Bobos Filmbox – 2015-01 – Red Edition – #13 – Return of the Killershrews: Die blutrünstigen Bestien kehren zurück

Bobos Filmbox - 2015-01 - Red Edition - #13 - Return of the Killershrews: Die blutrünstigen Bestien kehren zurück

/// ZiB

Es war einmal ein Film über gefräßige Riesennager, der “The Killer Shrews” hieß und 1959 gedreht wurde. Zu seinen Qualitäten braucht man nur zu wissen, dass die Ratten (oder doch Wühlmäuse?) von Hunden gespielt wurden. Und dass er sowohl in einer Folge von “Mystery Science Theater 3000” als auch in “This Movie Sucks!” gezeigt und verrissen wurde. Aber diesen Film haben wir gar nicht gesehen, sondern dessen Fortsetzung aus dem Jahr 2012: “Return of the Killer Shrews”.

Bobos Filmbox - 2015-01 - Red Edition - #13 - Return of the Killershrews: Die blutrünstigen Bestien kehren zurück

Wer sich schon bei “Indiana Jones 4” gewundert hat, dass nach all den Jahren auf einmal noch eine Fortsetzung mit demselben Hauptdarsteller kommt, der kann sich vielleicht vorstellen, wie wir uns über “Return of the Killer Shrews” gewundert haben. Denn hier spielt tatsächlich der selbe James Best die Hauptrolle wie 53 Jahre zuvor. Leider ist es das einzig bemerkenswerte an diesem Elend.

Der alte Mann schippert ein Filmteam auf eine Insel, das dort eine billige Reality Show drehen will. Er hat ein ungütes Gefühl dabei, weil auf der Insel einst furchtbare Dinge geschahen… und natürlich behält er Recht. Das Filmteam wird nach und nach von riesigen Nagetieren zerfleischt.

Bis es so weit ist, müssen wir ihnen aber leider dabei zusehen, wie sie ihrer Arbeit nachgehen. Und das ist unglaublich anstrengend. “Return of the Killer Shrews” begeht den Fehler, dass er absichtlich trashig sein will, und das funktioniert außerhalb Japans in den seltensten Fällen. Oder haben die Produzenten etwa geglaubt, dass ihre unglaublich miesen Gags tatsächlich witzig sind? Das wäre noch beschämender. Der Humor ist so flach, dass er mir körperliche Schmerzen bereitet hat. Dazu kommen eine Ausstattung und Effekte, die man nur als extrem lieblos bezeichnen kann. Die Hunde-Ratten aus den 50ern sahen sogar besser aus als die CGI-Krüppel aus dieser Fassung. Und im Gegensatz zu diesen hatten sie zumindest Charme. Außerdem sind so gut wie alle Charaktere unsympathisch, strunzdumm und bei weitem nicht so lustig, wie sie dem Drehbuchschreiber auf dem Papier vorkamen. Der wollte wohl gerne eine Satire auf Filmproduktionen einbauen, aber sorgt damit nur dafür, dass ein sowieso schon anstrengender Film in der ersten Hälfte doppelt so anstrengend ist. Ich finde nach wie vor, dass ein Film, der daran scheitert lustig zu sein, am schwersten von allen zu ertragen ist. Dann lieber ein ernsthafter Versuch eines Tierhorrorfilms, der unfreiwillig lächerlich wirkt.

“Return of the Killer Shrews” war für mich der bisherige Tiefpunkt dieses Horror-Oktobers und ich hoffe sehr, dass zumindest James Best Spaß damit hatte. Unbeteiligten Zivilisten sollte diese eigenwillige Form der Vergangenheitsbewältigung nicht zugemutet werden. Wir haben ihn ja nicht einmal bewusst gekauft, sondern er befand sich als Überraschungs-Bonusfilm auf der Blu-ray von “Night Claws”. So etwas sollte verboten werden.

/// spa

Auf dem Papier mag die Grundidee ja noch ganz nett gewesen sein. Man dreht einen Film über ein Team, das eine Episode einer Überlebensexpertenreihe drehen will und parodiert dabei das Filmgeschäft. Meckernde Darsteller, von sich selbst überzeugte Stars mit ihren Agenten, ein unmotiviertes Team, tollpatschige Praktikanten und so weiter. Mit einem Händchen fürs Lustige kann so etwas funktionieren. Ohne Hände dagegen? Geht das ziemlich in die Hose.

Schon nach wenigen Minuten hätte ich den Film gerne beendet. Die Worte “Geht der Scheiß jetzt die ganze Zeit so weiter?” wurden schnell beantwortet. Ja, der Scheiß ging tatsächlich die ganze Zeit so weiter. Und die Scheiße floss und floss und floss. Dadurch sah nicht nur unser Wohnzimmer schon bald ziemlich beschissen aus, auch die Monstereffekte wurden von dem ganzen Mist beeinflusst. Selten habe ich so schlechte Computeranimationen gesehen und ich fragte mich nicht nur einmal, warum jemand ohne sichtliches Animationstalent überhaupt einen Film mit animierten Lebewesen dreht.

Ich kann hier gar nicht mehr sagen. “Return of the Killer Shrews” war ganz mieser Schrott, den man sich nicht einmal antun sollte, wenn man Trash mag. Der Film nervt und ist anstrengend, weil er, wie ZiB bereits sagte, einfach nicht lustig ist, dies aber auf Teufel komm raus unbedingt sein will. Die Monster retten das Ganze dann auch nicht und so bleibt mir nichts anderes als zu sagen, dass ich den fünfzig Jahre alten Vorgängen nicht mehr sehen will. Oh, im Abspann wurde übrigens bereits ein weiterer Teil der “Killer Shrews”-Reihe angekündigt. Tja. Das ist nun wirklich nicht meine Schuld.

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