/// ZiB
Gina, Phil und ihre Lesebären haben Bobo erneut mit einer Filmspende erfreut. Sie haben uns nämlich “Und täglich grüßt das Murmeltier” von unserem Amazon Wunschzettel geschenkt, und dafür möchten wir uns ganz herzlich bedanken! Obwohl wir den Film natürlich von früher kannten, hatten wir ihn lange nicht mehr gesehen.
Es gibt allerdings auch eine traurige Nachricht. Während mit “Und täglich grüßt das Murmeltier” ein Film zu unserer Liste hinzukam, mussten wir einen anderen streichen. “Die Vögel”, den wir aus unserer Amzaon Prime Watchlist ausgewählt hatten, wurde leider von Amazon aus den frei verfügbaren Prime Titeln gestrichen. Deshalb haben wir ihn auch aus Bobos Box entfernt.
Nun aber los: Es ist Murmeltiertag!
Phil Connors ist der grießgrämige Wetterfrosch eines lokalen Fernsehsenders. Zum wiederholten Mal wird er in eine abgelegene Kleinstadt geschickt, um vom jährlich dort stattfindenden Murmeltierfest zu berichten. Phil möchte einfach nur so schnell wie möglich wieder nach Hause fahren und lässt das seine beiden mitgereisten Kollegen deutlich spüren. Aber er gerät in eine Zeitschleife, die ihn ausgerechnet den Murmeltiertag immer wieder aufs Neue erleben lässt. Und mit der Zeit verliebt er sich in seine Kollegin.
“Und täglich grüßt das Murmeltier” ist immer noch eine unheimlich sympathische Komödie, die Spaß macht, ohne zu albern zu sein. Die Geschichte ist clever, die Schauspieler überzeugend und wie der zynische Grummler langsam ein besserer Mensch wird, wirkt nicht zu aufgesetzt. Vielleicht, weil man ihn zuerst so häufig scheitern sehen darf. Ich habe mich gefragt, wie oft er diesen Tag eigentlich erleben muss. Wird das erwähnt? Es muss jedenfalls ziemlich oft sein. Wenn man länger über die Handlung nachdenkt, ist sie sogar ziemlich tragisch. Nicht umsonst versucht Phil sich mehrmals das Leben zu nehmen, als sich der Tag immer und immer wieder wiederholt. Man hätte daraus genau so gut ein hoffnungsloses Drama machen können statt einer lockerleichten Komödie. Aber so wie er ist, ist der Film finde ich genau richtig.
/// spa
Mir bedeutet “Und täglich grüßt das Murmeltier” sehr viel, zeigt er mir doch immer wieder aufs Neue, dass man seine grummelige Art hin und wieder auch mal ablegen und positiver denken sollte. Es ist wirklich faszinierend, wie nachdenklich mich dieser Film macht, da ich mich in Phil Connors, vor allem in den ersten Minuten des Films, sehr gut wiedererkennen kann. Und das ist, um ehrlich zu sein, keine schöne Sache. Gerne würde ich mich in Menschen wie John Wick wiedererkennen, doch bleibt mir eine solche Gefühlsregung leider verwehrt. Stattdessen sehe ich mich als miesgelaunten Menschen, der von anderen Menschen schnell genervt ist und stets darüber nachdenkt, viel lieber Größeres zu tun als das, was er gerade macht.
“Murmeltier” funktioniert als Komödie unfassbar gut. Beim Sehen ist mir, ähnlich wie bei “Jurassic Park”, aufgefallen, wie oft ich ihn bereits gesehen habe. Diverse Szenen waren in den hintersten Regionen meines Gehirns abgespeichert und wurden nach langer Zeit – ich habe den Film mehrere Jahre nicht mehr gesehen – wieder aus der Versenkung geholt. Gelangweilt habe ich mich dadurch keine Minute. Gelacht habe ich dagegen häufig, auf eine angenehm ruhige Art. Denn genau diese Art ist es, die ich an “Murmeltier” so sehr schätze. Er legt keinen Wert auf Holzhammerhumor und geht die Sache ruhig und verspielt an. Es macht einfach nur Spaß, dem Geschehen zu folgen, ohne die ganze Zeit über von Pfeilen mit riesigen Ausrufezeichen und der Aufschrift “Hier Lachen!” zum Lachen aufgefordert zu werden. Man fühlt sich ernst genommen vom Film. Er weiß, dass seine Zuschauer nicht blöd sind und schon genau wissen, wann etwas Lustiges geschieht. Ob sie an diesen Stellen dann auch wirklich lachen möchten oder nicht, sollen sie gefälligst selbst entscheiden.
Auch die Liebesgeschichte sorgte bei mir noch nie für genervtes Augenverdrehen. Wie Phil zunächst immer und immer wieder scheitert und vor allem das Warum wurde so gut inszeniert, dass es eine wahre Freude ist. Es geht hier um menschliche Beziehungen, den Versuch, eine Bindung aufzubauen und die Fehler, die man dabei machen kann. Phils Besessenheit zahlt sich dabei niemals aus und er erkennt, dass er nicht einfach so die Welt um sich herum ändern kann, sondern nur sich selbst. Wie die Welt anschließend darauf reagiert, muss er dann wiederum selbst herausfinden.
Und genau das ist es, was ich an diesem Film so schätze und, wenn ich das Wort verwenden darf, liebe. Natürlich geschieht all das nicht aus freien Stücken. Phil wird durch wundersame Ereignisse dazu gezwungen, in sich zu gehen und über sich nachzudenken. Dennoch macht das die ganze Geschichte keinen Deut schlechter. “Und täglich grüßt das Murmeltier” zählt zu den besten Komödien und genauso zu den besten Filmen, die ich in meinem bisherigen Leben sehen durfte.