/// spa
Zunächst das Wichtigste: Uns hat tatsächlich jemand einen Film von unserer Wunschliste geschenkt! Heute erreichte uns “American Werewolf in London” und somit steht jetzt bereits fest, welcher Film als nächster von ZiB und mir gesehen wird. Der gute Bobo bedankt sich ebenfalls für die mehr als freundliche Spende, da er durch sie morgen zumindest auf das Ziehen eines neuen Filmes verzichten darf, was für ihn vergleichbar ist mit einer Woche Urlaub. Danke an Gina und Phil. Für den Film und den Urlaub.
Bei “Nightwatch” handelt es sich zunächst um einen Film, den ich eigentlich bereits kannte, da ich ihn vor vielen Jahren einmal im Fernsehen gesehen hatte. Doch konnte ich mich beim besten Willen an nichts mehr aus dem Film erinnern. Lediglich, dass er in einer Leichenhallte spielt, hatte ich noch parat. Ich wusste nun nicht, ob ich diesen Umstand in irgendeiner Form interpretieren sollte oder nicht. Ein Film, den man schnell wieder vergisst, klingt nicht gerade motivierend. Andererseits hatten wir gestern “Night Claws” gesehen. SO schlimm konnte das heute doch gar nicht werden.
Mir ist durch die letzten beiden Filme bewusst geworden, dass ich Probleme mit dem Schreiben des Wortes “Night” habe, da ich andauern “Nicht” statt “Night” schreibe. Woran das liegt, kann ich gar nicht so genau erklären, selbstverständlich benutze ich das eine Wort häufiger als das andere. Dass sich dieser Fehler aber tatsächlich in mein Gehirn eingebrannt hat, macht das Schreiben meiner Texte nicht gerade einfach. Ich bin versucht, nach weiteren “Night”-Filmen Ausschau zu haben, um mich geistig auf diese vorzubereiten, doch letztendlich wollen wir nicht weiter herumalbern und stattdessen endlich auf “Nightwatch” zu sprechen kommen (ja, auch hier habe ich zunächst “Nichtwatch” geschrieben).
Ein Student ist bekanntlich stets auf der Suche nach einem Nebenjob. Während die Stellen in Cafes oder Supermärkten vermutlich nur schwer zu bekommen sind, hat man in der städtischen Leichenhalle schon eher Glück. Nicht jeder träumt davon, Nachts ein paar Leichen zu bewachen. Unserem Protagonisten Martin macht das alles nichts aus, was selbstverständlich gelogen ist, doch vor seinen Freunden tut er hart, während er bei seinen nächtlichen Rundgängen seine Nervosität nicht so ganz verbergen kann.
Hinzu kommt, dass gerade ein Psychopath durch die Stadt rennt und Frauen skalpiert. Die Opfer landen in Martins Leichenhalle und machen ihm das Leben schwer. Einmal verschwindet eine Leiche, nur um kurz darauf wieder aufzutauchen, als sei nichts gewesen, ein andermal besucht ihn sein Freund am Arbeitsplatz und spielt ihm dort einen makaberen Streich. Man will nicht zu viel verraten, doch der arme Martin zweifelt schon bald an seiner Berufswahl.
“Nightwatch” ist kein richtiger Horrorfilm, sondern eher ein Thriller. Man darf hier selbstverständlich nicht zu viel verraten, da der Film von seiner Handlung lebt und man als Zuschauer Martin mit einem flauen Gefühl in der Magengegend dabei zusieht, wie es abwärts mit ihm geht. Hin und wieder fragt man sich, warum Martin ausgerechnet das Riesenarschloch Jens als besten Freund ausgewählt hat, doch merkt man irgendwann, dass Martin nun auch nicht gerade ein durchweg freundliches Kerlchen ist.
Wie auch immer. Ich konnte mich tatsächlich an keines der vielen Details des Films erinnern und so wirkte “Nichtwatch” auf mich wie eine ganz neue Erfahrung. Der Film hatte keine Längen, nur hin und wieder gingen mir die Charaktere auf die Nerven. Dafür hat mir die Atmosphäre rund um die Leichenhalle sehr gut gefallen und so kann ich diesen Film Thrillerfreunden wärmstens an Herz legen.
/// ZiB
Ich wollte “Nightwatch” schon lange sehen, aber irgendwie hat es sich in all den Jahren nie ergeben. Das amerikanische Remake kannte ich ebenfalls noch nicht. Aber der Regisseur Ole Bornedal sagte mir etwas, da ich durch das Fantasy Filmfest auf drei seiner neueren Filme aufmerksam geworden war und sie mir angesehen hatte (The Subsititute, Deliver us from Evil, The Posession). “Nightwatch” würde ich die selbe Bewertung geben, wie denen: Gut, aber nicht überragend.
Mir gefiel vor allem die düstere Atmosphäre im Leichenschauhaus. Ich konnte mich gut in die Situation hineinversetzen, dass einem dort nachts alleine mulmig wird – auch wenn ich noch nie ein echtes von innen gesehen habe. Vor allem so lange man sich fragt, ob die Vorkommnisse übernatürlicher Natur sind oder nicht, breitet sich ein wohliges Gruseln aus. Allerdings ging mir Martins unsympathischer Freund zwischenzeitlich extrem auf die Nerven, weil ich es nie verstehen kann, wenn sich Horrorfilm-Charaktere freiwillig mit Arschlöchern umgeben. Wie konnte diese Freundschaft überhaupt entstehen, frage ich mich dann jedesmal? Und es ist ja nicht nur Martin, der unter Geschmacksverirrung leidet, sondern auch noch seine Freundin und die Freundin von Jens. Im späteren Filmverlauf konnte ich der Rolle dann glücklicherweise mehr Verständnis entgegen bringen. Außerdem wird es dann richtig spannend, und die Auflösung hat auch gepasst.
Insgesamt ist “Nightwatch” ein feiner Thriller, den man sich ruhig einmal ansehen kann. Viel mehr fällt mir dazu gerade nicht ein, aber es ist ja auch schon spät. Deshalb beende ich diesen Text jetzt und grüble noch ein wenig über die letzte offene Frage nach, die nach dem Film noch blieb: Woher haben wir eigentlich die DVD? Weder spa noch ich können uns daran erinnern, sie gekauft zu haben. Mysteriös…