Bobos Filmbox – 2016-01 – Tier Edition – #22 – Die Klapperschlange 2 – Flucht aus L.A.

Bobos Filmbox - 2016-01 - Tier Edition - #22 - Die Klapperschlange 2 - Flucht aus L.A.

/// ZiB

Da isser wieder, der Snake. Nach “Die Klapperschlange” dürfte natürlich auch das… ja, was eigentlich? Remake? Reboot? Oder doch Fortsetzung? Es durfte jedenfalls nicht in Bobos Kiste fehlen. Zwar wird auf die Ereignisse im Vorgänger Bezug genommen, aber ein Großteil der Handlung wiederholt sich.

Bobos Filmbox - 2016-01 - Tier Edition - #22 - Die Klapperschlange 2 - Flucht aus L.A.

Ex Elite-Soldat Snake Plissken soll wieder einmal einen riskanten Auftrag übernehmen, und wird dazu gezwungen, indem man ihn mit einem Virus infiziert. Das Gegenmittel erhält er wieder einmal nur dann rechtzeitig, wenn er innerhalb von 10 Stunden das Zielobjekt (diesmal nicht der Präsident, sondern eine abtrünnige Päsidententochter) in L.A. ausfindig macht, das inzwischen ähnlich wie New York Heimat für Verbrecher und andere unerwünschte Individuen geworden ist.

Das Budget dieses Films wurde von 6 Millionen auf 50 Millionen Dollar erhöht und was soll ich sagen… BOAH Leute, diese Effekte! Es ist unglaublich! Ich habe selten eine Großproduktion gesehen, die so kaltschnäuzig schlechteste Computereffekte aneinanderreiht. Das mag bei The Asylum noch zum guten Ton gehören, aber hier hätte ich es nicht erwartet. Das Alter ist keine Entschuldigung, denn “Flucht aus L.A.” erschien 1996. Das war das Jahr von “Independence Day”! 3 Jahre nach Jurassic Park! Was ist da bloß schief gelaufen?

Ich hoffe ein bisschen, dass die schlechten Effekte Absicht waren, um Selbstironie zu beweisen. Denn die merkt man dem Film durchaus an. Was im Vorgänger noch düster und ernst war, wirkt jetzt überdreht und schrill. Das muss man mögen. Wer hier nach Logiklöchern sucht oder wie ich zuerst auf die miesen Effekte zu sprechen kommt, vergisst schnell, worauf es dem Film ankommt: Spaß machen will er. Und wenn man ihn an sich ranlässt, dann macht er auch Spaß. Oh Gott, die Surf-Szene fällt mir gerade ein… egal, nicht ablenken lassen. “Flucht aus L.A.” ist in vielerlei Hinsicht so schlecht, dass er schnon wieder gut ist. Und Snake Plissken ist genau der richtige Held für diese Art von Film.

/// spa

Zunächst möchte ich darauf hinweisen, dass “Flucht aus LA” einen ganz großen Platz in meinem Herzen erobert hat und diesen vermutlich nie wieder an jemand anderen abtreten muss. Vor vielen, vielen Jahren, in einem Zeitalter in dem Windows 95 noch das Betriebssystem darstellte, das meinen Computer antrieb, war ich begeistert von selbsterstellten Systemsounds. Warum auf das gewöhnliche Windows-Gedudel zurückgreifen, wenn es da draußen so viele schöne Alternativen gibt? So startete mein Rechner mit einem gepflegten “Snake, nennen Sie mich Snake.” und endete mit “Krieg´ ich was zu rauchen?”. Ja, mein Computer war gespickt mit Snake-Zitaten. Weil sie schon damals so übertrieben auf cool gemacht waren, dass sie mich bestens unterhalten konnten.

Jetzt aber weg von den Anekdoten und hin zum Film. Diesen kann man sich heutzutage leider nur noch schwer ansehen. Da wären zunächst die von ZiB angesprochenen Effekte, die tatsächlich extrem miserabel aussehen. Hier von gewollt zu sprechen, halte ich für gewagt. Ich glaube eher, dass man es tatsächlich nicht besser machen konnte oder wollte. Wobei ich mich da nicht informiert habe. Ist aber auch egal. Wenn das gewollt war, hätte man das dem Publikum besser zeigen sollen.

Ich will mich hier auch gar nicht zu lange mit den Effekten herumschlagen. Der Film war ganz allgemein nicht gut. Die Geschichte ist die gleiche wie im Vorgänger, spielt nur an anderem Ort und hat einen minimal anders aufgebauten Rahmen. Die Charaktere sind allesamt überzeichnet oder langweilig. Der lustige Sidekick nervt, der Oberboss ist öde und L.A. wirkt einfach nicht so düster und bedrohlich wie seinerzeit New York.

Und Snake? Nein, danke. Mit dem kann ich heute genauso wenig anfangen wie früher. Snake versucht so angestrengt, cool zu sein, dass er einem leid tut. Was für ein armer Mann. Vielleicht sollte man ihn einfach mal in den Arm nehmen und ihm sagen, dass man ihn lieb hat. Ob ich ihn mit meiner Geschichte über mein Windows-Soundschema aufheitern kann?

Was bleibt, ist kein guter Film, der eher unfreiwillig unterhalten kann. Die schlechten Effekte setzen dem ganzen zum Abschluss nur noch die Krone auf. “Flucht aus L.A.” funktioniert für mich heutzutage fast gar nicht mehr. Schade.

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