Bobos Filmbox – 2015-01 – Red Edition – #22 – Noroi: The curse

Bobos Filmbox - 2015-01 - Red Edition - #22 - Noroi: The curse

/// ZiB

Der letzte Tag unseres Horror-Monats ist gekommen: Halloween! 21 Filme haben wir insgesamt gesehen, und es hat mir richtig Spaß gemacht mit Bobo und spa zusammen diese Aktion durchzuziehen. Ganz besonders freuen wir uns über die Unterstützer, die uns DVDs gesponsort haben. Zu Halloween besuchten uns Alex (a.k.a. Alenny) und Sandra (a.k.a. Schramme), und was die beiden mitbrachten, war ein hervorragendes Finale.

Bobos Filmbox - 2015-01 - Red Edition - #22 - Noroi: The curse

Bei “Noroi – The Curse” handelt es sich um einen japanischen Found Footage Film aus dem Jahr 2005. Produziert wurde er von Takashige Ichise, der auch die berühmten “Ring” und “Ju-on: The Grudge” Reihen produzierte. In diese Richtung geht hier ebenfalls der Horror, denn wir haben es mit einem Fluch zu tun.

Masafumi Kobayash beschäftigt sich schon seit Jahren mit dem Paranormalen, schreibt Bücher darüber und dreht Dokumentarfilme. Nun ist er unter mysteriösen Umständen verschwunden, und was er zurückgelassen hat, ist ein Videoband mit Aufnahmen zu seinem letzten Fall. Dieses sehen wir, wobei es sich um Interviewschnipsel, TV-Aufnahmen und direkte Mitschnitte seiner Nachforschungen handelt. Was Kobayash in den Monaten vor seinem Verschwinden beschäftigt hat, waren die gruseligen Erlebnisse mehrerer Personen, die anscheinend in irgendeiner Verbindung zueinander stehen. Da ist zum Beispiel das kleine Mädchen, das in einer TV-Show paranormale Fähigkeiten demonstriert. Kurz danach benimmt sie sich seltsam und verschwindet spurlos. Eine junge Schauspielerin besucht einen alten Schrein, an dem es angeblich spuken soll, und hat seitdem das Gefühl, von etwas besessen zu sein. Babyschreie sind aus der Wohnung einer gruseligen Frau zu hören, die gar kein Baby hat. Und das alles spitzt sich noch zu, als langsam klar wird, wie die einzelnen Fälle zusammenhängen…

“Noroi” gilt als ungewöhnlich komplexer Vertreter des J-Horror-Genres, und gerade Found Footage Filme sind ja auch im Westen nicht gerade dafür bekannt, sich an sonderlich verworrende Handlungen zu wagen. Von über 20 Hauptcharakteren und einer Laufzeit von fast 2 Stunden sollte man sich aber nicht abschrecken lassen, denn ich fand, dass man “Noroi” sehr gut folgen kann, und dass er sich nie gezogen hat. Es handelt sich ja eher um eine Fake-Dokumentation als um die Art von Found Footage, bei der ein ungeschnittenes Videoband gefunden wird. Das was wir zu sehen bekommen, hat Masafumi Kobayash bereits bearbeitet, und deshalb bleiben uns Alltagsszenen, private Gespräche und ähnliches für das Genre ansonsten typische Füllmaterial erspart. Hier geht es wirklich nur um den Fall. Und der hat durchaus Gänsehautpotential.

Von der deutschen Synchro würde ich allerdings dringend abraten. Asiatische Filme sind ja sowieso schon oft lieblos übersetzt, aber dazu kommt hier, dass Found Footage schwerer so zu synchronisieren ist, dass es nicht gekünstelt wirkt. Untertitel funktionieren besser.

Wer eine sich langsam aufbauende Gruselatmosphäre zu schätzen weiß, wird von “Noroi” bestimmt genau so in seinen Bann gezogen werden wie ich. Mir gefiel sehr, wie zuerst die Puzzleteile ausgelegt werden, um sie dann nach und nach zusammenzufügen. Und die Geschichte hat viele unangenehme Momente zu bieten. Also: Seht ihn euch an!

/// spa

Das war wirklich eine kleine Perle, die heute den Abschluss unserer Filmbox bildete. Wobei “klein” hier nicht ganz zutrifft, da der Film, wie ZiB bereits andeutete, recht lang und komplex war. Aber darauf herumzureiten macht genauso viel Spaß wie das Herumreiten auf einem Wesen, das es nicht mag, wenn man auf ihm herumreitet und deswegen jeden, der es wagt, langsam zerstückelt. Oder verflucht, um vielleicht doch wieder eine Überleitung zum Thema zu bekommen.

“Noroi” war klasse und kam mir nicht so lang vor wie er war. Das lag daran, dass man sich nicht langweilte. Wusstet ihr, dass die Zeit, wenn man gelangweilt ist, eigentlich genauso lang, aber gefühlt. “Noroi” war klasse.

Er baut seine Geschichte langsam auf und legt dabei eher Wert auf seine Handlung, die Protagonisten, die Geschichte und den Fluch, als auf billige Schockmomente, die man aus Handkameragewackelfilmen ansonsten so kennt. Die Schockmomente sind hier wohl dosiert worden und entfalten genau darum ihre Wirkung.

Es war wahnsinnig spannend, “Noroi” zu folgen. Man musste sich konzentrieren und aufpassen, wurde dann am Ende aber auch belohnt. Es handelt sich hier definitiv um einen Film, der auch beim zweiten Mal ansehen Spaß macht. Dann weiß man zwar schon, worauf es hinaus läuft, kann sich aber mehr auf Details konzentrieren. Ich hatte von “Noroi” zuvor noch nie gehört. Ihr auch nicht? Dann hoffe ich, dass ihr Lust auf ihn bekommen habt.

/// Fazit

Und damit endet Bobos Filmbox. Mir hat das Projekt von ZiB und mir sehr viel Spaß gemacht und ich hoffe, dass auch ihr Interesse an der kleinen Textreihe hattet und gut unterhalten wurdet. Leider hat sich die Veröffentlichung unserer Texte aufgrund eines Umzugs, Hundkaufs und einer Buchveröffentlichung weit hinausgezögert, aber das macht ja nichts. In einem Jahr fällt das schon niemandem mehr auf (wenn ich diesen Absatz gelöscht habe).

ZiB und ich denken darüber nach, in unregelmäßigen Abständen weitere Reihen dieser Art zu machen. Dann wird Bobos Filmbox ein anderes Thema haben. Welches? Wann es soweit sein wird? Das wird die Zukunft zeigen. Wir halten euch auf jeden Fall auf den Laufenden.

Wir bedanken uns für eure Aufmerksamkeit und vor allem bedanken wir uns bei den freundlichen Spendern, die unsere Reihe mit neuen Filmen unterstützt haben. Ihr seid großartig!

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