlassenen Parkplatz), machten wir da eine riesen Sache draus und erzählten davon unseren Zuschauern.