Ein Lüdenscheider in Frankfurt – #5 – Autofahrer

Herzlich Willkommen im Land der reißerischen Überleitungen. Natürlich sind Lüdenscheider im Vergleich zu den Frankfurtern nicht die besseren Fahrer. Aber irgendwie muss man seine Leser ja bei sich halten.

Trotzdem widme ich mich heute wie angekündigt den Autos. Oder um das Ganze ein wenig einzugrenzen: Den Autofahrern. Denn in diesem Bereich gibt es schon einen kleinen Unterschied zwischen den beiden Städten.

Hiermit beziehe ich mich auf die Fahrschulen. Ich erinnere mich noch an meine Fahrschulzeit. Ich war einer der Glücklichen, die ohne zweiten Versuch die Theorie- und Praxisprüfung hinter sich gebracht haben. Nach dem Umzug nach Frankfurt begann ich dann meine Ausbildung zum Industriekaufmann in einer Mercedes Benz Niederlassung. Dass man hier hin und wieder mit Autos in Kontakt kommt, brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen.

Als ich mich während der Ausbildung mit ein paar Azubikollegen unterhielt, bekam ich hin und wieder zu hören, was für Probleme sie doch damit hätten, in anderen Städten am Berg anfahren zu müssen. (Ich verweise an dieser Stelle einmal auf meinen zweiten Text, in dem ich die unterschiedlichen Höhenlagen von Frankfurt und Lüdenscheid thematisiert habe.) Es ist für Fahrschulen wirklich ein Problem, in Frankfurt und Umgebung einen Ort zu finden, an dem ein Anfahrwürdiger Berg anzutreffen ist.

Auch das Fahren bei Glätte ist schwer zu erlernen. Natürlich herrscht auch in Frankfurt im Winter Glätte, das Durchkämpfen reifenhoher Schneeberge sowie das allmorgendliche Freischaufeln eingeschneiter Fahrzeuge und Ausfahrten ist dagegen eher Lüdenscheidern vorbehalten.

Dafür sind Frankfurter wahre Profis im Bereich unübersichtlicher, überfüllter und großer Kreuzungen, mit denen man sich vor Ort nämlich zu genüge herum schlagen muss. Und zuletzt bin ich hier bisher häufiger freundlichen Autofahrern begegnet, die auch mal nett grinsend einen Meter zurück fahren, um Fußgänger bequemer die Straße überqueren zu lassen. Das kannte ich aus Lüdenscheid noch nicht.

Was beide Städte jedoch gemeinsam haben, sind die Fahrproleten. Immer wieder habe ich angeberisch herum fahrende Menschen gesehen, die mit herunter gelassener Seitenscheibe ihren vermutlich frierenden Ellenbogen spazieren fahren und dabei so laut Musik hören, dass man um sie herum eine fahrende Diskothek aufbauen könnte. Nur das Fahrzeugniveau dieser Leute ist in Frankfurt ein wenig höher. Denn hier begegnet man auch mal einem Lamborghini.

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