Das chaotische Filmdutzend – #5

Da ich meine Freizeit gern in abgedunkelten Räumen vor erhellten Bildschirmen verbringe, laufen mir in regelmäßigen Abständen diverse Filme über den Weg. Gerne würde ich über jeden von ihnen vereinzelte Rezensionen schreiben, leider macht das nicht nur sehr viel Arbeit, sondern mittlerweile einfach jeder. Darum gehe ich anders an die Sache heran. Ich nehme mir die zwölf letzten Filme vor, die ich gesehen habe und verpacke sie in einen einzigen Text. Ohne ihre Titel zu nennen.

Dabei entsteht ein chaotischer Mix aus Informationen, Nebensächlichkeiten und Meinungen. Erst zum Schluss wird dann kurz aufgelistet, welche Filme in welcher Reihenfolge erwähnt wurden. Wenn ich einen Film kurz hintereinander mehrmals gesehen habe, kann er auch wiederholt angesprochen werden. Es geht eben einfach um die letzten zwölf gesehenen Filme meines Lebens. Wer beim Lesen raten möchte, worum es gerade geht, darf dies selbstverständlich gerne tun.

Wenn es draußen heißer wird, ist das ja eigentlich ganz gut. Ich meine besser draußen, als drinnen. Also im eigenen Körper. Das muss man sich einmal vorstellen. Wird man sauer, schießt man plötzlich mit Feuerbällen um sich oder zündet das heimische Sofa an. Nein, das wäre unangenehm. Unangenehmer wäre es nur noch, wenn der eigene Vater kein Mensch, sondern ein Außerirdischer ist, der mit einer Menschenfrau ein perverses Experiment gestartet hat, dessen Ergebnis man selbst darstellt. Da kann man dann doch mal sauer werden. Vor allem, wenn die Aliens einen dann auch noch mit Hilfe eines Auftragsjägeraliens auslöschen möchten. Haha, auslöschen. Löschen. Wegen dem Feuer. Egal. Aliens sind ja allgemein so ein Problem. Ganz besonders die, die ihren Job zu ernst nehmen und ihr Ziel nicht nur fangen, sondern töten möchten. Da bleibt einem nur noch die Flucht. Und auf Papas Hilfe hoffen. Und ein Feuerlöscher im Auto. Sonst wird die Beziehung zu brenzlig. Haha. Brenzlig. Wie brennen. Wegen dem Feuer. Ach, egal.

Aber Feuer war ja schon immer etwas Besonderes. Zum Beispiel damals. Nicht letzte Woche damals, sondern viel weiter zurückliegend damals. Zu Zeiten, als Holzhütten noch als Luxusunterkünfte zählten und Menschen auf Mammutjagd gingen. Weil Menschen früher ja auch mit Mammuts in Kontakt gekommen sind. Aber wen interessieren schon geschichtliche Fakten, wenn die Urmenschen stets gut rasiert durch die Eislandschaft rennen. Warum sie das tun? Weil böse Wesen den eigenen Stamm entführt haben und nur ein mutiger Krieger seine Gefolgsleute retten kann. Koste es was es wolle. Da geht man auch mal zu Fuß in die Wüste. Gut, damals waren die Entfernungen auch noch nicht so groß. Weil wegen eben darum. Vielleicht hätte man dem Film besser einen Titel geben sollen, der einen keine geschichtliche Genauigkeit erwarten lässt? Ich hätte das besser gefunden, da ich mir so nicht die ganze Zeit über an den Kopf hätte fassen müssen. Wobei “nicht” übertrieben ist, “weniger” passt da eher. Dieses Werk war nämlich allgemein ein wenig unlogisch.

Irgendwie habe ich es heute mit Feuer. Jetzt aber nur noch zu 25%. 25% der Helden des nächsten Films können sich nämlich in eine Fackel verwandeln. Die anderen 75% haben selbstverständlich auch so einiges drauf. Zum Beispiel Beziehungsstress durchleben. Oder angeschwollen schmollen. Nebenbei muss dann auch noch ein Superschurke bekämpft werden. Leider sind weder er, noch die Helden sympathisch und schaffen es zu keinem Zeitpunkt ihre oberflächlichen und egoistischen Machenschaften zu unterbinden. Man weiß nie, ob man sich jetzt freuen soll, wenn die Helden in Gefahr geraten, oder nicht. Auf der einen Seite sieht man sie nämlich gerne leiden, auf der anderen Seite droht jedoch jede gefährliche Situation damit, eine unlogische Handlung herbeizuführen, die nötig ist, um die Gefahr überwinden zu können. Immer wieder wurde von mir verlangt: “Akzeptier einfach, dass das gerade so möglich ist, sonst funktioniert der Film leider nicht.” Hin und wieder kann ich das auch. Aber die ganze Zeit? Nein. Das wird mir zu anstrengend.

Da fahre ich lieber in den Urlaub. Oder besser fliege. So kommt man nämlich höher, schneller und weiter. Fliegen kann man sogar geschäftlich nutzen. Leider ist ein Flug immer mit diversen Risiken verbunden. Es kann zum Beispiel passieren, dass die Maschine abstürzt. Oder dass ein Verrückter neben einen sitzt der einen erpressen möchte. Wenn wir nicht tun was er verlangt, wird er unseren Vater töten. Das ist schon ziemlich gemein. Aber zum Glück kann man sich jederzeit wehren, wenn sich der Verrückte hin und wieder etwas doof anstellt. Und hier kam es dann auch irgendwann zu einem Problem: Die erste Hälfte fand ich grandios. Zwei Menschen auf engstem Raum zusammen, einer Jäger, einer Opfer (aber kein hilfloses), das war schon alles toll inszeniert. Leider musste man dann aber doch noch ein wenig Quotenaction einbauen. Man möchte das Publikum ja auch nicht langweilen. Also das, das wegen Quotenaction in Filme geht. Wenigstens weiß ich jetzt, warum spitze Gegenstände in Flugzeugen verboten sind.

Verboten werden sollten auch Kriminelle. Das muss man sich einmal vorstellen: Ein reicher Mann nutzt sein Geld, um Problemviertel einer Stadt zu renovieren. Ist doch toll! Gut, der reiche Mann war nicht immer reich und stand in seiner Vergangenheit nicht nur im Kontakt mit guten Menschen, doch warum auf der Vergangenheit rumreiten? Der Mann tut Gutes! Leider interessiert das die Bösen nicht. Ignoranten. Aber letztendlich ist das auch alles egal. Schließlich gibt es da noch unseren Afghanistanveteranen, der von nun an als Bodyguard auf den Wohltäter aufpasst und in dessen Boxschule Gehilfen anheuert. Alles weitere kann man sich eigentlich denken. Vor allem, wenn man den Namen der Hauptbesetzung des Films kennt.

Letzteres trifft auch auf den nächsten Film zu. Dass ein ehemaliger Superman plötzlich in nicht mehr ganz so super Filmen mitspielt ist schon traurig. Aber dafür geht es wieder einmal um Feuer, das durchgängige Thema dieses Beitrags. Diesmal ist das Feuer aufgrund eines Anschlags gemeiner Menschen in einem Hochhaus ausgebrochen und nur unser Held, der eigentlich ein Dieb ist, kann die übrigen Insassen des Gebäudes noch befreien. Weil er nämlich irgendwie doch noch ein Held ist. Zumindest tief in seinem Herzen. Und in meinem. Ob er jemals in einem guten Film mitspielen darf?

Leider noch immer nichts von ihrer Heldenhaftigkeit verloren haben unsere vier Gehirnschäden, mit denen wir es zuvor bereits zu tun hatten. Ihr erinnert euch. 25% Feuer. Im Grunde ist alles gleich geblieben. Zumindest was die Helden betrifft. Sie sind noch immer unausstehlich unsympathisch und wenn das Schicksal der Welt irgendwann wirklich einmal in den Händen einer solchen Deppengruppe liegen sollte, werde ich der erste sein, der fröhlich seinen Tod erwartet. Das Problem ist, dass der vermeidlich böse Gegenspieler diesmal ein verdammt cooler Typ ist. Zumindest sieht er cool aus. Und das trotz seiner Leidenschaft, die mit einer alten deutschen TV-Serie namens “Gegen den Wind” zu tun hat. Aber wer verurteilt Leute schon aufgrund ihres Hobbys? Ich surfe ja auch durch die Gegend namens Internet und sehe hauttechnisch sogar eher wie der hier gemeinte Bösewicht aus als die TV-Seriendarsteller. Egal. Wo war ich? Ach ja, das Problem: Das ungemein große Potential, das ich in dem Antagonisten sehe, wird durch die gleiche Oberflächlichkeit zunichte gemacht, die auch schon die Hauptpersonen zu charakterlosen Abziehbildern einer Dailysoap werden ließ. Extrem schade. Immerhin kann der Böse Löcher in den Boden bohren. Und hier eine Überleitung zu den vorherrschenden Logiklöchern zu ziehen ist selbst mir zu einfach.

Was tiefe Löcher übrigens auszeichnet ist die in ihnen vorherrschende Dunkelheit. Und Dunkelheit ist etwas, auf das manche Menschen allergisch reagieren. Wobei man hier natürlich auch ihre Gründe berücksichtigen sollte. Ein paar wenige werden nämlich von bösen Wesen verfolgt, sie sich am liebsten in der Dunkelheit aufhalten und auch aus dieser zuschlagen. Man kennt ja die Kindergeschichten über die bösen Wesen unter dem Bett. Blöd, wenn diese Realität werden und sich nicht mehr auf Kindergeschichten beschränken. Blöd für die Betroffenen zumindest, als Zuschauer fühlt man sich hier und da ziemlich gut unterhalten. Die Nachtviecher sehen sehr gut aus und die Geschichte an sich kann einen ebenfalls fesseln. Zwar bekommt man letztendlich kein Meisterwerk vor die Augen gesetzt, den einen oder anderen Fehler kann man vor Dunkelheit aber auch mal übersehen.

So ist das eben mit Horrorfilmen. Man muss auch mal über Fehler hinwegsehen. Man benötigt auch nicht immer gleich schleimige Nachtwesen um zu schocken. Ein gutes Fellwesen kann auch horrorhafte Schweißausstöße hervorrufen. Wenn der Film denn gut wäre. Und das ist eine Aussage, die auf das nächste Werk leider absolut nicht zutrifft. “BigFoot im Reich der Dummen” wäre ein passender Titel gewesen. Den hätte ein Zuschauer im Gegensatz zum richtigen Titel auch aussprechen können. Aber ein Titel ist nicht das Entscheidende an einem Film. Viel wichtiger sind die Atmosphäre, die Charaktere, die Synchronisation und die Effekte. Leider ist auch das hier ziemlich misslungen. Wieder einmal gibt es nur einen Monsterbonus von mir. Aber darauf kann sich ein Monsterfilm auch nichts einbilden.

Da lässt man die Monster doch lieber gleich weg. Warum auch? Menschen sind schließlich grausam genug. Da werden zerstückelte Leichen um ein Haus herum verteilt gefunden und alle verdächtigen die Familie, die in dem Haus lebt. Ein Mann, seine Tochter (im High-School-Alter) und sein Sohn (spielt angeregt mit LED-Games, weil er Gamernerdgeek ist). Nicht wirklich verdächtig. Bis auf die Leichen eben. Aber die Tochter stößt schon bald darauf, dass hinter den Morden mehr steckt, als sie selbst. Irgendetwas scheint mit dem Haus nicht zu stimmen. Im Grunde sorgt der Film dafür, dass man (also ich zumindest) immer wieder laut aufschreit “Das ist der Mörder, ganz bestimmt, er war´s!” und man (auch hier: ich zumindest) somit auf jeden Fall rufen kann “Habe ich es doch gewusst!”. Das ist auch die Stärke des Films: Es wird bis zum Ende nie verraten, wer hinter den Morden steckt und ein wenig interessiert es einen am Ende sogar. Leider ist die Auflösung dann doch etwas zu unrealistisch ausgefallen. Dennoch blieb ich nicht enttäuscht zurück.

Hatte ich gerade von grausamen Menschen gesprochen? Diese Aussage möchte ich an dieser Stelle gerne noch einmal unterstreichen: Menschen sind schließlich grausam genug. Ich übertreibe? Klar. Wir sind ja nur auf einem fremden Planeten gelandet, bekämpfen dessen Ureinwohner und zerstören ihre Heimat, nur weil diese zufälligerweise auf einem Rohstoff steht, der einem großen Unternehmen auf der Erde riesige Gewinne einbringt. Ist ja alles nicht so schlimm. Man kann ja schließlich künstlich erschaffene Abbilder der Ureinwohner von Menschen per Computer und Gedankenübertragung steuern lassen und die Wesen so davon überzeugen, ihre Heimat freiwillig zu verlassen. Ist ja alles ganz human. Und wenn sie nicht gehen wollen, oder sich die Menschen-Ureinwohner-Wesen plötzlich gegen ihre Erschaffer stellen, kann man sie auch einfach bekämpfen. Mit Feuer zum Beispiel. Der Planet ist nämlich ein einziger großer Wald. Und was ein Feuer da anrichten kann, muss ich wohl nicht extra erwähnen. Genauso wenig wie die unglaublich gewaltigen Bilder die einem der Film präsentiert. Ich habe noch nie ein so gestochen scharfes Bild gesehen und wurde noch nie von einer solchen Farbpracht überwältigt. Wahnsinn. Da kann die Geschichte auch noch so vorhersehbar sein. Holt das Popcorn raus und lasst eure Augen genießen. Und SO schlecht ist die Geschichte nun auch wieder nicht.

Es gibt schließlich Filme, die die gleiche Nachricht komplett ohne Geschichte rüberbringen möchten. Wobei es natürlich schon gemein ist, eine Dokumentation mit einem Film zu vergleichen. Aber ich nehme mir die Freiheit. Vor allem, weil einem auch hier atemberaubende Bilder gezeigt werden. Der Unterschied zum vorangegangenen Werk besteht jedoch darin, dass die Aufnahmen allesamt echt sind und der Realität entstammen. Und das macht alles umso beeindruckender. Nach den beiden letzten Filmen hat man jedenfalls richtig Bock darauf, etwas für die Umwelt zu machen. Zum Beispiel Blumen gießen oder den Kühlschrank offen lassen. Gegen die Erderwärmung. Sonst geht es nämlich bald überall so feurig zu, wie ich diesem Text.

Filmliste (Filmnummer – Jahr, Titel, gesehen am)
049-2010, Specimen: Der Alien-Terminator, 04.04.2010
050-2010, 10.000 BC, 04.04..2010
051-2010, Fantastic Four, 18.04.2010
052-2010, Red Eye, 18.04.2010
053-2010, Hard Corps, 18.04.2010
054-2010, Out of time: Der tödliche Auftrag, 24.04.2010
055-2010, Fantastic Four: Rise of the Silver Surfer, 15.04.2010
056-2010, They: Sie kommen, 27.04.2010
057-2010, Abominable, 15.05.2010
058-2010, Christina´s House, 16.04.2010
059-2010, Avatar, 17.05.2010
060-2010, Unsere Erde, 18.05.2010

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