/// ZiB
Was tut besonders weh, wenn es einem auf den Kopf fällt? Ein Stein. Was lag also nach dem Erfolg von “Sharknado” näher, als panischen amerikanischen Bürgern direkt danach statt Haien Steine um die Ohren fliegen zu lassen?
Zugegeben, wahrscheinlich wusste man zu dem Zeitpunkt, als “Stonados” gedreht wurde noch gar nicht, was für einen Erfolg “Sharknado” haben würde. Denn er feierte nur einen Monat danach seine Premiere. Was für mich die Frage aufwirft, was bei SyFy los ist, dass sie innerhalb so kurzer Zeit zwei so ähnliche Sturmfilme auf ihre Zuschaueruschaft loslassen? Aber anscheinend macht ihnen das nichts aus, denn sie bauen ja schließlich auch in überdurchschnittlich viele ihrer Werke Haie ein.
Wie man es aus 99% aller SyFy/The Asylum Billig-Katastrophenfilme gewohnt ist, darf sich in “Stonados” der verwitwete Protagonist um seinen Nachwuchs sorgen, nach dem Schlüssel zur Rettung suchen und nebenbei die Liebe finden (wenn auch nur für seine Schwester). Hier gibt es aber ausnahmsweise keine Haie oder sonstige gefräßigen Kreaturen in schlechter CGI Pracht zu bestaunen. Stattdessen tauchen Steine in Wirbelstürmen auf, die als tödliche Geschosse Matsche aus der Bevölkerung machen.
Ein großes Manko ist, dass Steine als Gegenspieler nicht viel her geben. Es ist einfach nur ein Wetterphänomen, und ein ziemlich albernes dazu. Besonders variantenreich fallen die Katastrophenszenen erwartungsgemäß nicht aus. Ein Unwetter zieht auf und man versucht, nicht von den ziellos vom Himmel fallenden Felsbrocken erwischt zu werden. Dazu kommt, dass die in ähnlicher Form schon tausendfach durchgekaute Handlung das Ganze nicht unbedingt aufwertet. Man kichert mal wieder über einige richtig schlecht synchronisierte Charaktere (in diesem Fall den Sohn), greift sich ein paar Mal wegen besonders dummer Entscheidungen an den Kopf, aber ansonsten herrscht gepflegte Langeweile. Dann sogar lieber Sharknado.
/// spa
Warum sich so viele Steine in den Tornados befinden? Das wird leider nicht erklärt. Es ist einfach so. Ich will hier wirklich nicht zu anspruchsvoll sein, denn selbst ein einfaches “Ein Megatornado bildet sich über einem Steinbruch!” hätte mir vollkommen gereicht. Aber nicht einmal das bekommen wir. Die Steine sind einfach so in den Tornados drin. Weil der Film schließlich “Stonados” heißen muss. Weil das lustig ist.
Man könnte sich nun damit abfinden, dass das Steintornadophänomen nicht erklärt wird, doch würde das nicht viel helfen. Der Film hat auch abseits dessen gar nichts, was ihm dabei helfen würde, sich in einen Bereich in meinem Gehirn niederzulassen, in dem zumindest ein Bruchteil des Begriffs “Unterhaltung” (zum Beispiel das “h”) zu finden ist. Die Charaktere sind vollkommen uninteressant, die Geschichte um nicht ernst genommene Wissenschaftler und einen alleinstehenden Vater mit aufmüpfiger Tochter strotzt nur so vor Unkreativität.
Dabei ist der Film vor allen Dingen nicht einmal lustig. Ich glaube, dass die Menschen, die für Filme dieser Art verantwortlich sind, doch davon ausgehen, dass sie die Zuschauer, die auf Trash stehen, unterhalten können. Doch gelingt das “Stonados” ebenfalls nicht. Er ist einfach zu dumm. Zu unzusammenhängend. Zu ununterhaltsam. Zu unkreativ. Zu schlecht.
“Stonados” muss von niemandem gesehen werden. Er zählt wieder einmal zu den Filmen, die man nicht sehen muss, wenn man ihren Titel kennt. In “Stonados” geht es um Tornados, die mit Steinen werfen. Der Rest des Films besteht aus Klischees, die niemanden mehr unterhalten.