Bobos Filmbox – 2016-02 – Oben Edition – #15 – Deadly Instincts: Die Bestie aus dem All

Bobos Filmbox - 2016-02 - Oben Edition - #15 - Deadly Instincts: Die Bestie aus dem All

/// ZiB

Als ich “Deadly Instincts” auf dem von mir gezogenen Zettel las, war ich wenig motiviert. Ach, dieser alte Schinken… Den hatten wir schon seit Ewigkeiten in der Sammlung. Ich suchte im Regal nach D und zog die DVD von “Deadly Species” hervor.

Bobos Filmbox - 2016-02 - Oben Edition - #15 - Deadly Instincts: Die Bestie aus dem All

Ja, ich habe den Filmtitel verwechselt. Und es fiel zu spät auf. Dass es in dem Film, den wir sahen, überhaupt nicht um Außerirdische zu gehen schien, machte mich stutzig. Dass ich ihn vor 10 Jahren bereits gesehen hatte allerdings nicht, denn ich erinnerte mich an rein gar nichts. Das spricht wohl nicht gerade für die Qualität von “Deadly Species”. Als sich herausstellte, dass wir unsere Zeit statt mit einem trashigen B-Movie mit zwei trashigen B-Movies vergeuden mussten, sorgte das natürlich dafür, dass spa mich tagelang mit Gespött überzog. Ich fühlte mich furchtbar.

Aber was will man machen. “Deadly Instincts” durfte natürlich nicht unter den Teppich gekehrt werden. Und hier ging es wenigstens tatsächlich um Außerirdische. Auf dem Campus schlägt ein merkwürdiges Objekt ein, das nicht nur eine sexy bekleidete Frau enthält, sondern auch ein garstiges Monster. Das macht sich sogleich daran, die Studenten zu dezimieren oder mit Alieneiern zu besamen.

Der Regisseur von “Deadly Instincts” hat ganz offensichtlich eine Schwäche für unbekleidete Frauenbeine. Und natürlich landet der Protagonist in Form eines gut aussehenden Dozenten direkt mit einer seiner Studentinnen im Bett. Das alles verbreitet einen gewissen B-Movie Charme, und man bekommt auch noch ein nettes Monster dazu geliefert. Zwischendrin geht dem ganzen aber merklich die Luft aus. Mich hat vor allem eine längere Sequenz genervt, in der uns mit einem Mal eine Gruppe völlig neuer Charaktere vorgestellt wird, die eine gefühlte Ewigkeit brauchen, um in der Alienbehausung dezimiert zu werden. Während dieser Zeit werden die vorher etablierten Charaktere einfach gar nicht mehr gezeigt. Was für ein merkwürdiger, absolut unsinniger und überflüssiger Bruch. Vielleicht waren es urspünglich zwei Filme? Der Drehbuchautor ist übrigens gleichzeitig der Regisseur, Paul Matthews. Einige Jahre später sollte er einen durchschnittlichen Familienfilm mit dem Titel “The Little Unicorn” drehen, der hoffentlich frei von sexy Studentinnen verführenden älteren Männern ist.

Jedenfalls kann man ein bisschen Spaß mit “Deadly Instincts” haben, wenn man auf 90er Trash aus ist. Schade nur, dass er diese furchtbaren Längen hat. Über weite Strecken ist er einfach nur schlecht.

/// spa

Zunächst einmal muss ich ZiB danken, konnte ich durch ihren Fehlgriff doch gleich zwei Monsterfilme sehen. Gut, den einen kannte ich zwar schon, doch wollen wir mal nicht zu wählerisch sein. Film ist Film. Monster ist Monster. Und zu warten, ob man sich tatsächlich noch an das Ende des Films erinnert, den man gerade guckt, ist auch ziemlich spannend.

Nicht spannend war dagegen “Deadly Instincts”. Ja, das Monster war nett, das muss ich an dieser Stelle selbstverständlich kurz von mir geben. Aber der Rest? Der zog sich wie Hechtsuppe. Äh. Oder was auch immer man an einem Hecht so ziehen kann. Das Beste war noch der Umstand, dass in “Deadly Instincts” die Frauen definitiv nicht die Hosen an hatten. Was wie Sexismus klingt, ist hier jedoch wörtlich zu nehmen und sorgt dafür, dass ich mittlerweile Menschen auslache, die mir etwas von Quentin Tarantinos Fußfetisch erzählen wollen.

“Deadly Instincts” bietet einem nicht viel Material, über das man sich unterhalten könnte. Die Frau aus dem Meteor hat eigentlich nur die Funktion, sowohl vor den Menschen als auch vor dem Monster wegzurennen. Der Professor sollte vielleicht mal ein Weilchen über seine Arbeitsmoral und die Beziehung zu seinen unbehosten Studentinnen nachdenken. Das Monster wiederum könnte hin und wieder einfach mal ein bisscheh mehr machen. Und der Film könnte, ganz allgemein gesprochen, auch einfach ein paar Minuten früher aufhören.

Kommt er endlich zum Ende, ist man gelangweilt und denkt darüber nach, ob da jetzt wirklich so ziemlich jede Studentin des Campus´ vom Professor getötet wurde, oder ob man eingeschlafen ist und dies lediglich geträumt hat. Was “Deadly Species” besser als “Deadly Instincts”? Nein. “Deadly Instincts” war besser. Aber nur ein bisschen.

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