Ich freute mich über Geld und Erfahrungspunkte.
Und den neuen Fähigkeitenpunkt, der mich nun zu einem wahren Experten im Bereich der hochwertigen Frachten machte.
Nicht frachtlos nach Frankfurt zu fahren hatte sich ausgezahlt.
Aber jetzt hatte ich genug. Ich wollte endlich mein Stable gründen. Die 22 Tonnen äpfel, die auf einen Transport nach Frankfurt warteten, kamen mir da gerade recht.
Die Fahrt in meine Heimat konnte beginnen.
Ich war ziemlich nervös, was sich nur ein wenig auf meine Fahrkünste auswirkte.
Um mich abzulenken, beobachtete ich die Zielgruppe des Holzfällersimulators bei der Arbeit. Das mache ich wirklich gerne. Zielgruppen beobachten. Man lernt einiges. Das Ausüben des Holzfälerberufs schrieb ich mir auf einen kleinen Notizzettel, den ich schnell in mein Portemonnaie steckte. Sollte es mit meiner Truckerkarriere doch irgendwann wieder bergab gehen, war es gut, ein paar Alternativen zu haben.
Mit diesen Gedanken erreichte ich Frankfurt.
Die äpfel wurden abgestellt und Geld kassiert.
Bevor ich mich an die Stablegründung machte, wollte ich aber erst einmal meinen Truck auf Vordermann bringen. Die Reparatur kostete knapp über 4.000 Euro.
Außerdem ließ ich neue Räder montieren.
Aber dann konnte ich meine Nervosität nicht mehr im Zaum halten. Ich fuhr zurück in meine Bude und begann mit der Planung.
Der Blick auf die Statistiken zeigte mir, dass ich den Million-Dollar-Belt während meiner Trucker-Karriere mehr als verteidigt hatte.
Leider reichte es nicht ganz, um meine Garage auszubauen.
Aber wofür hat man Superkumpel, denen man IMMER vertrauen kann? Ich stattete meiner Bank einen Besuch ab.
Und nahm einen Kredit in Höhe von 400.000 Euro auf.
So befanden sich plötzlich 432.456 Euro auf meinem Konto. Ich war so aufgeregt, dass mir vor lauter Gezitter angetrocknete Bräunungscremestreusel von der Nase plumpsten.
Sofort machte ich mich auf den Weg zur Arbeitsagentur.
Als ich dort ankam, begann es zu regnen.
Ich hielt die Hand aus dem Fenster, sammelte ein wenig Regenwasser auf und rieb es auf die trockenen Cremestellen auf meiner Nasenspitze. Die Erfrischung tat gut.
Sie erinnerte mich auch daran, dass ich vollkommen vergessen hatte, nach der Kreditaufnahme meine Garage auch wirklich zu vergrößen. Was für ein dummer und peinlicher Fehler. Ich verdonnerte mich zu ein paar Strafrunden Bauchmuskeltraining und raste frustriert in den Gegenverkehr, der mich auszulachen schien.
Zurück in der Garage handelte ich sofort.
Und was soll ich sagen? Die neue Garage bot einen überwältigenden Anblick.
Ich hatte eine größere Garage und vor allem: Zwei neue Stellplätze. Zeit für die Stablegründung.
Die Arbeitsagentur bot mir die folgenden fünf Kompetenzbestien an.
Da ich kein oberflächlicher Kotzbrocken bin, entschied ich mich zunächst für Krisztina, auch wenn ich schon jetzt das Schreiben ihres Namens verfluchte.
Nach ihrer Einstellung meldete sich plötzlich noch John bei mir und bat um Einstellung.
Aber ich entschied mich für Simon. Er besaß bereits drei Erfahrungspunkte. Ich lege halt mehr Wert auf Fähigkeiten als eine sympathisch getragene Kappe.
Nun mussten zwei neue Trucks gekauft werden, denn auch die fähigsten Trucker können ohne ein solches Gefährt nicht viel ausrichten. Ich besuchte den in Frankfurt sitzenden Iveco-Händler.
Der erste Truck ging an Krisztina.
Der zweite wiederum an Simon.
Und damit war ich pleite. Das kann ziemlich wörtlich genommen werden. Ich hatte noch 128 Euro auf dem Konto. Und mich stark verschuldet. Aber all das war mir egal. Das spa-zone-Stable hatte die Arena betreten und umkreiste den Ring. Wir alle waren hochmotiviert. Ich war mir sicher, dass ich richtig gehandelt hatte.
Mit diesen Gedanken suchte ich den nächstgelegenen Parkplatz auf und machte eine kleine Pause. In wenigen Stunden würde der Ernst des Lebens von Neuem beginnen. Aber immerhin war ich nicht mehr allein.
Als ich meine Augen schloss und, um einzuschlafen, meine Bauchmuskeln zählte und auch ein wenig streichelte, begann ich zu grinsen. Zufriedenheit. So fühlte sie sich also an.